Segeberg: Großbrand in Unterkunft für Geflüchtete und Wohnungslose
ots/Feuerwehr Norderstedt
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Norderstedt (ots) - Am Donnerstag, den 15.07.2021, kam es in Norderstedt gegen 14:00 Uhr zu einem Großbrand. Dabei wurde die städtische Unterkunft für Geflüchtete und Wohnungslose in der Lawaetzstraße komplett zerstört. Die Feuerwehr Norderstedt war bis in den späten Abend hinein mit dem Löschmaßnahmen beschäftigt. Im Einsatzverlauf wurden zwei Personen durch die Kräfte der Feuerwehr aus der brennenden Unterkunft gerettet. Sie kamen mit Verdacht auf Rauchgasintoxikation in ein naheliegendes Krankenhaus. Insgesamt gab es fünf Verletzte. Zur Brandursache und Schadenhöhe kann seitens der Feuerwehr keine Angabe gemacht werden.
Nachdem gegen 14:00 Uhr gleich mehrere Anrufe in der Kooperativen Regionalleitstelle West in Elmshorn eingegangen waren und gemeldet wurde, dass es in der städtischen Unterkunft brennen soll, löste die Leitstelle "Feuer Groß" aus. Gegen 14:01 wurden somit die Freiwillige Feuerwehr Friedrichsgabe und die Hauptamtliche Wachabteilung der Stadt Norderstedt alarmiert. Auf Grund der zwischenzeitlichen Meldung, es sollen sich noch mehrere Personen innerhalb des brennenden Gebäudes befinden, wurde noch auf der Anfahrt das Alarmstichwort auf "Feuer Groß Y - Menschenleben in Gefahr" erhöht. Auf Grund der geschilderten Lage ersteintreffender Kräfte der Polizei, dass es sich um ein Gebäude in Holzbauweise handelt, welches in einem Teilbereich bereits in voller Ausdehnung brenne, wurde das Stichwort um 14:05 Uhr abermals auf "Feuer 2 Y" und kurze Zeit später um 14:10 Uhr durch den Einsatzleiter der Feuerwehr auf "Feuer 3 Y" erhöht. Somit sind in kurzer zeitlicher Abfolge auch die Freiwillige Feuerwehr Harksheide, die Freiwillige Feuerwehr Garstedt und die Freiwillige Feuerwehr Glashütte an die Einsatzstelle alarmiert worden. Da somit sämtliche Einheiten der Feuerwehr Norderstedt an der Einsatzstelle gebunden waren, wurde um 14:13 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Henstedt-Ulzburg zur Risikoabdeckung für das Stadtgebiet Norderstedt alarmiert.
Als die ersten Kräfte der Feuerwehr an der Einsatzstelle eintrafen, bestätigte sich das gemeldete Lagebild. Bei dem betroffenen Objekt handelte es sich um eine mit Holz verkleidete Wohnunterkunft in Containerbauweise. Die Gebäudeeinheit bestand dabei aus drei miteinander verbundenen Gebäudeteilen mit einem durchgehenden Dachstuhl. Der linke Gebäudeteil, in dem der Brand ausgebrochen war, stand bei Eintreffen im Obergeschoss vollständig in Flammen, das Feuer war zudem bereits in den Dachstuhl hochgelaufen und breitete sich hier über die gesamte Gebäudelänge weiter aus.
Der Großteil der Bewohnerinnen und Bewohner hatte das Objekt bereits selbstständig verlassen, unklar war jedoch zunächst der Aufenthaltsort eines Bewohners aus dem unmittelbar vom Feuer betroffenen Bereich. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich dieser noch im Gebäude befindet, wurde dieses durch Atemschutztrupps umfangreich abgesucht. Dabei wurden zwei andere Bewohner durch die Feuerwehr aus dem Gebäude gerettet und an den Rettungsdienst übergeben. Sie kamen mit Verdacht auf Rauchgasintoxikation in ein naheliegendes Krankenhaus. Nachdem sämtliche Wohneinheiten durch die Feuerwehr durchsucht worden waren bestand gegen 15:00 Uhr Gewissheit, der zunächst vermisste Bewohner befand sich nicht mehr im Gebäude. Über die Polizei konnte im weiteren Einsatzverlauf ermittelt werden, dass sich dieser am Arbeitsplatz befunden hatte. Durch den Rettungsdienst, für den "Massenanfall an Verletzten - Stufe R1" ausgelöst worden war, so dass dieser ebenfalls mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort war, wurden insgesamt zehn Bewohnerinnen und Bewohner rettungsdienstlich gesichtet. Neben den beiden geretteten Bewohnern verletzten sich im weiteren Verlauf drei Feuerwehrangehörige leicht.
Parallel zur Personensuche und Menschenrettung wurde durch die Feuerwehr ein umfangreicher Löschangriff eingeleitet. Im Einsatzverlauf wurden dazu drei Einsatzabschnitte gebildet. Durch die ersteintreffenden Kräfte der Hauptamtlichen Wachabteilung und der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsgabe wurde dabei der Einsatzabschnitt 1 - Gebäudeseite vorne übernommen. Hier wurden mehrere Trupps zur Brandbekämpfung im Außenangriff über die Wenderohre zweier Drehleitern, einen B-Monitor, sowie diverse C-Rohre eingesetzt. Im Einsatzabschhnitt 2 - Gebäudeseite hinten wurden die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Harksheide, der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt, sowie der Freiwilligen Feuerwehr Glashütte eingesetzt. Auch hier wurden im Außenangriff das Wenderohr einer Drehleiter, ein B-Monitor, der Dachmonitor des TLF 24/50, sowie weitere C-Rohre eingesetzt. Weiterhin wurden durch die Kräfte die Gasversorgung auf der rückwärtigen Gebäudeseiten abgeschiebert. Der Einsatzabschnitt 3 - Bereitstellungsraum und Logistik wurde derweil durch die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Glashütte geführt. Während der Löschmaßnahmen wurden die Anwohnerinnen und Anwohner mittels Warnmeldung über "NINA" gebeten Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Gegen 15:40 Uhr konnte von der Einsatzstelle "Feuer unter Kontrolle" gemeldet werden. Für die sich anschließenden umfangreichen Nachlöscharbeiten wurde schweres Gerät angefordert, um auch an die letzten Brand- und Glutnester gelangen zu können. Außerdem wurde eine Drohne eingesetzt. Die Kräfte der Feuerwehr konnten dabei sukzessive reduziert werden, so dass zunächst gegen 17:30 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Garstedt und gegen 18:00 Uhr auch die Freiwillige Feuerwehr Glashütte wieder einrücken konnten. In diesem Zusammenhang wurde zugleich auch die Bereitstellung der Freiwilligen Feuerwehr Henstedt-Ulzburg, welche am Feuerwehrtechnischen Zentrum in der Stormarnstraße für etwaige Paralleleinsätze bereitstanden, aufgelöst. Zu Alarmierungen für die Kräfte aus Henstedt-Ulzburg war es nicht gekommen. Gegen 19:00 Uhr konnten auch die Freiwillige Feuerwehr Harksheide, sowie gegen 20:30 Uhr die Hauptamtliche Wachabteilung wieder einrücken. Um 21:30 erfolgte sodann die Abschlussmeldung der verbliebenen Kräfte aus Friedrichsgabe, alle Kräfte der Feuerwehr verlassen die Einsatzstelle.
Neben Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder und Sozialdezernentin Annette Reinders, welche sich während der Löscharbeiten ein Bild der Lage vor Ort machten, konnten Mitarbeitende des Sozialamtes und des Amtes für Gebäudewirtschaft noch am Nachmittag die Versorgung und Ersatzunterbringung der 24 Bewohnerinnen und Bewohner in einer anderen Unterkunft sicherstellen. Das Betriebsamt unterstützte derweil bei den Nachlöscharbeiten mit schwerem technischen Gerät.
Zur Brandursache und Schadenhöhe kann seitens der Feuerwehr keine Aussage getroffen werden. Die Kriminalpolizei in Norderstedt hat die Ermittlungen aufgenommen.
Quelle: Original-Content von: Feuerwehr Norderstedt, übermittelt durch news aktuell