Kassel: Lkw-Großkontrolle verschiedener Behörden am Rasthof Kassel: 173 Fahrzeuge kontrolliert; zahlreiche Verstöße festgestellt
ots/Polizeipräsidium Nordhessen - Kassel
Kassel (ots) -
Nordhessen: Am gestrigen Donnerstag führte die Verkehrsinspektion des Polizeipräsidiums Nordhessen eine großangelegte Kontrolle des Schwerverkehrs auf Autobahnen auf dem Rasthof Kassel an der A 7 durch. Zu der Kontrolle hatten die nordhessischen Polizisten auch andere für den Schwerverkehr zuständige Behörden eingeladen, um im Sinne der Verkehrssicherheit jegliche Verstöße fachübergreifend erkennen und qualifiziert verfolgen zu können. So schlossen sich der Kontrolle neben fachkundigen Beamten anderer hessischer Polizeipräsidien und anderer Länderpolizeien auch der Zoll, das Bundesamt für Logistik und Mobilität, das THW, die Regierungspräsidien Kassel und Gießen sowie die Stadt und Landkreis Kassel an und entsendeten jeweils Bedienstete aus den zuständigen Fachbereichen. Über 100 Bedienstete der verschiedenen Behörden und Einrichtungen nahmen gestern an der Kontrolle von 8:00 bis 17:00 Uhr teil, bei der insgesamt 173 Fahrzeuge und Anhänger überprüft wurden. Dabei stellten die Kontrollierenden zahlreiche Verstöße fest und leiteten über 100 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten und Straftaten ein. Vier Fahrzeuge mussten wegen erheblicher Mängel letztlich an Ort und Stelle stehen bleiben.
Mangelnde Ladungssicherung und Lenkzeiten überschritten
Bei den festgestellten Verstößen handelte es sich größtenteils um Mängel bei der Ladungssicherung sowie Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten. 30 Mal mussten Fahrer von Lkw gestern bei der Sicherung ihrer Ladung nachbessern und sich nun wegen Ordnungswidrigkeiten verantworten. Die Meisten durften im Anschluss an die Nachsicherung weiterfahren, vier mussten jedoch vorerst auf dem Rasthof stehenbleiben. Hier muss mitunter die Ladung auf andere Fahrzeuge umgeladen werden, da erhebliche Mängel an den Fahrzeugen oder Anhängern festgestellt wurden, beispielsweise ein Rahmenriss bei einem der Anhänger und gleichzeitig defekter Bremsanlage beim gesamten Gespann. Zudem stellten die Kontrollierenden gestern bei 35 Fahrern fest, dass die vorgegebenen Lenk- und Ruhezeiten nicht eingehalten wurden. In 35 Fällen wurden Verfahren wegen anderer Verkehrsverstöße, wie nicht angelegter Sicherheitsgurte, überhöhter Geschwindigkeit, verbotswidrigem Überholen, Handynutzung während der Fahrt oder Verstöße gegen Kabotagevorschriften eingeleitet. Kabotage ist das Erbringen einer Transportdienstleistung innerhalb eines Landes durch ein ausländisches Unternehmen im Inland. In fünf Fällen wurden nach Verstößen zudem Verfahren zur Vermögensabschöpfung gegen Unternehmer eingeleitet. Ein Fahrer stand außerdem unter dem Einfluss von Amphetamin und muss sich nun wegen Fahrens unter Drogeneinfluss verantworten.
Zoll setzte vollmobile Röntgenanlage ein
Der Zoll, der mit Beamten des Hauptzollamts Gießen, der Kontrolleinheit Verkehrswege Kassel und der Finanzkontrolle Schwarzarbeit Kassel an den Kontrollen teilnahm, setzte unter anderem eine vollmobile Röntgenanlage aus Köln ein. Kontrolliert wurden stichprobenweise Lkw und Kleintransporter, die grenzüberschreitend auf der A 7 unterwegs waren. Die vollmobile Röntgenanlage dient zum Auffinden von verbauten Schmuggelverstecken. Zehn Fahrzeuge wurden am gestrigen Donnerstag in der Anlage durchleuchtet sowie 20 Personen und 18 Fahrzeuge durch den Zoll kontrolliert. Dabei wurden verschiedene Beanstandungen festgestellt. Der Fahrer eines Kleintransporters aus Rumänien, welcher Autoteile geladen hatte, musste eine offene Forderung in Höhe von 127,10 Euro begleichen. Dies wurde mittels des elektronischen Vollstreckungssystems des Zolls festgestellt. Ein weiterer Fahrer eines LKWs aus der Türkei musste die Tabaksteuer für Zigaretten vor Ort entrichten. Ferner wurde bei drei Arbeitnehmern ein illegaler Aufenthalt, sowie ein Sofortmeldepflichtverstoß festgestellt.
Großkontrollen zur Steigerung der Verkehrssicherheit werden fortgesetzt
Das Fazit der Kontrollkräfte fällt mit Blick auf die Großkontrolle sehr positiv aus, weshalb derartige Schwerverkehrskontrollen auch zukünftig zur Steigerung der Verkehrssicherheit durchgeführt werden. Durch den behördenübergreifenden Ansatz und den Einsatz vieler fachkundiger Bediensteter konnten gestern gemeinsam viele Verstöße aufgedeckt werden und Fahrten verkehrsunsicherer Fahrer und Fahrzeuge zum Schutz aller Verkehrsteilnehmer beendet werden. Zudem wurden die Verstöße für die weitere Verfolgung und Ahndung qualifiziert dokumentiert. Besonders hervorzuheben war aus Sicht der einladenden Beamten der Verkehrsinspektion des Polizeipräsidiums Nordhessen das ehrenamtliche Engagement des THW Ortsverbands Kassel, deren hochmotivierten Mitarbeiter die Kontrolle logistisch und technisch ideal unterstützten.
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