Burgenland: LR Dorner - Hochwasserschutz-Projekt in Weichselbaum bietet größtmöglichen Schutz vor Überflutungen
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland / Fenz
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„Sicherheit der Bevölkerung hat oberste Priorität“ – Seit 2010 wurden rund 150 Millionen Euro in Hochwasserschutz investiert
Mit einem Spatenstich erfolgte heute, Freitag, der Startschuss für ein Hochwasserschutz-Projekt in der Gemeinde Weichselbaum. Derzeit kommt es bereits ab einem 30-jährlichen Hochwasserereignis an den linksufrigen Raab-Zubringern (Hotter,- Schuster- u. Ortsbach) zu erheblichen Überschwemmungen des Ortsgebietes von Weichselbaum, insbesondere im Kreuzungsbereich der Landesstraßen L116 und L 417. Im Rahmen des Hochwasserschutz-Projekts werden zwei Rückhaltebecken (Hotter- u. Schusterbach) sowie Linearmaßnahmen entlang des Ortsbaches (Ableitungsgräben, Hochwasserschutz-Dämme, neue Straßen- und Wegquerungen) errichtet. Dadurch werden einerseits die Hochwässer der Raabzubringer flussaufwärts des Ortsgebietes von Weichselbaum bzw. der Landesstraße L 116 gedrosselt, und andererseits über die bestehenden sowie die neu geplanten Gräben und Verrohrungen schadlos in die Raab abgeleitet. Für Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner sind Investitionen in den Hochwasserschutz wie in Weichselbaum von großer Bedeutung. „Unser Bundesland war in den vergangenen Jahren immer wieder massiv von Hochwasserereignissen betroffen, auch in Weichselbaum. Das Geld, das wir hier in die Hand nehmen, dient dem Schutz und der Sicherheit der burgenländischen Bevölkerung – deshalb haben Ausbau-Maßnahmen in diesem Bereich für das Land Burgenland oberste Priorität“, unterstrich der Landesrat.
Die Hochwasserschutz-Maßnahmen in Weichselbaum werden beim Hotterbach und beim Schusterbach vorgenommen. Beim Rückhaltebecken Hotterbach wird durch das Drosselbauwerk ein 100-jährliches Hochwasserereignis der Abfluss so reduziert, dass der Querschnitt des bestehenden Straßendurchlasses der Landesstraße L 116 zur schadlosen Ableitung des Drosselabflusses ausreicht. Die Gesamtlänge des U-förmigen Hochwasserschutzdammes beträgt rund 330 m. Das Retentionsvolumen beträgt rd. 12.000 m3. Zur ordnungsgemäßen Ableitung der Hochwässer in die Raab ist es überdies erforderlich, den bestehenden Graben flussabwärts der Landesstraße L 116 bis zur Einleitung in die Raab zu ertüchtigen und die bestehende Wegquerung südlich der ÖBB-Strecke zu vergrößern (Errichtung eines Stahlwellprofiles). Die Gesamtlänge des Hochwasserschutzdammes beim Schusterbach beträgt rd. 120 m. Ausgeführt wird ein homogener Erddamm. Als Schüttmaterial soll größtenteils das, aus dem RHB Hotterbach, gewonnene Bodenaushubmaterial verwendet werden (Das somit geschaffene Retentionsvolumen beträgt rd. 16.200 m3.
Weiters werden auch Linearmaßnahmen am Ortsbach durchgeführt, um zukünftig eine schadlose Ab- bzw. Weiterleitung der Hochwässer durch das Ortsgebiet von Weichselbaum im Bereich des Ortsbaches sicherstellen zu können. Notwendig sind unter anderen der Austausch bestehender Rohrdurchlässe (Querschnittsvergrößerung), die Herstellung von Ableitungsgräben und Fangegräben mit Tiefen bis 1,00 m, die Errichtung von Hochwasserschutzdämmen mit Höhen von maximal 1,00 m, zusätzliche Ableitungskanäle im Bereich der Maria Bilder Landesstraße L 417 und eine zusätzliche Landesstraßenquerung im Kreuzungsbereich der Landesstraßen L 116 und L 417. Die Kosten von rund 1,3 Millionen Euro werden zu 46 Prozent vom Bund, zu 40 Prozent vom Land und zu 14 Prozent von der Gemeinde übernommen. Geplante Fertigstellung des gesamten Projekts ist Ende 2023.
Knapp 14 Millionen Euro fließen heuer in Hochwasserschutz-Projekte
Insgesamt werden im Jahr 2021 rund 13,7 Millionen Euro in Bauvorhaben und Instandhaltungsmaßnahmen für den Hochwasserschutz investiert. Seit 1990 wurden im Burgenland rund 240 Rückhaltebecken errichtet, seit 2010 rund 76 Millionen Euro für Baumaßnahmen des Hochwasserschutzes und rund 73 Millionen Euro für die Instandhaltung der Hochwasserschutzanlagen und entlang der Gewässerstrecken investiert. „Seit 2010 sind rund 150 Millionen Euro in Bauvorhaben und Instandhaltungsmaßnahmen für den Hochwasserschutz geflossen. Diese Bauprojekte der letzten Jahre haben voll ihren Zweck erfüllt – nämlich Schäden zu minimieren und die Bevölkerung sowie Infrastruktureinrichtungen in den betroffenen Gemeinden bestmöglich vor Hochwasser zu schützen“, betonte der Landesrat abschließend.
Quelle: Land Burgenland