Nürnberg: Gewerbsmäßiger Tabakschmuggel aufgeflogen.

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Im rechten Bildabschnitt, in slberner Verpackung der Imitat-Wasserpreifentabak. Foto: Zollfahndung
ots/Zollfahndungsamt München
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In Ungarn sichergestelltes Rührgerät mit Anhaftungen des Imitat-Wasserpfeifentabaks. Foto: NTCA, Ungarn
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Im linken Bildabschnitt die Markenware, das eigentliche Objekt des Schmuggle, rechts das Imitat. Foto: Zollfahndung
ots/Zollfahndungsamt München
21 Mai 07:25 2021 von Presseportal.de Print This Article

Nürnberg (ots) -

Haftbefehle gegen Mitglieder einer Schmugglerbande, rund 385.000 Euro Einfuhrabgaben hinterzogen.

Mit gefärbten, aromatisierten Holzspänen wurden dem Zoll vermutlich Wiederausfuhren von zuvor aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) beziehungsweise der Türkei importiertem Wasserpfeifentabak vorgetäuscht. Durch eine international agierende Gruppierung könnten somit Einfuhrabgaben in Höhe von bislang rund 385.000 Euro hinterzogen worden sein.

Am 01.05.21 nahmen Nürnberger Zollfahnder zwei wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Schmuggels dringend Tatverdächtige im Alter von 44 und 55 Jahren in einer Lagerhalle bei Nürnberg fest, als sie gerade dabei waren eine aus der Türkei angelieferte Ladung mit rund 1,6 Tonnen Wasserpfeifentabak gegen "Imitat-Wasserpfeifentabak" auszutauschen.

Bei dem auszutauschenden Produkt handelte es sich um Markenware, die zuvor aus Dubai (VAE) nach Istanbul (Türkei) verbracht wurde. Dort erfolgte die Verladung durch weitere Tatbeteiligte und der Transport mit einem Lieferwagen in einem speziellen Zollversandverfahren (T1) unter Verschluss (Zollplombe).

Ziel wäre eine Spedition in Mönchengladbach gewesen, wo die Einlagerung in ein Zolllager sowie die mutmaßliche Wiederausfuhr, vermutlich nach Georgien, vorgesehen war. Mit diesem Konstrukt wären in Deutschland dem äußeren Schein nach gar keine Einfuhrabgaben (Zoll, Einfuhrumsatzsteuer, Tabaksteuer) entstanden.

Jedoch legten die Fahrer auf dem Weg von Istanbul nach Mönchengladbach einen Zwischenstopp in einer angemieteten Halle in der Nähe von Nürnberg ein, um die Zollplombe zu manipulieren, an das Markenprodukt zu gelangen und durch ein in Ungarn selbst hergestelltes Imitat aus gefärbten, aromatisierten Holzspänen auszutauschen.

In der Folge hätte sich der unverzollte und unversteuerte Wasserpfeifentabak, die Markenware aus Dubai (VAE), für die Behörden unbemerkt in Deutschland befunden.

Es besteht der Verdacht, dass die 7-köpfige, international vernetzte Gruppierung bereits seit Mai 2020 auf diese Weise bei gleichgelagerten Transporten mindestens 10 Tonnen Wasserpfeifentabak der zollamtlichen Überwachung entzogen und dem hiesigen Schwarzmarkt zugeführt haben könnte. Mit dem jetzigen Aufgriff und den dabei angeordneten Sicherstellungen dürften somit allein in Deutschland rund 385.000 Euro Einfuhrabgaben nachzufordern sein.

Die Festnahmen in Deutschland, die Sicherstellung von zwei Tatfahrzeugen, zwei Tonnen Wasserpfeifentabak (Markenware) und gut fünf Tonnen Imitat sowie 13.000 Euro Bargeld fand unter der Koordination von EUROPOL sowie in enger Zusammenarbeit mit der ungarischen Zoll- und Steuerbehörde NTCA (National Tax and Customs Administration) statt. Am Tag der Festnahmen kam es zudem zu Durchsuchungen von Wohn- und Geschäftsräumen in Nürnberg und mit Unterstützung von Kräften des Zollfahndungsamtes Essen in Nordrhein-Westfalen.

Im wechselseitigen Nachrichtenaustausch mit EUROPOL bzw. der ungarischen Zoll- und Steuerbehörde (NTCA) wurde mittlerweile bekannt, dass es bei den ebenfalls am 01.05.2021 in Ungarn durchgeführten Maßnahmen zur Festnahme eines weiteren Tatbeteiligten und der Sicherstellung umfangreicher Beweismittel kam. Die Behörden gehen derzeit davon aus, dass dort die Produktionsstätte für den "Imitat-Wasserpfeifentabak" gelegen habe und mindestens 20 Tonnen des Imitats hergestellt worden sein könnten. Aufgrund dieser Erkenntnisse sollen lt. EUROPOL allein in Ungarn 1,8 Millionen Euro Steuern nachzufordern sein.

Die unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth und gemeinsam mit der ungarischen NTCA sowie EUROPOL geführten Ermittlungen dauern an.



Quelle: Original-Content von: Zollfahndungsamt München, übermittelt durch news aktuell



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