Bonn: Wasserrettungseinsatz auf den Rhein entpuppt sich als Schwimmer
ots/Feuerwehr und Rettungsdienst Bonn
Bonn (ots) - Bonn, Rheinstrom 22.09.2020 Am Dienstagnachmittag erreichte die Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst ein Anruf der Kollegen der Leitstelle Polizei, dass es Bereich zwischen Süd- und Kennedybrücke eine hilflose Person im Rhein treiben würde. Die Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst wurden gemäß Wasserrettungskonzept Rhein alarmiert. Unterstützung erhielten die Kollegen dabei durch Kräfte der Feuerwehren aus dem Rhein-Sieg-Kreis sowie durch einen Rettunsghubschrauber. Nach kurzer Erkundung konnte im Bereich des rechten Rheinufers Höhe der Liegenschaft "Blauer Affe" durch die Besatzung des Mehrzweckbootes Bonn eine Person angetroffen werden, die in diesem Bereich schwamm. Die Person wurde durch die Besatzung auf die Gefahren des Schwimmens im Rhein hingewiesen. Der Einsatz wurde daraufhin abgebrochen.
Die Feuerwewehr Bonn warnt vor den Gefahren: "Baden im Rhein ist lebensgefährlich! Schwimmen Sie nicht im Rhein, auch wenn es noch so verlockend ist. Achten Sie auf Ihre Kinder, damit der 'Strandurlaub' am Rhein nicht mit einer Tragödie endet. Denken Sie daran, dass die von Schiffen erzeugten Wellen eine starke Sogwirkung haben können."
Es ist ein lebensgefährlicher Irrtum, Baden sei zwischen den Rheinkribben ungefährlich. Der Rhein ist eine von Frachtern und Tankern viel befahrene Wasserstraße. Durch die Wasserverdrängung der vorbeifahrenden Schiffe entsteht auch in Ufernähe Sogwirkung. An den Spitzen der Kribben können gefährliche Strudel Menschen nach unten reißen.
Oft wird unterschätzt, dass die Grenze zwischen stehendem und fließendem Wasser nicht langsam verläuft, sondern unerwartet auftritt. Wo der Grund zur Fahrrinne steil abfällt, verliert man plötzlich den Boden unter den Füßen. Mit fallendem Pegel wird die Grenze bis zur Fahrrinne immer geringer, der Abstand zu den Schiffen schwindet sehr schnell. Der Rhein fließt im Stadtgebiet Bonn mit einer Geschwindigkeit von etwa sechs Kilometern pro Stunde. Die Fließgeschwindigkeit kann bei Hochwasserlagen nochmals deutlich steigen. Selbst geübte Schwimmerinnen und Schwimmer können dieser Strömung nicht lange standhalten.
Schiffe bahnen sich einen Weg durch das Wasser und schieben Wellen vor dem Bug her. Hinter ihnen folgt ein großer Unterdruck-Bereich. Diesem Unterdruck folgen große Heckwellen. Die Wellen, die das Schiff erzeugt, entwickeln eine gefährliche Sogwirkung. Sie können badende Kinder aus dem schützenden Bereich zwischen den Kribben hinaus in die Strömung reißen. Die nächste Sogwelle entsteht, wenn die Wellen aus dem Kribbenbereich wieder herauslaufen. Wenn Kinder bei der Sogwirkung des Schiffes dem sinkenden Wasserstand hinterherlaufen, werden sie von der nachfolgenden Welle erfasst, überspült und mitgerissen. Je näher, schneller und größer das Schiff ist, desto stärker sind die Gefahren.
Quelle: Original-Content von: Feuerwehr und Rettungsdienst Bonn, übermittelt durch news aktuell