Salzburg: Salzburg sagt wieder „Owa vom Gas!“

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Foto: Land Salzburg
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13 Aug 19:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Kampagne gegen extremes Rasen geht in die nächste Runde / Interview mit Sabine Peterbauer

(LK) Zu schnelles Fahren ist eine der häufigsten Ursachen für Unfälle. Drei von zehn tödlichen Unfällen passieren aufgrund von Rasen. Das Land Salzburg macht mit der Info-Kampagne „Owa vom Gas“ auf die Gefahren durch überhöhte Geschwindigkeit aufmerksam und schärft das Bewusstsein zu den Konsequenzen. Die Aufklärung geht am 14. August in die nächste Runde.

Gesetze wurden verschärft, auf Initiative des Landes Salzburg sogar bundesweit, doch am meisten erreicht man laut Experten, indem man parallel dazu aufklärt. „Wir hören nicht auf, die Menschen im ganzen Land über die dramatischen Folgen von extremer Raserei auf der Straße zu informieren und Bewusstsein zu schaffen. Man gefährdet nicht nur das eigene Leben, sondern auch das von anderen. Ich denke wir haben schon viel erreicht, aber es ist noch Luft nach oben“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll.

Ab 2024: Extreme Raser können Auto verlieren

Der Nationalrat hat auf Initiative von Salzburgs Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll im Juli 2023 beschlossen, dass bei extremen Geschwindigkeitsüberschreitungen das Fahrzeug den Lenkern dauerhaft weggenommen und verkauft werden kann. Geldstrafen und Führerscheinentzug drohen ebenfalls. Die neuen Regeln gelten ab 1. März 2024. „Diese Verschärfung bei extremer Raserei habe ich hartnäckig verfolgt und nun erfolgreich bundesweit eingefordert. Das eigene Auto zu verlieren, schreckt ab und soll verhindern, dass durch Rücksichtlosigkeit Menschen gefährdet werden“, betont Schnöll.

Die neuen Gesetze im Überblick

In den vergangenen Jahren hat sich einiges getan, die Gesetze gegen extreme Raserei wurden Schritt für Schritt verschärft. Hier im Überblick ein paar erreichte, wichtige Ziele:

  • Erhöhter Strafrahmen bis zu 5.000 Euro. Ab 1. Oktober wird dieser auf 7.500 Euro erhöht.
  • Doppelte Entzugsdauer des Führerscheins
  • Erhöhter Beobachtungszeitraum bei wiederholten Übertretungen
  • Bis zu sechs Monaten Führerscheinentzug bei illegalen Straßenrennen
  • Wer um 30 Stundenkilometer zu schnell fährt, muss künftig mindestens 150 statt 70 Euro zahlen. Die Strafe steigt dann mit überhöhtem Tempo immer weiter an, von bisher 2.180 auf bis zu 5.000 Euro.
  • Auch ausländische Raser in Österreich werden bestraft, Bußgelder können europaweit vollstreckt werden.
  • Ab 1. März 2024: Beschlagnahme des Fahrzeuges bei extremer Raserei und bei besonders rücksichtslosen Wiederholungstätern kann das Fahrzeug und bei Wiederholungstätern beschlagnahmt werden.

„Owa vom Gas“ im ganzen Bundesland

Gemeinsam mit dem Team rund um Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll und dem Landes-Medienzentrum wird die neue Welle der Kampagne „Owa vom Gas“ im ganzen Bundesland präsent sein. „Wir werden mit Plakaten, Online-Werbung, Rolling-Boards, Radio- und Fernsehspots Bewusstsein für das Thema schaffen und so eine breite Zielgruppe erreichen. Das ORF Landesstudio Salzburg hat außerdem am 31. August einen Schwerpunkttag geplant. Unsere authentischen Testimonials wie zum Beispiel Sabine Peterbauer aus Henndorf, die ihre Tochter bei einem Raserunfall verloren hat, und auch Olympiasieger Thomas Geierspichler bringen die Botschaft auf Augenhöhe unter die Leute“, beschreibt Bernadette Ennsmann, Marketingleiterin im Landes-Medienzentrum.


Interview mit Vorkämpferin Sabine Peterbauer

Sabine Peterbauer kommt aus Henndorf und kämpft seit dem Unfalltod ihrer Tochter für strengere Gesetze und Aufklärung, auch im Rahmen der Aktion „Owa vom Gas“. Hier das Kurzinterview mit dem Landes-Medienzentrum (LMZ):

LMZ: Frau Peterbauer, warum engagieren Sie sich für „Owa vom Gas“?

Sabine Peterbauer: Ich möchte mehr Sicherheit auf unseren Straßen und weniger Todesopfer. Ich möchte verhindern, dass andere Mütter das erleben müssen, was ich mit dem Verlust meiner Tochter Kati erleben musste und muss. Das möchte ich anderen ersparen. Diese rücksichtslose Gefährdung anderer Leben muss ein Ende haben.

LMZ: Sie sind eines der Gesichter der Kampagne - aus Überzeugung?

Sabine Peterbauer: Ja, auf jeden Fall. Besonders die Jugend wird durch die vielfältige Kampagne auf durch die verschiedenen Kanäle und Testimonials dort erreicht, wo sie unterwegs ist – digital und auch im echten Leben. Ich denke, dass die Information auf Augenhöhe ganz wichtig ist, gleichzeitig muss man auf emotionaler Ebene agieren, damit die Botschaft ankommt. Das ist hier gut gelungen und ich finde es sehr positiv, dass man an diesem Thema beim Land Salzburg dranbleibt.

LMZ: Was geben Sie Autofahrerinnen und Autofahrern mit auf den Weg?

Sabine Peterbauer: Die Bitte um mehr Rücksichtnahme, einfach öfter mal nachgeben. Den Jungen möchte ich sagen: ‚Denkt an Eure Mama, wenn Ihr Euch ans Steuer setzt‘. Fahrt mit weniger Hektik, nehmt mehr Rücksicht und vor allem „Owa vom Gas!“

Partner von „Owa vom Gas“

Der Kampf gegen extreme Raserei wurde in Salzburg breit aufgestellt, wichtige Partner wie Polizei Salzburg, Bildungsdirektion, ÖAMTC sowie ARBÖ, Kuratorium für Verkehrssicherheit, Stadt Salzburg und Allgemeine Unfallversicherung (AUVA) ziehen an einem Strang und verstärken die wichtige Botschaft.


Quelle: Land Salzburg



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