Salzburg: Noch mehr Hochwasserschutz für 45.000 Oberpinzgauerinnen und Oberpinzgauer kommt

14 Mär 14:00 2025 von Redaktion Salzburg Print This Article

Pläne für zusätzliche Maßnahmen wurden adaptiert / Informationsabend für Bürger am 14. März um 18.30 Uhr in Mittersill

(LK) „Wir werden den zusätzlichen Hochwasserschutz für die rund 45.000 Einwohner zwischen Krimml und Zell am See umsetzen, das ist keine Frage. Alles andere würde heißen, dass wir eine ganze Region aufgeben“, bringt es Landesrat Josef Schwaiger auf den Punkt. Die Pläne für zusätzliche Rückhaltemöglichkeiten im Oberpinzgau wurden aufgrund einer neuen Schweizer Studie und neuer technischer Möglichkeiten adaptiert. Sie werden heute Abend bei einer Info-Veranstaltung in Mittersill den Bürgern vorgestellt.

„Der Spagat zwischen Schutz der Menschen und der Wirtschafsregion Oberpinzgau und den Interessen des Umwelt- und Naturschutzes ist herausfordernd, aber nicht unmöglich. Ich verfolge dieses Projekt bis zu seiner Umsetzung. Ich habe selbst als Verantwortlicher für den Katastrophenfonds selber dreimal erlebt, wie viel Leid und Schaden die Naturkatastrophen in dieser Region angerichtet haben, zuletzt 2021. Und aufgrund des Klimawandels ist es nur eine Frage der Zeit, bis das nächste Hochwasser eintreffen wird“, so Landesrat Josef Schwaiger zum Schutz der Menschen vor dem Hochwasser.

Pläne für Rückhaltebecken adaptiert

Experten der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich haben sich auf Basis der Planungen des Landes Salzburg im vergangenen Jahr umfassend mit den Möglichkeiten, die Menschen im Oberpinzgau vor den Fluten zu schützen, beschäftigt. „Dieser Blick von außen ohne Vorbehalte war enorm wichtig. Auf Basis dieser Erkenntnisse haben wir die Pläne für den Oberpinzgau zum Teil adaptiert. Neue Ansätze bieten nunmehr die Möglichkeit, auch im Tal den Schutz noch zu optimieren. Wir holen jeden Kubikmeter Rückhaltevolumen heraus, den wir finden können“, so Schwaiger.

Arbeitsreiche Jahre seit 2021

Seit dem letzten großen Hochwasser im Sommer 2021 ist man nicht untätig geblieben, ganz im Gegenteil. „Wir haben seither rund sieben Millionen Euro in den weiteren Ausbau der Hochwasserschutzmaßnahmen investiert, alles entlang der Salzach von Neukirchen bis Niedernsill. Neue Projekte wurden umgesetzt und auch bestehende Maßnahmen optimiert. Teilweise ging das Hand in Hand mit der Wiedererrichtung der Pinzgauer Lokalbahn.“ Schlüsselprojekte dabei waren zum Beispiel Uttendorf und Neukirchen.

Insgesamt rund 67 Millionen Euro investiert

Die Schutzmaßnahmen, die im Oberpinzgau noch umgesetzt werden sollen, sind zusätzliche, da in den vergangen zwei Jahrzehnten bereits rund 67 Millionen Euro investiert wurden. Die größten Projekte dabei waren jene in Mittersill und im Zeller Becken. Durch die intensiven Investitionen – auch schon vor 2021 – waren die Schäden beim Hochwasser im Sommer 2021 überschaubar. Allerdings wurde deutlich, dass die Schutzmaßnahmen an ihre Grenzen gestoßen sind.

Eckpunkte und weitere Schritte

  • Im Sommer 2021 beim Hochwasser im Oberpinzgau wurde klar, dass es weitere Schutzmaßnahmen als die bereits vorhandenen braucht. Die Salzburger Landesregierung war und ist sich einig, dass zusätzliche Schutzbauten für den Oberpinzgau nötig und existenzsichernd sind.
  • Die optimierten Pläne werden Landesrat Josef Schwaiger, Projektleiter Martin Zopp (Land Salzburg) und Prof. Dr. Robert Boes von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) sowie weitere Experten am 14. März ab 18.30 Uhr im Nationalparkzentrum vorstellen und für Fragen zur Verfügung stehen.
  • Die Optimierung der Pläne basiert auf der Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH), die durch neue Ansätze und wissenschaftliche Erkenntnisse auch noch Potenzial für Rückhaltebereiche entlang der Salzach am Talboden sieht, zum Beispiel in Mittersill und Neukirchen-Sulzau.
  • Um den vollen Schutz zu erreichen, muss man im Oberpinzgau Rückhaltebereiche und örtliche Schutzmaßnahmen errichten. In einem ersten Schritt sind es mit den Projekten Hollersbach, Neukirchen-Sulzau, Krimmler Achental, Habachtal und Mittersill-Hintersee rund 4,5 Millionen Kubikmeter an zusätzlichem Volumen.
  • Begonnen soll mit dem Projekt Mittersill-Hintersee werden, weiter geht es laut derzeitigem Stand mit Hollersbach und Neukirchen-Sulzau.
  • Ganz wesentlich sind die Maßnahmen an der Krimmler Arche, ohne diese das Schutzziel nicht zu erreichen ist.

Schwaiger: „Zeitplan lautet sobald wie möglich.“

Die komplexe Situation im Oberpinzgau erfordert eine akribische Planung und auch viele Gespräche, die Landesrat Josef Schwaiger in den vergangenen Jahren häufig und konstruktiv geführt hat. „Ich verstehe, dass die meisten den Schutz vor dem Hochwasser lieber gestern als heute hätten. Wir arbeiten mit Hochdruck an umsetzungs- und bewilligungsfähigen Schutzprojekten. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, dass sie an diesem unabdingbaren Projekt mitarbeiten. Wir werden den Hochwasserschutz Schritt für Schritt mit Entschlossenheit umsetzen - und das so schnell wie möglich“, betont der Landesrat.

Zopp: „Drei Möglichkeiten für Krimmler Ache“

Martin Zopp (Land Salzburg, Wasserbau) ist Projektleiter für den Hochwasserschutz im Oberpinzgau und sagt ganz offen: „Auch die Studie der ETH zeigt, dass es ohne Maßnahmen an der Krimmler Ache nicht gehen wird. Es ist der größte Zubringer und die Studie zeigt, dass wir hier drei Möglichkeiten haben, die heute Abend in Mittersill vorgestellt werden“, umreißt Martin Zopp.

Informationsabend am 14. März 2025

Der Informationsabend zu den Maßnahmen und weiteren Schritten findet heute am 14. März ab 18.30 Uhr im Nationalparkzentrum Mittersill statt. Landesrat Josef Schwaiger sowie weitere Experten - auch von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) - werden für Fragen zur Verfügung stehen.

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Quelle: Land Salzburg



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