Bochum: Sie und wir: "Lassen Sie es uns den miesen Taschendieben vermiesen!"
ots/Polizei Bochum
Überall da, wo viele Menschen zusammenkommen und Gedränge herrscht, finden Taschendiebe ihre Opfer - auch in Herne und zurzeit vermehrt im Bereich der Fußgängerzone sowie an der Straße "Am Buschmannshof".
Überhaupt sind die sogenannten Fallzahlen dieses Delikts in den zurückliegenden fünf Jahren deutlich angestiegen. Waren es im Jahr 2014 in Herne "nur" 224 Fälle, wurden im Jahr 2019 schon 392 Taschendiebstähle zur Anzeige gebracht.
In der Innenstadt, im Bereich der (Bus-)Bahnhöfe sowie in Bussen und Bahnen, versuchen sich die Taschendiebe auf ihre Art und Weise zu bereichern! Hier sollte jeder ganz besonders auf sein Hab und Gut aufpassen. Die Polizei und die Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes sind hier natürlich ganzjährig unterwegs, doch haben Erfahrungen gezeigt, dass Diebe und andere Ganoven sich in der Sicherheit der Masse und frühen Dunkelheit offenbar besonders "wohl" fühlen - Taschendiebstähle, vermeintliche Spendensammlungen oder andere Betrugsdelikte häufen sich. Daher möchte die Polizei die Bürgerinnen und Bürger vor diesen fiesen Umtrieben warnen und erneut sensibilisieren.
In diesem Zusammenhang ein paar Hinweise zur Erinnerung: Die Trickdiebe gehen oft arbeitsteilig vor. Häufig lenken sie die Opfer ab, indem ein Täter einen Stau im Gedränge provoziert, die Opfer scheinbar unabsichtlich anrempelt oder etwa nach der Uhrzeit, dem Weg oder Ähnlichem fragt. Ein Mittäter nimmt die Geldbörse oder das Handy aus den Taschen der Opfer und verschwindet meist unbemerkt.
Auch Kunden, die in Geschäften arglos Waren betrachten, Kleidung anprobieren oder ihre Einkäufe erledigen, sind beliebte Opfer von Taschendieben. Das sind nur zwei Beispiele von vielen hinterlistigen, kriminellen Tricks.
Für die Opfer ist der Taschendiebstahl neben dem finanziellen Schaden oft mit großem zeitlichem Aufwand und Ärger verbunden, z. B. weil entwendete Dokumente neu ausgestellt werden müssen. Für die Wiederbeschaffung von Ausweisen, Führerschein und anderen Dokumenten können schnell einige Hundert Euro zusammenkommen.
Neben Geldbörsen stehlen Taschendiebe häufig auch Mobiltelefone. Dann sind neben dem Handy oft viele persönliche Daten wie Adressen, persönliche Telefonnummern, Urlaubsbilder usw. für immer verloren.
Mit erbeuteten EC- oder Kreditkarten verursachen die Täter zudem hohe Folgeschäden, wenn sie Geld vom Konto ihrer Opfer abheben. Im schlimmsten Fall werden gestohlene Ausweise sogar für Rechtsgeschäfte genutzt.
Ihre Polizei arbeitet sowohl offen als auch verdeckt im Kampf gegen die Taschendiebe. Zivile Fahnder observieren örtliche Brennpunkte, uniformierte Polizisten gehen offen gegen die hinterlistigen Kriminellen vor. Aufgrund der Besonderheit des Delikts ist Prävention das beste gemeinsame Mittel im Kampf gegen den Taschendiebstahl.
Die Aufklärung unserer Bürgerinnen und Bürger hilft effektiv, Diebstähle zu verhindern.
Unsere wichtigsten Präventionshinweise:
- Rechnen Sie vor allem in Menschenmengen damit, dass Diebe Sie ablenken wollen, um Sie zu bestehlen. Bleiben Sie misstrauisch, wenn Sie von Unbekannten angesprochen werden - mit welchem Anliegen auch immer.
- Tragen Sie Wertsachen und Dokumente nicht in der Handtasche bei sich, sondern verteilen Sie sie in verschlossenen Innentaschen Ihrer Oberbekleidung. Empfehlenswert sind auch Brustbeutel, Gürtelinnentaschen oder Geldgürtel.
- Tragen Sie Ihre Hand- oder Umhängetasche stets verschlossen unter dem Arm geklemmt und mit dem Verschluss zum Körper. In Geschäften, Fußgängerzonen oder ähnlich belebten Bereichen sollten Sie auch Rucksäcke immer verschlossen unter dem Arm tragen.
- Verwahren Sie Wertgegenstände wie Geldbörse, Mobiltelefon und Schlüssel nicht in der Einkaufstasche, dem Einkaufskorb oder Einkaufswagen und legen Sie Ihr Portemonnaie an der Kasse nicht aus der Hand.
- Lassen Sie Gepäck und Wertsachen nie aus den Augen. Nehmen Sie Geldbörsen, Mobiltelefone, Schlüssel usw. immer aus Kleidungsstücken, die Sie an Garderoben oder über Stuhllehnen hängen. Hängen Sie Taschen in Restaurants oder Cafés nicht an die Stuhllehne, sondern stellen Sie diese auf Ihren Schoss oder auf den Boden, fixiert zwischen Ihren Füßen. Legen Sie ihr Mobiltelefon nicht offen auf den Tisch, sondern behalten Sie es in einer verschlossenen Tasche.
- Führen Sie nur so viel an Bargeld mit, wie Sie brauchen.
- Notieren Sie sich die Daten Ihrer Geldkarten (Kontonummer und Bankleitzahl) und die Geräte-Nummer (IMEI) ihres Handys. Nehmen Sie die Notizen niemals mit, sondern bewahren Sie sie sicher Zuhause auf.
- Notieren Sie niemals die vierstelligen PIN-Codes von Debit- oder Kreditkarten sowie Mobiltelefonen, sondern lernen Sie diese auswendig.
Wenn Sie doch einmal Opfer geworden sind oder einen Diebstahl beobachten: Verständigen Sie umgehend die Polizei über den Notruf "110"!
Machen Sie auf den Dieb aufmerksam und fordern Sie umstehende Passanten auf, Ihnen zu helfen. Kümmern Sie sich um Menschen, die bestohlen wurden und bieten Sie ihnen Hilfe an. Prägen Sie sich das Aussehen der Diebin oder des Diebs möglichst genau ein, machen Sie vielleicht ein Handyfoto und stellen Sie sich als Zeugin bzw. Zeuge zur Verfügung.
Melden Sie den Diebstahl amtlicher Dokumente umgehend Ihrer kommunalen Verwaltungsstelle, bei ausländischen Dokumenten Ihrem Konsulat. Lassen Sie beim Diebstahl Ihrer Geldbörse auf einer Polizeiwache sofort die Debit- oder Kreditkarten sperren und rufen Sie unter der Telefonnummer 116 116 den gebührenfreien Sperrnotruf an.
Wenn Wohnungs- oder Fahrzeugschlüssel entwendet wurden, lassen Sie die Schließzylinder schnellstmöglich austauschen.
Für alle Fragen zum Thema "Taschendiebstahl" steht Ihnen das Bochumer Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz (Tel.: 0234 / 909-4040) gern zur Verfügung. Dort kann auch der Kontakt zu unseren ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberatern vermittelt werden.
Seien Sie aufmerksam - dann sollte einem schönen Einkaufsbummel in der Stadt eigentlich nichts mehr entgegenstehen. Gemeinsam werden wir es den miesen Taschendieben vermiesen!
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