Salzburg: Schlechte Trennung, hohe Rechnung

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PK Restmüll Analyse 2019 be den Umweltschutzanlagen in Siggerwiese bei Bergheim Bild: Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn Müll, Abfall, Entsorgung, Mülltrennung
Foto: Land Salzburg / Neumayr – Leopold
16 Mär 22:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Wer Abfall falsch entsorgt, zahlt drauf / Tipps (nicht nur) zum Global Recycling Day

(LK) Mehr als 500 Kilogramm Müll erzeugt eine Person in Salzburg pro Jahr. 300 Kilogramm davon werden bereits gesondert gesammelt und großteils verwertet. „Trennung und Recycling funktionieren in Salzburgs Gemeinden bereits recht gut. Unter der Bevölkerung ist schon ein hohes Bewusstsein und Verantwortungsgefühl vorhanden“, so Umweltreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. Trotzdem besteht Verbesserungsbedarf: „Mehr als die Hälfe des Restabfalls könnte wiederverwertet werden.“

„Wenn wir den Müll besser trennen, fallen für Gemeinden und somit für jeden einzelnen von uns weniger Kosten an. Würden wir nicht getrennt sammeln, wären die Gebühren doppelt so hoch“, argumentiert Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. Deshalb: Augen - und die richtige Tonne auf beim Trennen. Nicht nur am Global Recycling Day, der am 18. März begangen wird.

Salzburger PET-Müll: Einmal New York und zurück

Ein Sechstel des Restmülls sind Lebensmittel. Da setzt das Land mit schon bisher erfolgreichen Aktionen wie Küchenprofi(t) an und finanziert die Hälfte durch Förderungen. Auch bei den Plastikflaschen sieht Schellhorn noch großen Handlungsbedarf. Rund 50 Millionen PET-Getränkeflaschen landen im Restabfall der Salzburger statt im gelben Recycling-Sack. Sie werden nicht wiederverwertet. „Aneinandergereiht reicht dieser Plastikmist von Salzburg nach New York und retour“, verdeutlicht dies Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn die Flaschenflut. Das entspricht 90 PET-Flaschen, die jeder Salzburger pro Jahr falsch entsorgt.

Ab zum Recyclinghof

Die Salzburger können ihre Abfälle bequem bei einem der 120 Recyclinghöfe entsorgen. „Durch dieses Angebot leisten die Gemeinden einen zentralen Beitrag zur getrennten Erfassung von Siedlungsabfällen und Problemstoffen“, so Schellhorn.

Falsch entsorgte Batterien – brandgefährlich!

Salzburg hat mit 1,3 Prozent vom Gesamtrestmüll nur wenig Problemstoffe in der Tonne. Doch auch schon kleinste Mengen an Problemstoffen können gefährlich sein. „Jede falsch entsorgte Batterie kann Brände auslösen“, warnt Umweltreferent Schellhorn und weiter: „Rund 3,3 Millionen Stück Batterien landen pro Jahr im Abfall. Da müssen wir noch wirksame Maßnahmen setzen.“

Zweite Chance für Elektrogeräte

Bis 2019 verzeichnete Salzburg auch eine erhöhte Elektro-Schrott Rate. Bei den über den Restabfall entsorgten Elektro-Altgeräten handelte es sich zum größten Teil um Kleingeräte, die wiederverwertet hätten werden können. „Wir haben daraufhin den Reparaturbonus eingeführt“, so Schellhorn. Mit der Aktion des Landes „Reparaturbonus“, die defekten Elektrogeräten eine zweite Chance gibt, konnten seit Beginn der Förderung Ende 2019 bis dato mehr als 9.500 Elektrogräte vor der Schrottpresse gerettet werden.

Müll vermeiden – so geht’s

  • Bewusst shoppen: Gut geplantes Einkaufen schont Umwelt und Geldbörse
  • Keinen Mist kaufen: Ob bei Geschenken oder Kleinigkeiten für den Alltag – die Frage, ob man etwas wirklich braucht oder das Gekaufte nach kurzer Zeit ohnehin im Mist landet, sollte uns immer begleiten.
  • Verpackungsfrei: Unverpackten Produkten den Vorzug geben
  • Reparieren lassen: Betriebe auf www.reparaturfuehrer.at finden und Geld sparen
  • Ablaufdatum und Mindesthaltbarkeit nicht verwechseln: Viele Lebensmittel sind nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums uneingeschränkt genießbar – auf die eigenen Sinne vertrauen.
  • Mehrweg statt Einweg: Schont die Umwelt. Getränke und Milchprodukte in Mehrwegverpackungen kaufen
  • Einwegtragetaschen vermeiden: Ob Papiersackerl oder Plastiksack – sie belasten die Umwelt und werden nur sehr kurz genutzt. Stattdessen eigenes Einkaufsackerl oder einen Korb zum Einkauf mitbringen
  • Grüne Tonne nutzen: Bioabfall wird zu wertvollem Kompost weiterverarbeitet und vermeidet unnötigen Restmüll.
  • Problemstoffe extra: Schadstoffe sollen nicht in der Umwelt landen – daher Batterien und Problemstoffe getrennt sammeln und entsorgen.



Quelle: Land Salzburg



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