Österreich: Notruf aus den Alpen - Ohne Budgetzusage droht Stillstand!

Foto: Alpenverein/Pia Payer

Die Budgetverhandlungen der Bundesregierung laufen auf Hochtouren, und die alpinen Vereine in Österreich schlagen Alarm: Ohne eine verlässliche finanzielle Berücksichtigung drohen massive Einschnitte bei der Instandhaltung von 272 hochalpinen Schutzhütten und dem 50.000 Kilometer langen Wegenetz – mit fatalen Folgen für Tourismus, Sicherheit und Regionalwirtschaft.
Tourismusmotor und Regionalentwicklung in Gefahr
Mit der bevorstehenden Wandersaison rückt eine zentrale Tatsache ins Rampenlicht: 68 Prozent der Urlaubsgäste im Sommer gehen wandern, für 47 % ist es sogar eine der Hauptaktivitäten ihres Aufenthalts. Die Wege und Hütten der alpinen Vereine – darunter der Alpenverein, die Naturfreunde und der Touristenklub – sind nicht nur ein essenzieller Teil der touristischen Infrastruktur, sondern auch ein unverzichtbarer Faktor für regionale Wertschöpfung und den Tourismus. "Wer an diesen Strukturen spart, gefährdet das so wichtige Engagement von 35.000 Ehrenamtlichen in den alpinen Vereinen und schadet damit dem Tourismus und den Regionen"
, warnt Gerald Dunkel-Schwarzenberger, Präsident des Verbands alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ).
Investition in Sicherheit und Nachhaltigkeit
Die alpinen Vereine fordern ein klares finanzielles Bekenntnis der Regierung zur langfristigen Sicherung der Wege- und Hütteninfrastruktur. Ohne verlässliche Unterstützung geraten essenzielle Projekte ins Wanken. "Unsere Arbeit basiert auf ehrenamtlichem Engagement und ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine unverzichtbare Basis für sichere und nachhaltige Freizeitnutzung in den Alpen"
, betont Günter Abraham, Vizepräsident des VAVÖ.
95 Millionen Euro nötig, um Hütten und Wege zu retten
Die Forderung der laufenden Kampagne der alpinen Vereine "Notruf aus den Alpen" ist klar: 95 Millionen Euro sind notwendig, um die alpine Infrastruktur auch in Zukunft für die Allgemeinheit bereitstellen zu können. Eine Sofortmaßnahme in Höhe von 3 Millionen Euro wurde bereits im Jahr 2024 für erste dringliche Maßnahmen genehmigt, doch das reicht bei weitem nicht aus. "Die finanzielle Absicherung ist unabdingbar, wenn wir Hütten und Wege auch in Zukunft für alle Erholungssuchenden – Einheimische und Touristen – retten wollen. Es braucht jetzt eine klare Zusage im Budget", fordern die alpinen Vereine unmissverständlich. Die Sicherung der alpinen Infrastruktur wurde bereits im Regierungsprogramm festgehalten. Doch bisher bleiben entscheidende Maßnahmen aus. Die Bundesregierung muss jetzt entsprechende Pflöcke für diese Zukunftsprojekte der Regionalentwicklung im Budget einschlagen, um ihrer eigenen Zielsetzung gerecht zu werden.
Die Bundesregierung ist jetzt am Zug
Die alpinen Vereine erwarten von der Politik ein starkes Signal: Eine verlässliche Budgetplanung für die kommenden Jahre ist notwendig, um die Sicherheit und Attraktivität der Hütten und Wege zu gewährleisten. Jetzt ist der Zeitpunkt, um Entscheidungen zu treffen – bevor die Wandersaison startet und die Auswirkungen von Einsparungen für alle spürbar werden.
Quelle: OTS