Burgenland: Offenes Haus Oberwart startet mit neuer Leitung in den Herbst
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
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LR Schneemann: „Mit der Ausrichtung auf zeitgenössische Kunst ist das OHO im Burgenland einzigartig und unverzichtbar - eine Heimat für viele Burgenländische Künstlerinnen und Künstler“
Der langjährige Geschäftsführer des Offenen Haus Oberwart, Alfred Masal, übergab die Geschäftsführung an seine Nachfolgerin Nora Demattio. Heute, Mittwoch, präsentierten sie gemeinsam mit Peter Wagner und OHO-Obfrau Eveline Rabold das neue Herbstprogramm 2024. Landesrat Leonhard Schneemann wies dabei auf die Bedeutung des OHO hin: „Das OHO Oberwart ist als ‚Alternatives Kulturzentrum' von unschätzbarem Wert für die kulturelle Nahversorgung der Region. Mit der Ausrichtung auf zeitgenössische Kunst ist das OHO im Burgenland einzigartig und unverzichtbar und vor allem eine Heimat für viele burgenländische Künstlerinnen und Künstler.“
Der scheidende Geschäftsführer Alfred Masal begann im Offenen Haus Oberwart als Techniker und wuchs mit seinen Aufgaben in die Funktion des Geschäftsführers hinein. „Er hatte das Budget immer in Griff und hat hohe Handschlagqualität“, bedankte sich Schneemann beim scheidenden Geschäftsführer. Masal wird dem OHO nicht komplett den Rücken kehren, sondern weiter beratend und operativ zur Seite stehen und in der Theaterinitiative Burgenland tätig sein. Ihm folgt Nora Demattio, sie lernt nun schrittweise das Haus und den Vorstand an der Seite von Masal kennen, der Ende Oktober die Pension antritt.
Das Land Burgenland wird die Arbeit des OHO auch weiterhin unterstützen. „Die Stärkung und Belebung der burgenländischen Kunst- und Kulturlandschaft durch die Implementierung eines Burgenländischen Landestheaters der Autorinnen und Autoren der ganz besonderen Art ist ein wichtiges Projekt für das Burgenland“, erklärte Schneemann.
Das Land Burgenland setzte bereits 2023 gemeinsam mit dem OHO und der Theaterinitiative Burgenland den Grundstein für ein Landestheater, das es in dieser Weise noch nicht gab: „Nicht Repertoire-Theater mit in die Jahre gekommenen Klassikern ist die Grundlage des Landestheaters, sondern ein hochaktuelles, zeitgenössisches Autoren- und Autorinnentheater“, erklärte der Landesrat. Dabei schreiben burgenländische Autorinnen und Autoren die Stücke, burgenländische Schauspieler und Musiker setzen sie größtenteils in Szene. Die Premiere wird im OHO über die Bühne gehen. Im Offenen Haus Oberwart entsteht zeitgenössisches Theater und auch Uraufführungen finden statt.
Das Landestheater der Autorinnen und Autoren bearbeitet spezifisch burgenländische Themen, wie in der Großproduktion des Jahres 2024, wo es um die Geschichte der Meierhöfe im Burgenland geht. „Auch sie sind ein Teil unserer Identität. Die Kreativen des Landes sollen aber auch von Kunst leben können. Daher ist uns Fair Pay wichtig, genauso wie dem OHO und dem Verein Theaterinitiative Burgenland“, sagte der Landesrat. Das Land Burgenland plant auch im kommenden Jahr, die Verantwortlichen der Initiative zu unterstützen. Das Projekt ist auf drei Jahre konzipiert. Von 2023 bis 2026 sollen drei Großprojekte und fünf bis sechs kleinere Produktionen jährlich umgesetzt werden.
Der Verein Theaterinitiative Burgenland als Projektträger, mit dem burgenländischen Autor und Regisseur Peter Wagner, beschreitet mit Unterstützung des Landes Burgenland Neuland im Bereich Theater. Mit dem „Landestheater der Autorinnen und Autoren“ soll die Tradition der Burgenländischen Landesbühne (Anm.: von 1946 bis 1972 gab es unter Professor Otto Kery über 5.800 Vorstellungen) in einer neuen und innovativen Form fortgesetzt werden.
„Mit Nora Demattio an der Spitze und einem breit gefächerten Programm sowie der Expertise des scheidenden Geschäftsführers Alfred Masal und Intendant Peter Wagner sowie Obfrau Eveline Rabold freuen wir uns auf eine Saison, die Altes und Neues verbindet und unsere Region kulturell bereichern wird“, schloss Landesrat Schneemann.
3 Uraufführungen in der Saison 2024/25
Das erste der drei Stücke, „Károlys Forschungen – ein Stück burgenländischer Entgrenzung“, von Katrin Hammerl, basiert auf den ethnologischen Studien des Anthropologen Károly Gaál. Die Inszenierung wirft einen analytischen Blick auf die Kommunikationskultur burgenländischer Guthofsknechte der 1960er Jahre.
Das zweite Stück, Das Testament des Kurtl K., von Clemens Berger, entfaltet ein posthum veröffentlichtes Werk des fiktiven Journalisten Kurt Kuch, dessen testamentarische Aufzeichnungen nach zehnjähriger Sperrfrist öffentlich werden. In diesen Aufzeichnungen, die zwischen Realität und Fiktion schwanken, schildert Kuch seine politischen und gesellschaftlichen Visionen, die er im Jahr 2014 für die kommenden Jahrzehnte prognostizierte.
Im dritten Stück, Arbeitstitel Projekt Rohoncy, wird die historische Figur des BARONS György Rohoncy thematisiert, der während des Zweiten Weltkrieges 121 Roma vor der Deportation rettete. Das Stück basiert auf historischen Ereignissen und zeichnet das Porträt eines Mannes, der durch seinen Einsatz zahlreiche Leben retten konnte.
Mit diesen drei Uraufführungen präsentiert die Theaterinitiative Burgenland eine Saison, die auf fundierter historischer Recherche basiert und zugleich aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen aufgreift.
Nähere Informationen zum Offenen Haus Oberwart finden Sie unter www.oho.at, zur Theaterinitiative Burgenland auf der Seite https://thib.at.
Quelle: Land Burgenland