Minden-Lübbecke: Rettungswagen mit modernisierter Technik und im neuen Design
ots/Feuerwehr Minden
Minden (ots) -
Der Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr Minden konnte nun zwei Rettungswagen mit einem modifizierten Design und mit ergänzter technischer Ausstattung in Empfang nehmen. "Bei diesen Fahrzeugen handelt es sich um so genannte ,Kofferumsetzer'", erläutert der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Minden, Martin Ruhe. Das heißt, dass der Aufbau mit dem vorhandenen Patientenraum auf einem neuen Chassis installiert wurde, nachdem die bisherigen Fahrgestelle ihre Alters- und Leistungsgrenze erreicht hatten.
Eine Anpassung des Farbdesigns ist laut Feuerwehr notwendig geworden, um die Rettungswagen auf Einsatzfahrten und an Einsatzstellen noch auffälliger gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern zu kennzeichnen. Dafür wurden Elemente im "Schachbrett-Muster" aufgeklebt. Dieses Design werde zukünftig bei allen Neu-Fahrzeugen Anwendung finden, kündigt Martin Ruhe an. Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit und zur Vermeidung von Unfällen wurde ein 360°-Kamerasystem montiert, welches gleichzeitig als Abbiegeassistent diene. Die medizinische Ausstattung des gebrauchten und nun neu aufgesetzten Patientenraumes werde vollständig weiterverwendet. Neben einer vollständigen Überarbeitung des Patientenraums einschließlich der Installation einer elektro-hydraulischen Trage, welches die Arbeitsergonomie stärken soll, wurden auch Komponenten zur Vorbereitung auf das neue Tele-Notarzt-System eingebaut, das flächendeckend in ganz Nordrhein-Westfalen implementiert werden soll. Es gibt eine erste Testphase, an der drei Fahrzeuge aus dem Kreis Minden-Lübbecke teilnehmen. Für Minden-Lübbecke werde der Tele-Notarzt in der Leitstelle der Feuerwehr Bielefeld vorgehalten. Wie der Tele-Notarzt künftig eingesetzt werden kann, erläutert Martin Ruhe: Der Tele-Notarzt hält sich in einer Rettungsleitstelle auf und kann per Telefon oder Videotelefonie in den Einsatz geschaltet werden. Wichtige Patienteninformationen, wie das aktuelle EKG können sofort an ihn übermittelt werden. Daraus werde dann ein Therapieansatz entwickelt und durch die Rettungswagen-Besatzung umgesetzt. Ein weiteres Ziel ist, dass der "fahrende" Notarzt mehr verfügbar ist.
Zum Hintergrund: Notfallpatienten werden in Deutschland rettungsdienstlich zu 50 Prozent ohne Notarzt versorgt - mit regionalen Unterschieden. Gleichzeitig gibt es regional Schwierigkeiten, ausreichend Notärzte vorzuhalten. Des Weiteren begeben sich zunehmend mehr Patienten in die Notaufnahmen und beanspruchen dafür rettungsdienstliche aber auch notärztliche Ressourcen. Um hier effizienter zu werden, soll der Tele-Notarzt vor allem bei kritischen Notfällen die Rettungsdienst-Besatzungen vor Ort unterstützen - mit dem Ziel das ärztliche, therapiefreie Intervall zu überbrücken, so Martin Ruhe.
Mit der Neuausrüstung stehen dem Rettungsdienst nun zwei hochmoderne Einsatzfahrzeuge zur Verfügung, die bei Notfalleinsätzen entsprechend zum Einsatz kommen, so die Berufsfeuerwehr Minden abschließend.
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