Wien: „Rote Box“ gegen Periodenarmut jetzt in ganz Wien

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Wien

12 Okt 07:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Gaál, Hacker und BIPA-GF Geyer: Alle sollen Zugang zu Periodenprodukten haben – „Rote Box“ kann man auch kaufen und helfen

Es ist soweit. Ab sofort wird die „Rote Box“ in ganz Wien ausgerollt, ab 12. Oktober gibt es sie in allen Wiener BIPA-Filialen. Mädchen und Frauen, die Unterstützung brauchen, können sich dann mit ihrem Quartals-Gutscheinheft kostenlos eine „Rote Box“ in einer Wiener BIPA-Filiale holen.

Periodenarmut ist auch in Wien ein Thema. Nicht alle, die Periodenprodukte brauchen, können sich diese auch leisten. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt im 20. Bezirk hat die Stadt Wien gemeinsam mit BIPA die wienweit erhältliche „Rote Box“ gegen Periodenarmut entwickelt.

Mädchen und Frauen, die Unterstützung benötigen, erhalten ab sofort in Wiener Sozialmärkten, in Jugendzentren, den Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd und in der Beratungsstelle First Love ein Gutscheinheft für eine kostenlose „Rote Box“ pro Monat. Die kostenlose „Rote Box“ enthält wahlweise Tampons oder Binden. Sie wird in den Regalen aller Wiener BIPA-Filialen zu finden sein.

„Rote Box“ kaufen und helfen

Die „Rote Box“ kann man auch kaufen. Pro gekaufter „Roter Box“ gehen 50 Cent an ein Spendenprojekt gegen Periodenarmut.

Gaál/Hacker/Geyer: Gemeinsam gegen Periodenarmut

„Die Rote Box wird auf ganz Wien ausgerollt. Denn: Keine Frau und kein Mädchen soll vor der Frage stehen, ob sie sich Tampons und Binden leisten kann. Das ist ein Grundbedürfnis. Daher ist die Rote Box eine so wichtige und richtige Maßnahme. Die Rote Box ist ein solidarischer Beitrag der Stadt Wien und von BIPA gegen Periodenarmut. Sie ist auch ein Aufruf zu Solidarität mit Frauen. Denn man kann die Rote Box auch kaufen – und Frauen, die sich Periodenprodukte nicht leisten können, unterstützen“, so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál. Und: „Die Wienerinnen haben sich mehr niederschwellige Angebote im Gesundheitsbereich und kostenlose Periodenprodukte gewünscht. Mit der Roten Box in ganz Wien setzen wir diesen Wunsch aus der Frauenbefragung ,Wien, wie sie will‘ um“, so Gaál.

„Armut hat viele Facetten – und Periodenarmut ist eine davon. Mit der Roten Box unterstützen wir Mädchen und Frauen, die ohnehin jeden Euro dreimal umdrehen müssen. Auch in einem reichen Land wie Österreich gibt es Menschen, die grundlegende Bedürfnisse finanziell nur schwer stemmen können. Gemeinsam können wir etwas dagegen tun. Die Zusammenarbeit mit BIPA hat im Pilotprojekt sehr gut funktioniert und ich freue mich, dass wir das Angebot nun ausbauen können. Denn jede Rote Box hilft“, sagt Gesundheits- und Sozial-Stadtrat Peter Hacker.

„Wir von BIPA wissen, dass Unternehmen eine gesellschaftliche Verantwortung tragen. Deshalb freuen wir uns, gemeinsam mit der Stadt Wien einen wichtigen Schritt gegen Periodenarmut zu setzen. Mit den qualitativen Produkten unserer BIPA Marke BI COMFORT tragen wir dazu bei, dass Betroffene jene Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Darüber hinaus spendet BIPA zu Projektbeginn 5.000 Euro an MaBa, den Mama-Baby-Sozialraum der Diakonie, um Bildungsformate zum weiblichen Körper und Menstruation zu unterstützen. So möchten wir zusätzlich Bewusstsein und einen selbstbestimmten Umgang mit Menstruation schaffen“, sagt Markus Geyer, Geschäftsführer von BIPA.

„Mit der Roten Box schaffen wir ziel- und treffsichere Unterstützung für jene Mädchen und Frauen, für die der Kauf von Monatshygieneartikeln eine große finanzielle Hürde darstellt. Dass diese Hilfe nun in ganz Wien möglich sein wird, ist ein wichtiger Schritt hin zur Chancengerechtigkeit und zeigt, dass wir als Stadt in Zeiten der hohen Belastung Frauen nicht im Stich lassen, sondern für sie da sind: Am Weltmädchentag genauso wie an allen anderen 364 Tagen,“ so NEOS Wien-Frauensprecherin Dolores Bakos.

„Mit unseren Kooperationspartner*innen erreichen wir genau jene Mädchen und Frauen, die unsere Hilfe brauchen. Und die Einrichtungen, die die Gutschein-Hefte an ihre Klientinnnen verteilen, sind begeistert, dass sie bei der Roten Box dabei sein können“, so Kristina Hametner, Leiterin des Wiener Programms für Frauengesundheit.

Wer erhält die „Rote Box“? Frauen, die in einem Wiener Sozialmarkt einkaufen können Mädchen, die eine Jugendeinrichtung in Wien besuchen Klientinnen der Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd Patientinnen der First Love Beratungsstelle

Die Sozialmärkte haben Standards, wer bei ihnen einkaufen kann (z.B. Mobilpass der Stadt Wien). Jugendeinrichtungen, FEMS und First Love geben Gutscheinhefte an Besucherinnen ab, die Bedarf an kostenlosen Hygieneprodukten haben. Damit ist sichergestellt, dass Mädchen und Frauen erreicht werden, die im Sozialbereich keine institutionelle Unterstützung erfahren und dort bereits mit Hygieneprodukten versorgt werden können.

So funktioniert die Rote Box: Frauen und Mädchen, die Unterstützung brauchen, erhalten ein Quartals-Gutscheinheft für eine kostenlose „Rote Box“ pro Monat. Frauen und Mädchen, die Unterstützung brauchen, erhalten ein Quartals-Gutscheinheft für eine kostenlose „Rote Box“ pro Monat. Das Gutscheinheft gilt für 3 Monate – im BIPA geht man einfach mit dem Heft und der „Roten Box“ zur Kassa. Wer will, kann die „Rote Box“ kaufen. Pro gekaufter Packung fließen 50 Cent in die Bekämpfung von Periodenarmut.

Alle Infos und Standorte, bei denen es Gutscheinhefte gibt: wien.gv.at/rote-box

Frauenbefragung: Wienerinnen wünschen sich mehr Zeit, mehr Raum und mehr Chancen

Die Ausweitung der „Roten Box“ auf ganz Wien ist eine konkrete Maßnahme, die auf Basis der Ergebnisse der großen Frauenbefragung „Wien, wie sie will“ umgesetzt wird. 15.500 Wienerinnen haben in mehr als 77.000 Antworten ihre Ideen, Wünsche und Bedürfnisse mitgeteilt. Die Ergebnisse sind die Grundlage für konkrete Maßnahmen und Projekte der nächsten Jahre.

Weitere konkrete Maßnahmen, die bereits auf Basis der Ergebnisse der Frauenbefragung umgesetzt worden sind: das 5. Frauenhaus, die Mädchen*zone in Favoriten, das Projekt „Mädchen feiern Technik“ und die Erhöhung des Frauenanteils in technischen Berufen – etwa über waff-Stipendien.


Quelle: Stadt Wien



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