Wien: Kleine Fläche – große Wirkung: „Inseln der Artenvielfalt“ in Penzing
Foto: Stadt Wien/Martin Votava
Schüler*innen schaffen Lebensraum für Insekten
Schüler*innen der VS Felbigergasse verwandeln gemeinsam mit Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner, Umweltanwältin Iris Tichelmann und WIGEV-Direktor Johannes Nadlinger eine häufig gemähte Rasenfläche auf dem Gelände des Wiener Gesundheitsverbundes in eine Oase für Wildbienen, Schmetterlinge & Co.
Vielfalt statt Rasen
Die Fläche, um die es geht: Ein großer Vorgarten entlang der Hütteldorfer Straße Nr. 188 - dort, wo unter anderem die Direktion der WIGEV-Teilunternehmung Pflegehäuser und das Pflegehaus Baumgarten sowie die Bezirksvorstehung Penzing untergebracht sind. In diesem Vorgarten bieten dann künftig heimische, trockenheitsresistente, pflegeleichte und biodiversitätsfördernde Wildpflanzen und Naschgehölze, Insekten und Vögel über einen langen Zeitraum im Jahr Nahrung.
Ein besonderer Höhepunkt ist die Errichtung eines Sandariums - eines Sandbeets - das speziell bodennistenden Wildbienen und Grabwespen als Nistplatz dienen wird. Insekten sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele andere Tiere wie Vögel, Igel, Fledermäuse, Amphibien und Reptilien. Die kleinen „Inseln der Artenvielfalt“ können auch als Trittsteinbiotope für Wildtiere auf der „Durchreise” fungieren und zur Vernetzung von Lebensräumen beitragen.
„Wir setzten in Wien viele Projekte zum Schutz der Biodiversität um, darunter auch sehr große, wie die Renaturierung des ehemaligen Bahnhofs Breitenlee. Doch es ist auch wichtig der Natur überall in der Stadt einen Raum zu geben, sei er noch so klein. Jeder Quadratmeter, auf dem wir die Artenvielfalt fördern, zählt,“ meint Czernohorszky. Der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) ist als Grundstücksbesitzer begeistert von dieser Initiative, wie Johannes Nadlinger, Direktor der WIGEV-Teilunternehmung Pflegehäuser betont: „Diese große eingezäunte Grasfläche hatte eigentlich nie einen großen Nutzen. Wir freuen uns, dass dieser Grünraum nun umgestaltet wird und auch für die Tiere einen deutlichen Mehrwert liefert.“
Bildung als Schlüssel zu Natur- und Klimaschutz
Beim Projekt „Inseln der Artenvielfalt“ werden nicht nur Lebensräume geschaffen, sondern auch das Wissen über die urbane Natur vermittelt. Die Schüler*innen lernen dabei Pflanzen- und Tierarten kennen und bekommen ökologische Zusammenhänge erklärt. Sie erfahren außerdem, warum viele Arten bedroht sind und was sie selbst tun können, um die Biodiversität zu fördern. „Mir ist es sehr wichtig, dass Kinder die Natur in der Stadt kennen lernen, denn nur was man kennt, das schätzt und schützt man auch. Bei unserem Projekt können einfache Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt gleich ausprobiert werden - so merkt man sie sich besonders gut,“ stellt Tichelmann fest. Die Wiener Umweltanwaltschaft setzt einen Schwerpunkt im Bereich der Umweltbildung und ermöglicht es Kindern und Jugendlichen durch verschiedene Projekte mit der Natur in Kontakt zu kommen, die Vielfalt des Lebens kennenzulernen und die Bedeutung der Biodiversität als unsere Lebensgrundlage zu verstehen.
Auch Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner ist es sehr wichtig, dass schon Kinder lernen, dass sie einen Beitrag zum Schutz der Natur leisten können. „Diese kleine Veränderung hier auf der grünen Wiese vor der Bezirksvorstehung verbessert den Lebensraum für kleine Tiere, sie stärkt nicht nur den Zusammenhalt der Klassengemeinschaft, in dem die Kinder gemeinsam Verantwortung übernehmen, sondern vermittelt den Kindern ganz praktisch Lerninhalte, die sie sonst nur durch Arbeitsblätter lernen würden. Eine großartige Sache für alle!“ findet sie.
Die fleißigen Schüler*innen können ihre neu geschaffenen Oasen jederzeit besuchen, pflegen und die Entwicklung der Flächen bestaunen.
Quelle: Stadt Wien