Wien: Raus aus dem Asphalt: Der Julius-Tandler-Platz startet in neue, klimafitte Ära
Dazu entsteht eine sichere Highclass-Radwegverbindung durch den Alsergrund vom Gürtel bis zum Donaukanal
Raus aus dem Asphalt: Der Julius-Tandler-Platz steht vor einem kompletten makover! Wie immer handelt die Stadt eng abgestimmt mit allen Beteiligten. So laufen aktuell im Vorfeld der großen Umgestaltung bereits die Arbeiten zur Verlegung neuer Wasserrohre, um die Versorgung mit frischem Hochquellwasser im Grätzl sicherzustellen. Im Anschluss daran starten im April die Arbeiten am Vorplatz des Franz-Josefs-Bahnhofs und für den getrennten Zweirichtungsradweg in der Alserbachstraße. Die gesamte Projektfläche beträgt satte 8.000 Quadratmeter auf denen entsiegelt, begrünt und gekühlt wird. Das Bündel an Maßnahmen ist riesig: 46 neue Bäume werden gepflanzt, darunter etliche großkronige XL-Bäume. Sessel, Bänke, Baldachine, Wasserspiele und Trinkbrunnen sollen den Platz aufwerten. Die Grünfläche wird von 21 auf 2.140 (!) Quadratmeter verhundertfacht.
Parallel zur Umgestaltung wird der Radweg quer durch den Alsergrund zu einem sicheren und komfortablen Radweg ausgebaut und zwar entlang der Alserbachstraße und der Fuchsthallergasse. Damit gibt schon bald eine komfortable Highclass -Radverbindung vom Donaukanal bis zum Gürtel!
„Mit der Umgestaltung am Julius-Tandler-Platz erreichen wir eine neue Dimension. Der Platz wird nach der Umgestaltung nicht wiederzuerkennen sein. Unser Ziel ist es, möglich viel Lebensqualität ins Grätzl zu bringen und dafür setzen wir die gesamte Palette an Maßnahmen in die Neugestaltung ganz nach unserem Motto ‚Raus aus dem Asphalt‘ um. Mich freut das gleich doppelt, weil wir zusätzlich zum neuen Platz auch gleich eine Top-Radverbindung durch den 9. Bezirk schaffen. Das ist nicht nur effizient, sondern ein richtiger Qualitäts-Boost für das gesamte Grätzl“, sagt Planungsstadträtin Ulli Sima, die sich bei allen Beteiligten, allen voran dem Bezirk für die so gute Zusammenarbeit dankt. Bis Jahresende werden alle Maßnahmen abgeschlossen sein.
"Die Neugestaltung des Julius-Tandler-Platzes ist ein Paradebeispiel dafür, wie wir in unserem Bezirk die Zukunft gestalten: gemeinsam, innovativ und immer im engen Dialog mit den Menschen, die den Platz nutzen. Über 1.000 ausgefüllte Fragebögen und 3.500 eingebrachte Ideen zeigen, dass Beteiligung im Neunten mehr als ein Schlagwort ist - sie ist die Basis jedes erfolgreichen Projekts. Gemeinsam mit den Bewohner*innen schaffen wir am Julius-Tandler-Platz einen Ort, der Lebensqualität atmet und wo sich Jung und Alt, Menschen aller Lebenswege, begegnen und wohlfühlen können. Dieses Projekt ist das Herzstück unserer Vision von einem lebendigen, begrünten und sozialen Bezirkszentrum, an dem man gerne verweilt und der das Miteinander fördert", so Saya Ahmad, Bezirksvorsteherin vom Alsergrund.
"Die Neugestaltung des Julius-Tandler-Platzes ist ein weiteres Beispiel dafür, wie wir Klimaschutz, Begrünung und moderne Mobilität bei jeder Umgestaltung mitdenken - damit Wien nicht nur nachhaltiger, sondern auch lebenswerter wird. Mit kühlenden Wasserelementen, neuen Grünflächen und einer modernen Radverbindung schaffen wir einen Platz in der Stadt, der Erholung, Bewegung und Begegnung vereint. Denn jede Veränderung ist eine Chance, unsere Stadt noch schöner, klimafitter und besser zu machen - für uns alle", betont NEOS Wien Stadtentwicklungssprecherin Selma Arapovic.
Aus Bahnhofs-Grau wird Klima-Wow!
Tausende von Menschen passieren täglich den bisher schmucklosen Julius-Tandler-Platz, der als wichtiger Verkehrsknotenpunkt im 9. Bezirk die Franz-Josefs-Bahn, mehrere Straßenbahnlinien und die Alserbachstraße miteinander verbindet. In den vergangenen Jahren wurde der 8-geschoßige Überbau des Bahnhofs saniert und der Zugang zum Personenbahnhof verbessert.
Ausgehend von einer breit angelegten Bürger*innenbeteiligung wurde bei der Planung besonders darauf geachtet, mit der Umgestaltung möglichst viel Lebensqualität in das Grätzl zu bringen, damit alle Anrainer*innen davon profitieren. Die Aufenthaltsqualität und das Mikroklima am Julius-Tandler-Platz inklusive der Nordbergstraße von Alserbachstraße bis Spittelauer Platz soll dauerhaft und nachhaltig verbessert werden. Maßnahmen zur Klimawandelanpassung wie Begrünung und Wasserelemente sind dabei maßgeblich. Zusätzlich sollen Schwammstadtkörper integriert werden und Baldachine mit Wasservorhängen sowie Vernebelungsanlagen.
Auch am gegenüberliegenden Platzbereich zwischen Porzellangasse und Rotenlöwengasse wird neues Pflaster verlegt und 5 neue Bäume gepflanzt. Durch entsprechende Pflasterung soll Regenwasser großräumig versickern können, um einerseits die Kanalisation bei Starkregen zu entlasten und andererseits durch die anschließende Verdunstung zur Kühlung beizutragen. Die Nordbergstraße selbst wird von Alserbachstraße bis zum Spittelauer Platz zur Begegnungszone und in die Gestaltung des Julius-Tandler-Platzes miteinbezogen.
Top-Radverbindung vom Gürtel bis zum Donaukanal
Fuchsthallergasse und Alserbachstraße zählen zum Wiener Hauptradverkehrsnetz und sind hochfrequentierte Radrouten, die den Gürtel (U6 Station Währinger Straße) und die Lände am Donaukanal (U4 Station Friedensbrücke) verbinden. Die Infrastruktur auf dieser wichtigen Route durch den 9. Bezirk wird nun grundlegend verbessert: Bereits 2024 bekam die Fuchsthallergasse stadteinwärts einen baulich getrennten Ein-Richtungs-Radweg. Im Sommer dieses Jahres wird die fehlende Radweg-Verbindung in der Fuchsthallergasse von der Lustkandlgasse bis zum Währinger Gürtel errichtet. Stadtauswärts gibt es bereits einen baulich getrennten Ein-Richtungs-Radweg.
In der Alserbachstraße starten die Bauarbeiten für die neue Infrastruktur im April 2025. Bislang gab es in beide Richtungen nur schmale Mehrzweckstreifen. Nun wird auf der Seite der ungeraden Hausnummern (Seite des Bahnhofsvorplatzes) ein baulich getrennter Zwei-Richtungs-Radweg errichtet. Dieser verläuft ab der Spittelauer Lände bis zur Einmündung in den Fußgänger*innenzonenbereich bei der Markthalle als Zwei-Richtungs-Radweg. Ab der Boltzmanngasse bis zur Nußdorfer Straße wird es aufgrund der Platzverhältnisse bei der Markthalle und der Öffis Ein-Richtungs-Radwege auf beiden Seiten der Straße geben.
Quelle: Stadt Wien
