Gießen: Vier Festnahmen bei Durchsuchungsmaßnahmen wegen des Verdachts der Schwarzarbeit in Hessen
ots/Hauptzollamt Gießen
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Gießen (ots) -
Darmstadt/Gießen
Ermittler*innen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Gießen ist heute unter der Verantwortlichkeit der Staatsanwaltschaft Darmstadt erneut ein erfolgreicher Schlag gegen ein Schwarzarbeiternetzwerk auf dem Bau gelungen. Die Ermittlungen unter dem Decknamen "LADON" führte in den frühen Morgen-stunden zu vier Verhaftungen. Die Beschuldigten im Alter von 34 bis 48 Jahren wurden im Rhein-Main-Gebiet und in Aachen festgenommen und den Haftrichtern vorgeführt. Hierbei handelt es sich um die mutmaßlichen Haupttäter des Netzwerkes. Mehr als 400 Einsatzkräfte durchsuchten zeitgleich 38 Wohn- und Geschäftsräume in Hessen, Berlin und Nordrhein-Westfahlen. Im Fokus der Ermittlungen stehen bislang 21 Beschuldigte. "Dem heutigen Zugriff gingen umfassende verdeckte Ermittlungen, um die teilweise sehr komplexen Unternehmensverflechtungen aufzudecken", so Michael Ben-der, Pressesprecher des Hauptzollamtes Gießen. Die Verantwortlichen sollen Scheinrechnungen von Servicefirmen genutzt haben, denen keine tatsächlichen Arbeitsleistungen zugrunde gelegen haben sollen, um die tatsächlichen Auftrags- und Arbeitgeberverhältnisse zu verschleiern und Bargeld zu generieren. Die Schwarzgelder sollen zur Zahlung von "Schwarzlöhnen" genutzt worden sein. Mit den erwirtschafteten Gewinnen sollen sich die Beschuldigten einen luxuriösen Lebensstil geleistet haben. Dabei sollen die Beschuldigten äußerst konspirativ vorgegangen sein, um die Taten zu verschleiern. "Diese Maßnahme zeigt die Herausforderungen, vor denen Ermittlerinnen und Ermittler und die Staatsanwaltschaften stehen, wenn es darum geht, komplexe Be-trugs- und Steuerhinterziehungsstrukturen aufzudecken", so Bender weiter. Den Beschuldigten wird gewerbsmäßiger Betrug sowie Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben in Millionenhöhe vorgeworfen. "Wir gehen derzeit von einem Schaden für Sozialversicherungen und Fiskus von mehr als 36 Millionen Euro aus", so der Zollsprecher. Darüber hinaus wurden auch Maßnahmen gegen Verantwortliche einer weiteren Servicefirma vollstreckt. Auch hier besteht der Verdacht des gewerbsmäßigen Be-trugs, sowie Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben. Zur Verschleierung der tatsächlichen Verhältnisse sollen Scheinrechnungen im großen Umfang genutzt worden sein. Zahlreiche Beweismittel, darunter auch Computer und Mobiltelefone wurden bei den Dursuchungen sichergestellt. Zur Sicherung von Vermögen wurden Arreste in Höhe von über 40 Millionen EUR vollstreckt. Dazu pfändeten die Vermögensabschöpfer des Zoll Konten, offene Forderungen sowie ein Fahrzeug der Marke Bentley und einen Mercedes G-Klasse. Zur Auffindung von Bargeld wurden Spürhunde eingesetzt. Neben 490.000 Euro Bargeld stellten die Einsatzkräfte noch eine Pistole, eine Gaspistole und verbotene Gegenstände (z.B. Taschenlampe mit Elektroschocker) sicher.
Die Maßnahmen dauern noch an.
Quelle: Original-Content von: Hauptzollamt Gießen, übermittelt durch news aktuell