Kärnten: Vernetzt und gestärkt für die Gesundheit von Frau und Mann

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
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21 Jun 09:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR.in Prettner: Erstes Netzwerktreffen Gendermedizin lässt Player aus unterschiedlichsten Institutionen zusammenrücken – Vortragende gaben überraschende Einblicke: Bereits jeder fünfte Mann ab 60 von Osteoporose betroffen

KLAGENFURT. Ob aus Ärztekammer, Apothekerkammer, Österreichische Gesundheitskasse, Krankenhäusern, Fachhochschulen, Universität, Patientenanwaltschaft, Gleichbehandlungsstelle oder aus zahlreichen zivilgesellschaftlichen Organisationen: Das erste Netzwerktreffen Gendermedizin hat gezeigt, wie geschlossen man in Kärnten hinter der für Frauen und Männer spezifischen Medizin steht. „Das Thema der Gendermedizin ist mir seit Jahren ein Herzensanliegen, nicht zuletzt, weil es Leben retten kann. Umso mehr freue ich mich, dass wir so viele Verbündete für unser Vorreitermodell in Kärnten gewinnen konnten“, betonte Gesundheitsreferentin LR.in Beate Prettner bei der Netzwerk-Premiere. Sie zeigte sich überzeugt: „Vernetzung ist gerade im Bereich der geschlechterspezifischen Medizin essentiell. Wir müssen alles dazu beitragen, dass wir aus einer Einheitsmedizin, die sich fast ausschließlich am männlichen Modell orientiert, zu einer für Frauen und Männer maßgeschneiderten und damit gerechten Medizin kommen.“ Tatsächlich hat Prettner bereits 2017 bei einer Gesundheitsreferentenkonferenz den Antrag eingebracht, Gendermedizin verpflichtend in die Ärztinnen- und Ärzte-Ausbildung aufzunehmen. „Der Antrag wurde von allen Bundesländern einstimmig angenommen. Passiert ist aber bis heute nichts. Deshalb gehen wir in Kärnten den Weg über eine Modellregion.“

Für das Netzwerktreffen konnten unter anderem die Endokrinologin Karin Amrein aus Graz sowie Primaria Jeanette Strametz-Juranek, Kardiologin und medizinische Leiterin Reha Zentrum Bad Tatzmannsdorf, als Vortragende gewonnen werden. Beide gaben spannende und gleichzeitig aufrüttelnde Einblicke in ihr Fachgebiet. Aufrüttelnd, weil mehr als deutlich wurde, welche unterschiedlichen Symptome, Krankheitsverläufe, Therapiewirkungen in der Endokrinologie (Lehre von den Hormonen, dem Stoffwechsel und den Erkrankungen auf diesem Gebiet, z.B. Erkrankungen der Schild-, Bauchspeicheldrüse) und Kardiologie (Lehre vom Herzen) zwischen den Geschlechtern auszumachen sind. Wie Strametz informierte, seien Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache bei Frauen, dennoch würden Frauen deutlich seltener zur Herz-Kreislauf-Rehabilitation zugewiesen als Männer. Und Amrein räumte mit einer landläufigen Mär auf: „Osteoporose wird immer wieder als reine Frauenkrankheit angesehen. Tatsache ist aber: Es ist keine reine Frauenkrankheit – bereits jeder fünfte Mann ab 60 Jahren hat eine therapiebedürftige Osteoporose.“


Quelle: Land Kärnten



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