Wien: Wiener Budgetdebatte - Kulturpolitik für eine wachsende Stadt

Slide background
Wien

29 Nov 12:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Leistbarkeit und Zugänglichkeit von Angeboten sowie gute Arbeitsbedingungen zentrale Themen

Stadträtin Veronica Kaup-Hasler hat heute in der Budgetdebatte im Wiener Gemeinderat den Voranschlag für die Jahre 2024/2025 für die Bereiche Kultur und Wissenschaft vorgestellt. 2024 widmet die Stadt 338 Mio. Euro für diese Bereiche, dies bedeutet eine Steigerung von 25% gegenüber dem Voranschlag von 2023. Die Leistbarkeit von Kulturangeboten und deren Zugänglichkeit prägt viele Vorhaben der kommenden zwei Jahre. Auch faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen werden mit diesem Budget weiterhin ermöglicht.

„Wien ist eine prosperierende, wachsende Stadt. Um sicherzustellen, dass das breit aufgestellte kulturelle Angebot und die Arbeitsbedingungen im Kulturbereich sich ebenso positiv entwickeln, ist ein entsprechendes Kulturbudget notwendig. Es macht mich stolz, dass die Stadt Wien auch in Krisenzeiten eine verlässliche Partnerin für die Kulturinstitutionen und Künstler*innen war und ist – das soll auch in Zukunft so bleiben“, erklärte Kaup-Hasler eingangs. „Ebenso wichtig ist mir ein kulturelles Angebot für ganz Wien, in allen Teilen der Stadt und für alle Menschen, die Wien ihr Zuhause nennen.“

Leistbarkeit und Zugänglichkeit Zur hohen Lebensqualität in Wien trägt der Zugang zu Kultur wesentlich bei. Daher muss dieser für alle Wiener*innen gegeben sein. In der Fülle des hochwertigen und vielseitigen Angebots der Kulturstadt Wien wird daher auch die Tradition von Kultur bei freiem Eintritt fortgeführt. Ein Meilenstein wird die Eröffnung des Wien Museums am 6. Dezember darstellen. Das modernste Museum des Landes mit der Sammlung der Stadt Wien und vielen inklusiven Angeboten ist dann offen für alle – und das bei freiem Eintritt für die Dauerausstellung.

„Leistbar heißt nicht billig“, betonte die Stadträtin. „Die Kultur ist Teil des Wiener Weges: Wie beim Wiener Wasser, dem Wohnen oder dem öffentlichen Verkehr geht es nicht nur darum, dass eine öffentlich finanzierte Leistung angeboten wird, es geht auch um die hohe Qualität des Angebots.“ Ein Vorzeigeprojekt nachhaltigen Bauens etwa wird das neue Pratermuseum, der erste Museumsbau in Holzbauweise. Im kommenden Frühjahr eröffnet es nur wenige Schritte vom Riesenrad entfernt.

Kultur hat die Fähigkeit, visionäre Beiträge zur klimagerechten Gestaltung der Zukunft zu liefern und gleichzeitig ein breites Publikum anzusprechen. Die neue, alle zwei Jahre stattfindende Klima Biennale Wien, zeigt dies exemplarisch vor: Erstmals im Frühjahr 2024 wird hier mit den Mitteln von Kunst und Kultur für den Klimawandel sensibilisiert und nach kreativen Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit gesucht.

Gute Rahmenbedingungen künstlerischer Arbeit„Aber Wien denkt weiter: Nicht nur das kulturelle Angebot haben wir im Blick, wir setzen auch Maßnahmen, um die Rahmenbedingungen künstlerischer Arbeit weiter zu verbessern“, so Kaup-Hasler in ihrer Budgetrede. An einem absoluten Meilenstein in diesem Bereich wird derzeit gearbeitet: Dem Atelierhaus Wien am Otto Wagner-Areal. Hier werden bis zur Eröffnung 2027 Atelier- und Arbeitsräume für bis zu 100 Künstler*innen geschaffen.

Ebenfalls deutlich positiv spürbar für die Künstler*innen dieser Stadt wird die Erhöhung der Rahmenbeträge beispielsweise für die Bereiche Film, Festivals, Kulturinitiativen und Bildende Kunst sein. Die Rahmenbeträge sind jene öffentlichen Gelder, um die Einzelkünstler*innen, kleine Institutionen oder Nachwuchskünstler*innen in Form einer Projektförderung ansuchen können. „Es sind die Einzelnen, die Vielen, die nicht über die mediale Kraft der Großinstitutionen verfügen – gerade sie gilt es zu schützen und auch hier soll Fair Pay umgesetzt werden“, so Kaup-Hasler.

Schwerpunkt auf Kultur für Kinder und Angebote in den BezirkenDas kulturelle Angebot Wiens soll also mit der Bevölkerung mitwachsen. Besonderes Augenmerk wird in den kommenden Jahren auf die kulturelle Beteiligung von Kindern und Jugendlichen gelegt. So ist beispielsweise die Etablierung eines innovativen und auf Synergien setzenden Modells für Kindertheater in den Wiener Bezirken geplant.

Auch die räumliche Nähe des Angebots spielt eine große Rolle bei der Entscheidung der Wiener*innen, eine Veranstaltung zu besuchen, wie die Befragung bekräftigte. Die Kulturankerzentren eignen sich als Orte einer kulturellen Nahversorgung, so dass auch in den Stadtentwicklungsgebieten ein hochwertiges kulturelles Angebot vorhanden ist.

Digitaler Humanismus und Initiativen zur WissenschaftsvermittlungIm Bereich der Wissenschaft setzt Wien weiter auf die gesellschaftspolitisch wichtigen Themen Digitaler Humanismus und Initiativen zur Wissenschaftsvermittlung. So wird der vom Wiener-, Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds WWTF 2023 gestartete Call zum Digitalen Humanismus über vier Jahre hinweg maßgeblich gefördert, sowie auch ein neuer Wissenschaftsvermittlungs-Call ins Leben gerufen, welcher auf den Ergebnissen des vorherigen beruhend, 2024/2025 neue Akzente setzen wird. Ein Doktoratskolleg zum Digitalen Humanismus wird bis zum Jahr 2030 insgesamt zwanzig Doktoratsstellen finanzieren und somit exzellente Nachwuchsforscher*innen nach Wien bringen.

Gelebt wird der Digitale Humanismus auch in der Wienbibliothek im Rathaus: Für ihre Plakatsammlung, die mit 400.000 Plakaten zu den größten der Welt gehört, entwickelt sie gemeinsam mit der TU Wien ein KI unterstütztes Suchsystem. Für die Suche in den Plakaten kommt ein KI-Programm zur Anwendung, das mit Open Source Software umgesetzt wird.

Mit der Frage, welche digitalen Daten der Stadt Wien überliefert und damit für künftige Forschung erhalten bleiben sollen, befasst sich ab 2024 das Stadt- und Landesarchiv mit dem Projekt GEMMA 3.0.

Die Stadträtin schloss mit ihrem Resümee: „Die budgetierten Ausgaben zeugen von bewusster und nachhaltiger Kulturpolitik, die alle Menschen, die in Wien leben, im Blick hat. Die Kulturstadt Wien schafft in schwierigen Zeiten etwas, das vorbildhaft genannt werden kann: sie gibt Sicherheit in unruhigen Zeiten, sie ist verlässlich, zukunftsgewandt und visionär.“


Quelle: Stadt Wien



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg