Frankfurt am Main: Unwetterlage in Frankfurt
Frankfurt am Main (ots) - Am frühen Dienstagabend kam es ab 16:45 Uhr zu einem Unwetter mit Starkregen und Windböen im gesamten Stadtgebiet Frankfurt. Besonders stark betroffen waren hiervon die nordwestlichen und nordöstlichen Stadtteile.
Kurz nach den ersten Starkregenfällen stiegen die Hilfeersuche und Einsatzmeldungen auf allen Notrufleitungen in der Zentralen Leitstelle der Berufsfeuerwehr Frankfurt massiv an. In Abstimmung des diensthabenden Lagedienstes der Leitstelle und des Führungsdienstes der Berufsfeuerwehr wurde um 16:55 Uhr der Ausnahmezustand vom Regelbetrieb festgestellt und Gesamtalarm für alle Einheiten der Berufsfeuerwehr und der 28 Freiwilligen Feuerwehren ausgelöst. Das Personal in der Zentralen Leitstelle wurde mit Kollegen aus der Freizeit aufgestockt, um zeitnahe alle Hilfeersuchen und Notrufmeldungen andienen zu können.
In den darauffolgenden 2 Stunden wurden in Summe weit über 600 Einsatzstellen gemeldet. Dieser wurde entsprechend ihres Meldebildes in der Leitstelle priorisiert und in der Folge wurden jeweils Einheiten der Feuerwehr zur zeitnahen Abarbeitung zugewiesen. Die feuerwehrtechnischen Kräfte wurden auf Grund der in kurzer Zeit sehr hohen Einsatzzahlen, durch Einheiten des THWs Frankfurt und der DLRG Frankfurt unterstützt.
Die starken Regenfälle mit Niederschlägen von bis zu 45 Liter/qm in kürzester Zeit, führten zu vollgelaufenen Kellern und Garagen, überfluteten Unterführungen und Durchfahrten, überschwemmten Fahrbahnen und einer stellenweisen Überlastung des Kanal- bzw. Abwassernetzes. In der Folge wurden vielerorts Kanaldeckel nach oben gedrückt und gefährdeten den fließenden Verkehr. Die hohe Wasserlast führte dazu, dass es durch das nachdrückende Abwasser zur Überflutung vieler Verkehrsflächen und Kreuzung kam.
Daraus folgte eine Verkehrseinschränkungen in den betroffenen Stadtteilen und auch die anrückenden Kräfte der Feuerwehr wurden hierdurch bei der Erreichung der Einsatzstellen eingeschränkt. Der öffentliche Personen-Nahverkehr wurde durch das Unwetter behindert und kam in den stark betroffenen Stadtteilen zeitweise zum Erliegen.
Durch die aufziehenden Böen wurden viele Bäume beschädigt, Astwerk fiel auf Gehwege und Straßen, sowie vereinzelte Bäume wurden entwurzelt.
Ein besonderes Augenmerk der Einsatzkräfte lag im Bereich der kritischen Infrastrukturen im Stadtgebiet und deren Schutzes. Im Stadtteil Bornheim kam es zwischenzeitlich zu einem Stromausfall und der Energieversorger wurde zur Ursachen- und Schadensbekämpfung im Zusammenwirken mit der Feuerwehr tätig. Betroffen waren rund 200 Haushalte. Im Bethanien Krankenhaus, der BG Unfallklinik und dem Krankenhaus Sachsenhausen waren Teile der hausinternen infrastrukturellen Versorgung durch Wassereintritte gefährdet. Hier konnten gravierende Folgeschäden abgewandt werden.
Seitens der Berufsfeuerwehr kamen die rund 160 im Dienst befindlichen Kräfte zum Einsatz. Die ehrenamtlichen Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren mobilisierten in Summe ca. 250 Einsatzkräfte. Hinzuzuzählen sind noch die ebenfalls ehrenamtlich tätigen Helfer des DLRG und des THW Frankfurt.
Trotz der hohen Intensität des Unwetters und der Vielzahl an Einsatzstellen, gilt es nach derzeitigen Erkenntnissen glücklicherweise keinerlei Verletzte zu verzeichnen. Auch die eingesetzten Kräfte aller Organisation blieben unversehrt.
Neben den unwetterbedingten Einsätzen, galt es noch das reguläre Einsatzgeschehen im Bereich der rettungsdienstliche Versorgung und unter anderem 17 Brandeinsätze zu bewältigen.
Die Abwicklung sämtlicher, derzeit noch offener Einsatzstellen wird vermutlich die komplette Nacht in Anspruch nehmen. Eine Schadenssumme und das Gesamtausmaß kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht exakt definiert werden. Die aufbereiteten Einsatzzahlen werden im Tagesverlauf des 30.06.2021 durch die Pressestelle der Berufsfeuerwehr Frankfurt kommuniziert.
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