Mettmann: Senior um sechsstelligen Geldbetrag betrogen
ots/Polizei Mettmann
Mettmann (ots) - Am gestrigen Mittwochvormittag (19. Mai 2021) ist in Velbert ein 82-jähriger Hattinger um einen sechsstelligen Geldbetrag durch sogenannte "falsche Polizeibeamte" betrogen worden.
Das war geschehen:
Der 82-jährige Hattinger hatte gegen 10 Uhr einen Anruf von einem Mann erhalten, der sich als Polizist aus Velbert ausgab. Er gab vor, das deponierte Bargeld kontrollieren zu wollen. Während des Gesprächs schaltete sich eine zweite Person in das Gespräch, gab sich als Staatsanwalt aus und sagte, dass die Zeit dränge. Durch die geschickte Gesprächsführung wurde der Hattinger derartig unter Druck gesetzt, dass er tatsächlich einen sechsstelligen Geldbetrag aus seinem Bankschließfach holte.
Er wurde danach auf seinem Handy kontaktiert und zu einem Übergabepunkt an der Brücke Talstraße in Höhe des Friedhofs gelotst. Eine Frau mit Hund würde dort das Geld entgegennehmen und überprüfen. Als der Hattinger an dem Treffpunkt anhielt, trat eine Frau, auf die die Beschreibung passte, an sein Auto, nahm den Umschlag mit dem Bargeld entgegen und ging nach rechts in die Talstraße.
Der Senior wurde anschließend immer wieder angerufen und darauf hingewiesen, dass die Überprüfung seines Geldes noch andauere und er warten solle. Nach etwa zwei Stunden informierte der Mann die Polizei.
Die Frau, die den Umschlag entgegennahm, konnte der 82-Jährige wie folgt beschreiben:
- 20-30 Jahre alt - ca. 1,75 m groß - schlank - sie trug eine Lederhose - die dunklen Haare waren zusammengebunden - mitteleuropäisches Aussehen - bei ihr war ein großer brauner Hund, vermutlich ein Setter
Die Polizei bittet dringend um Hinweise und fragt: Wer hat die Frau am gestrigen Vormittag in der Nähe der Talstraße/Bahnhofstraße in Velbert gesehen und kann Angaben zu ihr machen?
Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Velbert unter der Telefonnummer 02051 946-6110 entgegen.
Die Kreispolizeibehörde Mettmann wiederholt aus diesem Grund ihre Warnung vor betrügerischen Anrufen und möchte für das Vorgehen der Täter sensibilisieren. Üblicherweise treten die Betrugsversuche in Wellen auf und betreffen meistens mehrere Personen einer Stadt.
Die Betrüger gehen hierbei immer nach der gleichen Masche vor: Ihre Opfer, zumeist Seniorinnen und Senioren, werden von den Kriminellen zu Hause angerufen. Oftmals erscheint im Telefondisplay sogar die Rufnummer "110". Mit geschickter Gesprächsführung gaukeln sie den Angerufenen vor, dass in der Nähe ihrer Wohnanschrift Einbrecher festgenommen worden sind und aktuell Hinweise vorliegen, dass auch sie, durch noch weitere flüchtige Täter, Opfer eines Einbruchdiebstahls werden könnten. Auch andere Maschen sind möglich. Gezielt schüren die professionell agierenden Betrüger die Angst bei den Betroffenen, ebenfalls Opfer zu werden. Vermeintlich hilfsbereit bieten die Kriminellen dann an, die Geld- und Vermögenswerte der Angerufenen in sichere "amtliche Verwahrung" zu nehmen. Hierzu erfragen sie detailliert die Vermögensverhältnisse der Betroffenen und vereinbaren zumeist zeitnah einen Übergabetermin.
Der Betrug fällt leider zumeist erst immer im Nachhinein auf und viele Opfer wenden sich oftmals aus Scham leider nicht an die Polizei.
Die Polizei möchte aus diesem Grund erneut vor der Masche der Betrüger warnen und gibt folgende Tipps, um vermeiden zu können, Opfer dieser betrügerischen Anrufer zu werden:
- Wir, die Polizei, fragen niemals am Telefon nach Ihren Vermögenswerten! - Wenn die Polizei anruft, erscheint im Display des Telefons nie die "110"! - Wir erfragen keine Bankdaten wie Kontonummern und Kontostand! - Halten Sie nach finanziellen Forderungen immer Rücksprache mit Familienmitgliedern. - Rufen Sie Ihre Verwandten / Bekannten selbstständig an, unter der Rufnummer, die Sie bei eigenveranlassten Gesprächen üblicherweise wählen - Sollten Sie Zweifel haben, beenden Sie verdächtige Gespräche. Auflegen ist nicht unhöflich!
Sollten Sie Opfer eines solchen Anrufes geworden sein, wenden Sie sich in jedem Fall an Ihre Polizei und erstatten Sie eine Anzeige.
Bitte warnen und sensibilisieren Sie auch Ihre Angehörigen, die wir über unsere Pressemeldungen nicht erreichen!
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