Stuttgart: Zwei Personen bei Ammoniakaustritt leicht verletzt
ots/Feuerwehr Stuttgart
Stuttgart (ots) -
- Ammoniak wird bei Umladevorgang an einem LKW freigesetzt
- Leichtverletzte Mitarbeiter zur weiteren Behandlung in Krankenhaus transportiert
- Luftmessungen ergeben keine Gefahr für Anwohner
Am Donnerstagvormittag alarmierten gegen 10 Uhr Mitarbeiter der EnBW am Standort Münster die Feuerwehr Stuttgart zu einem Gefahrgutunfall. Während des Entladevorgangs strömte Ammoniak aus einem LKW-Auflieger und führte bei zwei Mitarbeitern zu Atemwegsreizungen. Gemäß dem Notfallkonzept reagierten die Mitarbeiter richtig und aktivierten eine betriebsinterne Wassersprühanlage. Hierdurch wurde der Ammoniakaustritt auf die Entladestelle begrenzt. Das Wasser-Ammoniak-Gemisch konnte vollständig in einem Rückhaltebecken geleitet werden.
Bei Eintreffen der Feuerwehr hatten sich die verletzten Arbeiter bereits selbstständig aus dem Gefahrenbereich begeben und die Oberbekleidung abgelegt. Der Rettungsdienst versorgte die zwei leichtverletzten Personen und transportierte sie zur weiteren Beobachtung in ein Stuttgarter Krankenhaus.
Ammoniakaustritt konnte schnell gestoppt werden
Der Ammoniakaustritt konnte schnell gestoppt werden. Hierzu kamen auch gasdichte Chemikalienschutzanzüge zum Einsatz. Das noch im Transportbehälter befindliche Ammoniak wurde durch Betriebsangehörige in Zusammenarbeit mit Spezialisten der Feuerwehr Stuttgart in das betriebsinterne Speichersystem geleitet. Über eine Dekontaminationsstelle wurden alle eingesetzten Kräfte dekontaminiert.
Bei den Einsatzmaßnahmen war es sehr hilfreich, dass ein fachkundiger Techniker der EnBW ehrenamtlich bei einer Freiwilligen Feuerwehr in der Region aktiv ist. Hierdurch hatte der Techniker alle erforderlichen Einweisungen und Schulungen um unter Atemschutz in einem Chemikalienschutzanzug zu arbeiten. So konnten die Maßnahmen von Betreiber und Feuerwehr auch an der direkten Einsatzstelle Hand in Hand erfolgen. Ein Einsatzleiter der Werkfeuerwehr Netze-BW und die Betriebsleitung unterstützten die Einsatzmaßnahmen ebenfalls.
Luftmessungen durch die Feuerwehr
Speziell ausgebildete Einsatzkräfte der Feuerwehr nahmen auf dem Betriebsgelände und in den umliegenden Straßen Luftmessungen vor. Im Fokus der Messmaßnahmen stand ein direkt an das Werksgelände angrenzendes Wohngebäude. Es kam zu keinen erhöhten Messwerten und es bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung.
Während des langandauernden Einsatzes besetzten weitere Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Stuttgart die Feuerwache 3 in Bad Cannstatt und arbeiteten mehrere Paralleleinsätze ab. Die letzten Einsatzkräfte konnten den Einsatz gegen 15 Uhr beenden.
Ursachenermittlung durch die Polizei
Die Polizei Stuttgart war ebenfalls im Einsatz und hat Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen. Nach ersten Erkenntnissen lag vermutlich ein technischer Defekt vor.
Einsatzkräfte - Berufsfeuerwehr
Feuerwache 2: Gefahrgutzug, Wechselladerfahrzeuge mit Abrollbehältern Atemschutz und Umwelt, Gerätewagen-Logistik
Feuerwache 3: Löschzug
Feuerwache 4: Gerätewagen Atemschutz-Messtechnik
Feuer- und Rettungswache 5: Rettungswagen, Wechselladerfahrzeug mit Abrollbehälter-Sonderlöschmittel
Verwaltungsstandort: Direktionsdienst, Inspektionsdienst
Freiwillige Feuerwehr - Abteilung Degerloch: Einsatzleitwagen
Abteilung Hedelfingen: Gerätewagen Messtechnik und Löschfahrzeug
Abteilung Münster: Zugführer, zwei Löschfahrzeuge, Drehleiter
Abteilung Rohracker: ABC-Erkundungskraftwagen
Abteilung Logistik: Gerätewagen-Dekontamination
Wachbesetzung Feuerwache 3: Abteilungen Münster, Untertürkheim und Wangen
Werkfeuerwehr Netze-BW: Kommandowagen
Rettungsdienst: Drei Rettungswagen, ein Krankentransportwagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug, Leitender Notarzt, Organisatorische Leiterin Rettungsdienst
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