Wien: Scan-Cars - Wiens Parkraumüberwachung wird weiter digitalisiert und noch effektiver
Begutachtungsverfahren startet: High-Tech Fahrzeuge sollen künftig bei der Kontrolle der Parkbestimmungen unterstützen – Einsatz insbesondere in weitläu?gen Randbezirken
Sensortionell! Die Kontrolle der wienweiten Parkraumbewirtschaftung soll künftig von sensorgesteuerten Fahrzeugen unterstützt und damit für die MitarbeiterInnen der MA 67-Parkraumüberwachung erleichtert werden. Sie legen schon heute im Schnitt rund 15 km pro Tag zu Fuß zurück, sind teilweise auch mit E-Bikes unterwegs und sollen ab Ende 2026, vor allem in den großen Flächenbezirken, auch sogenannte Scan-Cars zur Verfügung haben.
„Die erfolgreiche Einführung der flächendeckenden Parkraumbewirtschaftung als große Klimaschutzmaßnahme im März 2022 brachte nahezu eine Verdoppelung der zu kontrollierenden Flächen im Stadtgebiet. Mit dem Einsatz von Scan-Cars wird die Überprüfung der Parkraumbewirtschaftung auch in den weitläufigen Flächenbezirken effizienter gestaltet“, so Markus Raab, Abteilungsleiter der MA 46 und Sonderbeauftragter der Stadt für die flächendeckende Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung.
Um die Überwachung der Einhaltung der Kurzparkzonenregelung im Wiener Stadtgebiet zu erleichtern, soll der nächste Schritt in der Erfolgsgeschichte der Wiener Parkraumüberwachung starten. Die Digitalisierungshauptstadt Wien plant zur effizienteren Aufsicht der flächendeckenden Kurzparkzone den Einsatz von hochtechnologisierten Fahrzeugen, die automatisiert kontrollieren können. Eine Personalreduktion ist damit nicht verbunden, die Fahrzeuge dienen lediglich zur Entlastung der Mitarbeiter*innen in den weitläufigen Randbezirken. Derartige Scan-Cars sind in vielen Städten wie etwa in Amsterdam, Paris oder Prag schon länger erfolgreich im Einsatz.
„Effektivere Kontrollmechanismen sind ein naheliegender nächster Schritt um die weiträumigen neuen Bewirtschaftungsflächen effizient kontrollieren zu können und die Arbeit der Mitarbeiter*innen der MA 67 zu erleichtern“, so die stellvertretende Abteilungsleiterin der MA 67 Tamara Wagner.
Begutachtungsprozess startet
Noch in dieser Woche startet der Begutachtungsprozess für die Novellierung des Parkometergesetzes, das Grundlage für die geplanten Neuregelungen ist. Auf dessen Basis erfolgt in einem nächsten Schritt per Ausschreibung die Suche nach einem geeigneten Anbieter. Auf Wiens Straßen werden die Scan-Cars ab 2026 im Rahmen von umfangreichen Tests zu sehen sein.
Sensoren auf dem Dach scannen Kennzeichen
Der geplante Ablauf der Parkraumüberwachung mittels Fahrzeugen ist ident mit den Kontrollen durch die Parkraumüberwachungsorgane zu Fuß. Die Kennzeichen werden mittels optischer Zeichenerkennung (OCR - Optical Character Recognition), gescannt. Die Sensoren dafür befinden sich auf dem Dach des entsprechenden Kontrollfahrzeuges. Der Kennzeichentext wird in ein maschinenlesbares Textformat umgewandelt und es erfolgt ein Abgleich mit der verknüpften Datenbank. Wie im bestehenden System auch, erfolgt dabei keine weitergehende Speicherung der Daten im Hintergrund. Die Einhaltung von datenschutzrechtlichen Bestimmungen wird somit gewährleistet.
Verstöße werden manuell geprüft
Jeder digital festgestellte, potentielle Verstoß wird von den Parkraumüberwachungsorganen vor Ort eigens endüberprüft. Erst nach Überprüfung durch ein*e Mitarbeiter*in, ob ein Vergehen tatsächlich besteht, wird eine Beanstandung durchgeführt. Die deutlich sichtbaren Sensoren der Kamerafahrzeuge sensibilisieren die Verkehrsteilnehmer*innen zusätzlich auf die Abgabenentrichtung und wirken somit auch präventiv. Ein positiver Nebeneffekt, der mehr Fairness bei der Nutzung der Parkplätze in der Zwei-Millionenstadt bringt.
Flächendeckendes Parkpickerl: Eine Erfolgsgeschichte
Die Einführung der flächendeckenden Parkraumüberwachung im März 2022 war ein Meilenstein für den Klimaschutz in der Millionenstadt Wien. So konnte der Autopendlerverkehr reduziert und neue Flächen im öffentlichen Raum geschaffen werden. Der Anteil an Fahrzeugen mit Nicht-Wiener Kennzeichen ging um bis zu 89 % zurück, die Stellplatzauslastung sank mancherorts um bis zu 68 %. Die freigewordenen Flächen nützt die Stadt Wien, um neue Radwege und Grünflächen zu schaffen. Prominentes Beispiel ist die große Radwegeoffensive in der Donaustadt, in Floridsdorf und auch in Liesing, wo aktuell überall attraktive Radverbindungen entstehen. In Hietzing wiederum wird die Altgasse aktuell attraktiviert und begrünt, in Floridsdorf wurde die Schleifgasse begrünt - von den freiwerdenden Flächen profitieren alle Wiener*innen.
Quelle: Stadt Wien