Salzburg: Salzburger reden mit beim umfangreichen Plan für die Salzach
Foto: Land Salzburg/Neumayr/Hofer
Vierwöchige Umfrage startet am 12. September / Bürger aus Anif, Elsbethen und der Landeshauptstadt sind gefragt
(LK) In Zukunft soll die Salzach zwischen den Kraftwerken Urstein und Lehen einen verbesserten Hochwasserschutz erhalten, gewässerökologisch maßgeblich aufgewertet werden und damit auch mehr Naherholungsraum bieten sowie sichere Rad- und Fußwegverbindungen aufweisen. Damit das bestmöglich gelingt, haben Experten die aktuelle Lage analysiert und mögliche Maßnahmen vorgeschlagen. Um die Meinungen und Ideen der davon betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu erfahren, startet am 12. September eine umfangreiche Umfrage im Rahmen des „Flussdialogs“.
Ab kommendem Dienstag haben die Menschen, die in Anif, Elsbethen und der Landeshauptstadt entlang der Salzach leben und arbeiten, vier Wochen Zeit, um beim Salzach-Masterplan mitzureden. Unter www.flussdialog.at wird eine Onlineumfrage bis 10. Oktober dafür eine Plattform sein.
Rege Teilnahme ist erwünscht
„Es soll ein Zukunftsprojekt werden, dass den Salzburgern mehr Lebensqualität und Sicherheit bringt und ihnen schlussendlich am Herzen liegt, weil sie sich selbst darin wiedersehen. Daher erhoffen wir uns eine möglichst hohe Teilnahme am Flussdialog“, betonen Landesrat Josef Schwaiger, Bürgermeister Harald Preuner, Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler, Bürgermeisterin Gabriella Gehmacher-Leitner (Anif) und Bürgermeister Sebastian Haslauer (Elsbethen).
Totschnig: „Flussdialog ist eine einzigartige Chance.“
Die Kosten für die Projektierung teilen sich das Land und der Bund. „Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in Österreich bereits spürbar und zeigen uns die Dringlichkeit einer naturnäheren Gestaltung unseres Lebensraumes – das betrifft auch unsere Flusslandschaften. Dabei ist es wichtig, dass man die Bevölkerung bei diesen Maßnahmen mitnimmt und einbindet: der Flussdialog ist eine einzigartige Chance, die ersten Überlegungen und notwendigen Schritte an der Salzach gemeinsam zu gestalten. Ich lade alle Bürgerinnen und Bürger herzlich dazu ein, aktiv daran teilzunehmen und ihre Ansichten und Ideen für die zukünftige Entwicklung der Salzach einzubringen“, so Bundesminister Norbert Totschnig.
Der Salzach-Masterplan im Überblick
- Erhöhung und Neubau von Hochwasserschutz-Mauern und -dämmen
- Aufweitungen des Flussbettes – Verbesserung der Uferstabilität, mehr Platz für Retention, mehr Platz für das Wasser, um Hochwasser zu vermeiden
- Nachhaltiges Geschiebemanagement
- Errichtung und Aufweitung von Nebenarmen in der Josefiau, Aigner Au, Salzburg Süd sowie in Anif und Elsbethen
- Mehr Struktur entlang der Ufer im Süden durch Schotterbänke und Flachwasserbereiche
- Attraktive Naherholungsräume in der Josefiau, Aigner Au und Salzburg Süd
- Nutz- und erlebbare, attraktivere Uferabschnitte im Zentralraum Stadt Salzburg
- Mehr Zugänge zum Wasser
- Entflechtung von Verkehrsströmen und Kreuzungspunkten im Radfahrer- und Fußgängerverkehr. Dazu gehört auch die Optimierung der Geh- und Radwege am rechten Salzachufer und mehr Sicherheit durch Entschärfung von Unfallhäufungspunkten
- Attraktive Radroute am linken Salzachufer in der Stadt Salzburg
Schwaiger: „Die es betrifft, müssen mitreden können.“
Landesrat Josef Schwaiger ist sich bewusst, dass die Umgestaltung eines Flusses, vor allem in einem so belebten Gebiet wie der Stadt Salzburg und den umliegenden Gemeinden, besonders herausfordernd ist. „Viele Expertinnen und Experten haben an einem ersten Entwurfsplan für die Salzach gearbeitet, mit Ideen und Verbesserungen insbesondere beim Hochwasserschutz, in puncto Erlebnis- und Erholungsraum, Hochwasserschutz bis hin zu einem entflochtenen Verkehrssystem. Ich freue mich auf eine rege Beteiligung bei der nun startenden Onlineumfrage, denn schließlich sind die Bewohner entlang des Flusses – sowohl aktuell, als auch zukünftig – DIE Nutzerinnen und Nutzer der Salzach“, so Schwaiger.
Preuner: „Projekt verbindet Sicherheit, Bevölkerung und Natur.“
Den Hochwasserschutz auf dem neuesten Stand zu halten ist für den Bürgermeister der Landeshauptstadt sehr wichtig, „auch wenn das letzte Hochwasser für die Stadt und ihre Umlandgemeinden keine größeren Schäden hinterlassen hat. Mich freut es daher, gemeinsam mit den Gemeinden Elsbethen und Anif ein interkommunales Projekt zum Hochwasserschutz gestartet zu haben. Als Bürgermeister macht es mich besonders stolz, dass wir es geschafft haben, das Funktionale mit einem Nutzen für die Bevölkerung und allen ökologischen Anforderungen entsprechend zu verbinden. Somit können wir unsere Lebensader Salzach auch als Naherholungsgebiet noch besser nutzen“, so der Bürgermeister der Stadt Salzburg, Harald Preuner.
Unterkofler: „Salzach-Masterplan ist ein Meilenstein.“
Dass die Salzburgerinnen und Salzburger im Rahmen des Flussdialogs auch einen aktiven Teil im Erarbeitungsprozess haben, freut Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler besonders: „Für jene, die sich schon lange Nutzungsmöglichkeiten für die Salzach-Böschung wünschen, ist der Salzach-Masterplan ein Meilenstein, der die Lebensqualität durch neue Frei- und Aufenthaltsräume deutlich verbessert. Durch die Nutzung der Salzach-Böschung und der Möglichkeit ans Wasser zu gehen, wird nun endlich etwas möglich, was bisher nicht zu schaffen war, das konsequente und unbeirrte Arbeiten an dem Projekt hat sich ausgezahlt. Zudem verbessern wir die Situation für den Fußgänger- und Radverkehr, ganz im Sinne unserer Förderung des Umweltverbunds.“
Gehmacher-Leitner: „Ein Projekt für eine bessere Zukunft.“
Für die Bürgermeisterin von Anif, Gabriella Gehmacher-Leitner, ist der Flussidalog und der Salzach-Masterplan der Beginn eines neuen Kapitels. „Wir erhoffen uns, dass die Schäden die bei den bisherigen Hochwassern, zum Beispiel Uferanrisse, aufgetreten sind, ein Ende haben. Die betreffenden Ufergebiete sollen für die Zukunft ausreichend abgesichert werden. Natürlich ist die Aufwertung als Naherholungsgebiet ein mehr als willkommener Aspekt des Ganzen und freut unsere Gemeinde sehr. Mit der Reaktivierung natürlicher Hochwasserabflussräume, wie hier mit Teilen der Au in Anif, kann hochwertiger ökologischer Hochwasserschutz stattfinden“, so Gehmacher-Leitner.
Haslauer: „Zeichen für starke regionale Zusammenarbeit.“
Sebastian Haslauer ist Bürgermeister in Elsbethen und für ihn ist der Flussdialog ein gutes Beispiel für die starke regionale Zusammenarbeit im Land Salzburg: „Uns ist es wichtig, dass Elsbethen und die Stadt Salzburg durch dieses Projekt hochwassersicherer werden und zugleich mehr Erholungsraum geschaffen und genutzt werden kann. Wir denken hier nicht nur für uns, sondern für alle Nachbargemeinden, sei es Elsbethen, Anif oder die Landeshauptstadt. Schließlich sitzen wir entlang der Salzach alle im selben Boot“, so Haslauer.
Fragebögen auch vor Ort
Die Onlineumfrage nimmt etwa zehn Minuten in Anspruch. Außerdem liegt der Fragebogen auch vor Ort im Rathaus der Stadt Salzburg sowie in den Gemeindeämtern von Anif und Elsbethen zum Ausfüllen bereit. Die Rückmeldungen werden in die weitere Planung einfließen und der Bevölkerung präsentiert. So soll noch in diesem Jahr eine Entscheidungsgrundlage für die weiteren Schritte beim Salzach-Masterplan vorliegen.
Bund und Land informieren
Schon seit Anfang des Jahres informiert der Bund und auch das Land Salzburg ausführlich über den Salzach-Masterplan und die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung bei „Flussdialog unsere Salzach“. Unter anderem auf Facebook und Instagram, aber auch auf der Website www.salzburg.gv.at/salzach.
- Mehr als „nur“ Hochwasserschutz: Master-Plan für die Salzach (30.03.2023)
- Bürgerbeteiligung Flussdialog zum Salzach-Masterplan
Quelle: Land Salzburg