Aachen: Organisierte Schwarzarbeit bei Abbruchunternehmen
ots/Hauptzollamt Aachen
Aachen (ots) -
In den frühen Morgenstunden waren Einsatzkräfte des Zolls unterwegs und durchsuchten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Aachen in Düren und Kerpen mehrere Wohn- und Geschäftsräume von Beschuldigten aus dem Bereich des Abbruchgewerbes. Es besteht der Verdacht, dass die Tatverdächtigen in ein betrügerisches Firmengeflecht verstrickt sind, in dem Arbeitnehmer aus Osteuropa oder auch Flüchtlinge angeworben, mit Schwarzgeld entlohnt und auf deutschen Baustellen eingesetzt wurden.
Als Kopf der Tätergruppierung werden ein türkischstämmiger 57- Jähriger und sein 33- jähriger Sohn aus Düren angesehen, die im Rahmen der Maßnahmen vorläufig festgenommen wurden. Gegen sie waren im Vorfeld des Einsatzes bereits Untersuchungshaftbefehle erwirkt worden.
Immer wieder ergaben sich aus deutschlandweiten Polizei- oder Zollkontrollen Hinweise auf illegale Beschäftigung. Insgesamt stehen veruntreute und vorenthaltene Sozialversicherungsbeiträge und hinterzogene Lohnsteuern von mehr als 1,5 Millionen Euro im Raum.
Durch vorgetäuschte Nachunternehmerleistungen in einem Netzwerk von Scheinfirmen sollen die Beschuldigten die tatsächlichen Beschäftigungsverhältnisse ihrer Arbeiter verschleiert haben. Durch diese - als sogenannten "Kettenbetrug" den Behörden schon länger bekannte Methode - sollen die Beschuldigten immer neue Subunternehmerketten gebildet haben.
Weiterhin wird den Beschuldigten zur Last gelegt, die bei Asbestsanierungen eingesetzten Arbeiter zum Teil mit gefälschten Gesundheitszeugnissen oder Sachkundenachweisen aus-gestattet zu haben.
Darüber hinaus ergibt sich aus zurückliegenden Ermittlungen des Polizeipräsidiums Aachen der Verdacht, dass die Beschuldigten bei den von ihnen betriebenen Unternehmen teilweise Personen zum Schein anmeldeten, um ein legales Beschäftigungsverhältnis vorzutäuschen. Diese scheinangemeldeten Personen sollen möglicherweise tatsächlich als Betäubungsmittelkuriere eingesetzt worden sein.
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