Salzburg: Wagrain ehrt Stille-Nacht-Dichter Joseph Mohr

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v.l.n.r.: Karl-Heinz Kreuzsaler (GF Kulturverein Blaues Fenster), Axel Ellmer (Bgm. Wagrein), Maria Walchhofer (Obfrau Kulturverein Blaues Fenster), Christa Pritz (Präsidentin Stille Nacht Gesellschaft), Landeshauptmann Wilfried Haslauer vor dem Bronzerelief im Rahmen der Einweihung
Foto: Land Salzburg/Neumayr/Hölzl
18 Jun 13:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Bronzerelief kehrt an Mohrs ehemalige Wirkungsstätte zurück / Ausstellung im Museum im Pflegerschlössl zur abenteuerlichen Reise

(LK) Es ist das bekannteste Weihnachtlied. „Stille Nacht, heilige Nacht“ erklang erstmals 1818 in Oberndorf und verbreitete sich seither rund um den Globus. Den Text verfasste bereits zwei Jahre vorher der Priester Joseph Mohr, der auf dem Friedhof seiner letzten Wirkungsstätte Wagrain begraben ist. An ihn erinnert nun ein Bronzerelief mit wechselvoller Geschichte.

Die Pongauer Gemeinde Wagrain ehrt „ihren“ ehemaligen Vikar mit einem Relief, dessen Original der Künstler Josef Mühlbacher zu Beginn des Ersten Weltkriegs geschaffen hatte und dessen Kopie nun als Denkmal an den Ursprungsort zurückgelangt ist.

Haslauer: „Würdigung für Stille-Nacht-Dichter“

„Das Stille-Nacht-Lied und dessen Friedensbotschaft gehören zu den großen Kulturschätzen unseres Landes. Mit dem nun ‚heimgekehrten‘ Relief wird dem Textdichter Joseph Mohr die gebührende Ehre zuteil und Wagrain mit seinem Museum zur wichtigen Dokumentationsstätte“, betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer bei der Einweihung.

Ellmer: „Sichtbares Andenken in der Gemeinde.“

Aufgestellt ist das Bronzerelief im Park vor dem Wagrainer Stille Nacht-Museum im Pflegerschlössl. „Wir sind stolz, jetzt ein sichtbares Andenken an Joseph Mohr im Zentrum der Gemeinde zu haben. Die Ausstellung zum Relief erzählt eine wechselvolle Geschichte. Sie macht aufmerksam auf das Vermächtnis und Wirken von Joseph Mohr und seine enge Beziehung zu Wagrain“, so Bürgermeister Axel Ellmer.

Mohrs Schädel diente als Vorlage

Die Geschichte des Reliefs reicht ins Jahr 1908 zurück, als die Wagrainerinnen und Wagrainer zum damals bevorstehenden 100-Jahr-Jubiläum des Lieds Joseph Mohr ein Denkmal setzen wollten und dazu den Künstler und Priester Josef Mühlbacher beauftragten. Da kein authentisches Bild oder Foto vorhanden war, exhumierte man den Schädel Mohrs. Erster Weltkrieg und Inflation verhinderten den Ankauf des nach dem Schädel gestalteten Reliefs.

Ein Relief auf Weltreise

Mühlbacher, gleichzeitig Pfarrer, nahm das Relief mit in seine Pfarre Zell bei Kufstein nach Tirol, wo es andere Käufer fand. Auch der Schädel Mohrs verschwand aus der Öffentlichkeit und soll in der 1937 erbauten Oberndorfer Stille-Nacht-Kapelle eingemauert worden sein. Nach einer Zwischenstation in Brasilien kehrte das Originalrelief 1967 nach Österreich zurück und wird auf der Festung Kufstein verwahrt.

Geschichte im Pflegerschlössl

Dem Wagrainer Kulturverein „Blaues Fenster“ gelang es, eine Kopie dieses Reliefs für den Ort zu bekommen. Joseph Mohr lehnt sich darauf als dreidimensionale Büste vor weihnachtlichen Motiven heraus und lauscht nach Aussage des Künstlers Josef Mühlbacher „einer himmlischen Melodie“. „Das Museum im Pflegerschlössl dokumentiert in einem dafür neu geschaffenen Ausstellungsbereich die Geschichte des Schädels und des Joseph-Mohr-Reliefs. Auch das Werkbuch des Bildhauers und eine verkleinerte Kopie des Reliefs sind dort zu sehen“, so Maria Walchhofer, Obfrau des Kulturvereins Blaues Fenster.



Quelle: Land Salzburg



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