Graz: Aktuelles aus dem Stadtsenat
Ausgewählte Beschlüsse der Sitzung vom 26. März 2021
Der Grazer Verein "Turtle Island" leistet mit seiner Erhaltungszucht- und Forschungsstation für Schildkröten einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung der am stärksten bedrohten Wirbeltiergruppe unseres Planeten. Schon heute züchtet Turtle Island mehr gefährdete Schildkrötenarten als jeder andere Zoo der Welt. Seit 2019 verzeichnet der Verein bereits mehrere Welterstnachzucht-Erfolge. Dies ist die größte Auszeichnung, die eine derartige Institution erhalten kann. Die tägliche Versorgung der mittlerweile fast 2000 Schildkröten – Tendenz steigend – verursacht erheblichen personellen und finanziellen Aufwand. Der Stadtsenat gewährt eine Förderung von 30.000 Euro für Turtle Island.
Beitrag für Umwelt und Gesellschaft
Im Rahmen der Ausschreibung Climate Business 100 - 1 Earth, 0 Carbon, 0 Waste vergibt die Stadt Graz über den Klimaschutzfonds 250.000 Euro für innovative Geschäftsideen und Projekte rund um grüne Technologien und Produkte, die einen Beitrag für Umwelt und Gesellschaft leisten. Bereits Ende Jänner konnten erste Projekte eingereicht werden. Die Entscheidung der Fachjury ist nun gefallen. Insgesamt 118.262 Euro werden an folgende Initiativen ausgeschüttet:
- Das Dekagram GmbH: Konzeption eines Ausbildungsprogammes für zertifizierte "Zero Waste Coaches"
- EET GmbH: Entwicklung eines Solarladesystems für Elektrofahrräder
- Apfelbutzn GmbH: Produktion von umweltverträglichen und nachhaltigen Merchandising Produkten
- Lixtec GmbH: Umsetzung von intelligenter Beleuchtung im öffentlichen Raum
- Paperlapapp e.U.: Gestaltung von Kinderspielzeug aus recyceltem Material
- PRO.SUSTAIN: Pilotprojekt zum Coaching, zur Entwicklung und Erprobung von klima- und kundenwirksamen Innovationen
Hier spielt die Integrations-Musik
Der Verein "Sicher leben in Graz" hat sich mit dem Projekt "Kunstschiene" der kulturellen Förderung von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund verschrieben. Angeboten wird regelmäßiger Musikunterricht mit Gitarre, Bass, Klavier, Schlagzeug sowie Instrumenten aus dem Kulturraum der Asylberechtigten wie Oud und auch Gesang. IM Zuge des Projekts werden zwei Bands gegründet, die regelmäßige Konzerte – auch in Altersheimen – und Straßenmusik spielen. Geplant sind außerdem Aufritte im Hörfunk bei Radio Helsinki und Radio Igel der Pädagogische Hochschulen. Die Stadt Graz gewährt einen Zuschuss von 28.000 Euro.
Das LBZ-Beratungszentrum für PädagogInnen bietet Beratung, Unterstützung und Fortbildung für alle steirischen LehrerInnen. Die Angebote des LBZ sind kurzfristig verfügbar, behandeln aktuelle Themen und werden von den TeilnehmerInnen als große Hilfe bei der Bewältigung des Schulalltags geschätzt. Der Stadtsenat stimmte einer Förderung von 3.000 Euro zu.
Investitionen in die junge Generation
Graz investiert in die Bildung und Betreuung seiner jungen BürgerInnen. Insgesamt 42.240 Euro werden an folgende Projekte ausgeschüttet:
- 2.000 Euro für die Pfarre St. Vinzenz und deren erweiterte Lernbetreuung für Kinder und Jugendliche
- 15.000 Euro für das Projekt "Gratisnachhilfe für alle" von Bit Social
- 5.000 Euro für das Festival „graz ERZÄHLT 2021". Mit den dazugehörigen Workshops, veranstaltet von der Wonderworld of Word GmbH, werden Jugendliche zum ersten Mal mit der Kulturform des Erzählens und Zuhörens konfrontiert.
- 9000 Euro für die WIKI Kinderbetreuungs GmbH. Mit dem Projekt "Graz, lies mich! Bookcrossing 2021" soll ein einfacher Zugang zu Büchern geschaffen und damit die Lesefreude der GrazerInnen entfacht werden.
- 4.000 Euro für Forschungszentrum für Kinderunfälle im Österreichischen Komitee für Unfallverhütung im Kindesalter. Das Projekt Bärenburg für Volksschulkinder will das Thema Sicherheit erleb- und erlernbar machen. Es führt in Risikobereichen wie Garten, Küche, Bad, Kinderzimmer, Verkehr oder Sport die häufigsten Unfallursachen vor Augen und zeigt, wie man diese entschärfen kann.
- 2.000 Euro gehen an die Österreichische Gesellschaft für Kinderphilosophie.
- 3.240 Euro für den Workshop "Schulfähigkeit im Alltag fördern"
- 2.000 für Euro für das Projekt "Eltern-Kind-Förderung" des Katholischen Bildungswerks
Mit dem Radfahrtraining des Vereins ARGUS bereiten sich Kinder an Grazer Volksschulen auf ihre freiwillige Radfahrradprüfung vor. Seitens Polizei werden keine Übungsfahrten im Verkehrserziehungsgarten mehr abgehalten. Lediglich die Prüfungen finden wie bisher dort statt. Daher ist es umso wichtiger, den Schulkindern vor dieser Prüfung eine Trainingsmöglichkeit zu bieten. Der Stadtsenat gewährt dem Verein ARGUS eine Förderung von 43.500 Euro.
Auch für Grazer Kunst- und Kulturszene gibt es Zuschüsse in Höhe von 24.500 Euro:
- 21.900 Euro für den Verein zur Förderung des Österreichischen Kabarettarchivs
- 2.600 Euro für den Künstler Fiston Mwanza Mujila
Gleichberechtigung wird in der Menschenrechtsstadt Graz großgeschrieben. Das spiegelt sich auch in Förderungen in der Gesamthöhe von 15.000 Euro auf dem Gebiet wieder.
Die Zuschüsse teilen sich auf folgende Projekte zur Frauenförderung auf:
- 8.000 Euro für das Projekt "La Vida Sana - Gesundes Leben 2021" des Verein OMEGA. Die Initiative wendet sich an Frauen der spanischsprechenden Community in Graz, die hauptsächlich aus dem latein- und mittelamerikanischen Bereich nach Österreich gekommen sind. Psychologische Beratung oder die offene Frauengruppe auf Spanisch werden angeboten, um die Frauen in Krisensituationen zu entlasten.
- 4.000 Euro gehen an ein weiteres Projekt des Verein OMEGA. Die Initiative "Frauenwege zu Empowerment 2021" richtet sich an Frauen mit Migrationshintergrund, die von sozialer Ausgrenzung bedroht sind.
- 3.000 Euro erhält die ARGE Jugendstreetwork Graz für das Projekt "LETS GET LOUD". Die teilnehmenden Mädchen und jungen Frauen im Alter von 14 bis 21 Jahren kommen oft aus bildungsfernen und sozioökonomisch schwachen Familien und haben zum Teil Fluchterfahrung beziehungsweise Migrationshintergrund. Gemeinsam mit anderen werden sie ermutigt, sich mit Musik Raum anzueignen und laut zu sein.
Graz bewirbt sich beim EU-Programm "Local Authorities: Partnerships for sustainable cities" um eine Förderung von rund 1,5 Millionen Euro für drei Jahre. Hintergrund ist eine Zusammenarbeit mit der Stadt Hawassa in Äthiopien. Graz ist Menschenrechtsstadt und Sitz des Internationalen Zentrums zur Förderung der Menschenrechte in Gemeinden und Regionen. Mit diesem Background will man Hawassa drei Jahre lang – durch Beratung, Austausch und den Aufbau von Kapazitäten – dabei unterstützen, ebenfalls zur Menschenrechtstsadt zu werden.
Quelle: Stadt Graz