Stefanie Werger erhielt „Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“
Foto: Daniel Wesely
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Jürgen Meindl, der Leiter der Sektion Kunst und Kultur im Bundeskanzleramt, hat gestern Nachmittag im Wiener Künstlerhaus das „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“ an die österreichische Sängerin Stefanie Werger verliehen.
„Stoak wie a Felsen klingt noch heute, 36 Jahre nach seinem Erscheinen, in unser aller Ohren. Und stoak wie a Felsen musste man damals als Frau im Musikgeschäft auch sein“, sagt der Sektionschef in seiner Begrüßungsrede. Die Austropop-Legende Stefanie Werger hat langjährige Freund*innen und Weggefährt*innen zu ihrer Ehrung eingeladen: Waltraud Klasnic (ehemalige Landeshauptfrau der Steiermark), Maria Rauch-Kallat (ehemalige Bundesministerin) Christian Kolonovits (Produzent und Komponist), Ewald Pfleger und Günter Grasmuck (Mitglieder der Band „Opus“) und viele mehr.
Vera Russwurm lässt in ihrer Laudatio das bewegte Leben der 71-jährigen Steirerin Revue passieren: Die 10-jährige Steffi erklärt ihrer Mutter, dass sie eines Tages ausziehen wird, um berühmt zu werden. Als junge Musikerin tingelt sie mit Tanzmusikbands durch Deutschland und verdient sich damit hart ihr Geld. Stefanie Werger ist dreißig Jahre alt, als sie mit „die nächste bin ich“ ihren ersten Hit landet. Es folgen viele Publikumserfolge wie „Sehnsucht nach Florenz“ oder „I wü die g’spian“. Besonders die persönliche Wertschätzung und Bewunderung Russwurms gegenüber Werger wird in der Laudatio deutlich, eine bewegende Hommage an eine unangepasste, starke Frau, die ihren Weg im Musikbusiness gemacht hat.
„Für mich war die Bühne der Flughafen meiner Seele, dort habe ich mich wirklich frei gefühlt“ sagt Stefanie Werger in ihrer Dankesrede. Die Künstlerin erinnert sich aber auch an Schattenseiten ihrer Karriere: Immer wieder sei sie von Männern auf ihr Äußeres reduziert worden. Mit ihrem starken Willen und ihrer Unbeugsamkeit ist sie zur Wegbereiterin für viele Frauen in der Musikwelt geworden. Viele ihrer Lieder, die selten die Hitlisten anführten, wurden zu Landzeithits, die man auch nach Jahrzehnten noch hören kann. Die Künstlerin bedankt sich bei all ihren Wegbegleitern und besonders ihrem Ehemann Karl-Heinz.
Mit Stefanie Werger verabschiedet sich einer der ganz großen Austropop Legenden von der Bühne. Elf Studio und drei Live Alben, zahlreiche Auszeichnungen wie u.a. der Amadeus Music Award 2012 für ihr Lebenswerk und abertausende, treue Fans und Konzertgänger*innen sprechen für sich.
Seit dem Frühjahr 2022 ist Stefanie Werger mit ihrer Abschiedstournee quer durch Österreich unterwegs. Sie spielt ein letztes Mal ihre großen Hits und stellt ihr aktuelles Album vor: „Langsam wea i miad“. Nach ihrer langen und schönen Karriere verabschiedet sich Stefanie Werger jetzt von der Bühne und wird sich Ende Oktober beim allerletzten Konzert in Graz von ihrem treuen aufmerksamen Publikum ein letztes Mal verneigen.
Die Bühne wird sie verlassen, aber weitere Lieder oder auch ein neues Buch sind durchaus noch von ihr zu erwarten, denn wie sie zum Abschluss sagt: „Ich hoffe, dass mir meine Kreativität erhalten bleibt, denn mein Hirn hat noch keine Pensionsberechtigung“.
Quelle: OTS