Unbekanntes Europa – Entdeckungen in Serbien
Belgrad liegt nur eine gute Flugstunde von Wien entfernt. Trotzdem ist die ehemalige jugoslawische Teilrepublik als Urlaubsziel weitgehend unbekannt. Dies ist ungerecht, denn das Binnenland beherbergt traumhafte Landschaften, die zu unvergesslichen Ferien einladen. Belgrad ist mit seinen Zeugnissen einer bewegten Geschichte ein guter Ausgangspunkt für eine Entdeckungsreise.
Mitten in Europa und doch so fern
Serbien gehört nicht zu den Lieblingsreisezielen der Österreicher. Wenn sie das eigene Land verlassen, zieht es sie eher nach Italien oder nach Kroatien. Mit Griechenland, Spanien und der Türkei befinden sich weitere Reiseziele auf der Liste, die als Badedestinationen bekannt sind. Na klar, die Berge haben wir im eigenen Land.
Ein Nachteil ist für viele Österreicher vielleicht, dass Serbien nicht Mitglied der Europäischen Union ist und nicht zum Schengenraum gehört. Auf der anderen Seite leben viele Serben in unserer direkten Nachbarschaft. Sie sind unter den in Österreich lebenden Ausländern nach den Deutschen und den Rumänen die drittgrößte Bevölkerungsgruppe. Offiziell wohnen knapp 120.000 Menschen mit einem serbischen Pass in der Alpenrepublik.
Einfache Einreise
Die politischen Beziehungen Österreichs zu Serbien sind besser, als viele Menschen glauben. Ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern ist das Partnerschaftsübereinkommen zwischen beiden Regierungen. Aber nicht nur unter wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Aspekten lohnt sich ein Aufenthalt in Serbien.
Die Einreise gestaltet sich unkompliziert. Täglich starten mehrere Flüge von Wien nach Belgrad. Dadurch könnten Interessierte ihre Reise individuell planen. Bis zu 90 Tage dürfen sich die österreichischen Staatsangehörigen visafrei in Serbien aufhalten. Für die Einreise reicht das Vorzeigen eines Personalausweises.
Belgrad – das Tor zum Balkan und zum Zentrum Europas
Die serbische Hauptstadt gehört zu den ältesten Metropolen Europas. Entsprechend groß ist die Dichte an kulturellen und historischen Denkmälern. Die wunderbare Lage am Zusammenfluss der Save mit der Donau schätzten schon die Kelten. Sie gründeten im dritten Jahrhundert vor Christi Geburt die Siedlung Singidunum. Aufgrund ihrer günstigen Lage war die Stadt später immer wieder umkämpft.
So geriet sie unter römische, slawische, ungarische, osmanische und österreichische Herrschaft. Imposante Bauwerke wie die Festung oder der Dom der Heiligen Sava zeugen von dieser wechselvollen Geschichte. Belgrad ist jedoch mehr als ein Freiluftmuseum. Dies zeigt ein Spaziergang durch eines der Szeneviertel.
Bei nationalen und internationalen Künstlern ist Savemala beliebt, das am Ufer der Save liegt. Hier treffen sich Kunstinteressierte in Galerien, Cafés mit Livemusik sowie in Kulturzentren. Ein lebendiges Nachtleben erwartet die Besucher rund um den Dor?ol-Platz, der sich unweit des Donau-Ufers befindet. Wer die Aromen Serbiens kennenlernen möchte, besucht das Viertel Skadarlija. In den Restaurants genießen die Gäste eine authentische serbische Küche und die Unterhaltung mit Musik vom Balkan.
Entdeckungen abseits der Metropole
Es lohnt sich, einen Leihwagen zu buchen, denn auch die Umgebung von Belgrad besitzt ihren Reiz. Österreicher benötigen für das Lenken eines Autos nur ihren nationalen Führerschein. Zu den beliebtesten Freizeitzentren der Metropole gehört die Ada Ciganlija. Die Flusshalbinsel lädt zu Wanderungen, zum Schwimmen und zu zahlreichen sportlichen Betätigungen ein. Der Berg Avala ist ein weiteres beliebtes Ausflugsziel. Auf dem Gipfel erhebt sich ein rund 200 Meter hoher Turm, der einen wundervollen Ausblick über die Region bietet. Naturfreunde sollten einen Abstecher zum Wald von Boj?in nicht verpassen. Er ist einer der letzten Sumpfwälder Europas.
Übrigens, Serbien bietet auch abseits des Großraums Belgrad attraktive Reiseziele. Ihre serbischen Nachbarn geben Ihnen bestimmt gern ein paar Tipps für eine unvergessliche Entdeckungsreise.