München: Mutmaßlicher Schleuser muss Untersuchungshaft antreten
ots/Bundespolizeidirektion München
A8 / Samerberg / Bernau (ots) - Ohne Führerschein, aber mit Migranten:
Die Rosenheimer Bundespolizei hat am Montag (24. Januar) einen Palästinenser ins Bernauer Gefängnis eingeliefert. Dem Mann wird vorgeworfen, mit seinem Auto zwei Migranten eingeschleust zu haben und das auch noch ohne Führerschein. Auf richterliche Anordnung hin musste er in Untersuchungshaft. Er wird sich wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Einschleusens zu verantworten haben.
Auf der A8 bei Samerberg überprüften Bundespolizisten die Insassen eines Autos mit belgischen Kennzeichen. Sowohl der Fahrer als auch seine beiden Begleiter hatten keine für den Grenzübertritt erforderlichen Dokumente dabei. Auch einen Führerschein konnte der Mann am Steuer des Wagens nicht aushändigen. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich bei den drei Männern um zwei Palästinenser und einen syrischen Staatsangehörigen. Der 30-jährige mutmaßliche Schleuser wurde beim Rosenheimer Amtsgericht vorgeführt und musste in der Justizvollzugsanstalt Bernau die Untersuchungshaft antreten. Seinem 31-jährigen Landsmann verweigerte die Bundespolizei die Einreise. Er wurde nach Österreich zurückgeschoben. Der 24 Jahre alte Syrer hingegen äußerte ein Schutzersuchen und konnte nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge weitergeleitet werden.
Ebenfalls auf Höhe Samerberg kontrollierten die Beamten einen Wagen mit italienischer Zulassung. Am Steuer saß ein Tunesier, der sich mit seinem Reisepass und einer Aufenthaltserlaubnis für Italien ordnungsgemäß ausweisen konnte. Seine Mitfahrer, zwei syrische Staatsangehörige, hatten allerdings keine Papiere, die für die Einreise in die Bundesrepublik notwendig gewesen wären. Sie gaben an, 14 und 15 Jahre alt zu sein. In den Diensträumen der Rosenheimer Bundespolizei berichtete der ältere der Beiden, dass seine Familie in Syrien bereits 13.000 Euro für die Schleusung bis nach Deutschland gezahlt hätte. Er schilderte, wie sie von Syrien aus in die Türkei geflohen wären. Von dort aus fuhren die Teenager in einzelnen Etappen mit verschiedenen Lastkraftwagen über Bulgarien und die Slowakei bis nach Österreich. Zudem sollte die letzte Tour im Pkw für die beiden Jugendlichen zusammen noch einmal 1.400 Euro kosten. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die Minderjährigen der Obhut des Rosenheimer Jugendamtes anvertraut. Der tunesische Fahrer, der in Italien gemeldet ist, wird voraussichtlich schon bald mit einem Verfahren wegen Einschleusens von Ausländern zu rechnen haben.
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