Kärnten: Geschlechterspezifische Medizin aus Kärnten als Modell für das Saarland

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Bild zeigt Sanitätsrätin Eva Groterath, Vorsitzende des Frauenrates Saarland, Gesundheitsreferentin Beate Prettner, Magnus Jung, Minister für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen, Saarland, Landtagsabgeordnete Ana Blatnik, Lisa Weber, Geschäftsführerin des Frauenrates Saarland und Vertreterinnen und Vertreter aus den Landesfrauenräten Deutschlands
Foto: Büro LR.in Prettner
16 Jun 20:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR.in Prettner bei Bundeskonferenz der Landesfrauenräte in Saarbrücken – Überwältigendes Interesse von über 200 Teilnehmenden

KLAGENFURT. Auf Einladung der Vorsitzenden des Frauenrates Saarland, Sanitätsrätin Eva Groterath, informierten gestern, Samstag, Kärntens Gesundheitsreferentin LR.in Beate Prettner und Landtagsabgeordnete a.D. Ana Blatnik bei der Bundeskonferenz der Landesfrauenräte in Saarbrücken über den Weg zur Modellregion Gendermedizin Kärnten. Die evidenzbasierte Notwendigkeit einer geschlechterspezifischen Medizin, deren strategische Entwicklung, sowie politische Herausforderungen auf dem Weg zur Modellregion Gendermedizin Kärnten standen dabei im Mittelpunkt. Der Vortrag fand bei über 200 interessierten Teilnehmenden aus allen Bundesländern Deutschlands großen Anklang.


„Die Tipps und Tricks aus Kärnten geben uns Mut und Ansporn, diesem gelungenen Beispiel zu folgen“, so Groterath, die auch Mitglied im Vorstand der Ärztekammer des Saarlandes ist. „Es ist höchste Zeit, dass auch im Saarland Frauen und Männer einen geschlechtergerechten Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten. Forschung, Diagnostik, Behandlung sowie Medikamente müssen die biologischen und sozialen Unterschiede von Frauen und Männer besser berücksichtigen.“

„Weiße Männer und Mäuse sind bis dato noch immer der Prototyp in der Medizin. Damit sich dies ändert, braucht es ein gemeinsames Vorgehen politischer Kräfte, um die Weichen für den Aufbau einer gerechten Medizin für alle zu stellen“, informierte Prettner. „Bereits am Weltwirtschaftsform in Davos wurde erkannt, dass das globale Wirtschaftswachstum jährlich um eine Billion Dollar zulegen könnte, wenn die medizinische Versorgung von Frauen besser wäre.“

Neun Jahre verbringen Frauen im Laufe ihres Lebens in schlechter Gesundheit, heißt es in der McKinsey Studie, bei Männern sind es im Durchschnitt sechs Jahre und neun Monate. Frauen können dadurch weniger produktiv und unabhängig sein, schreibt auch der SPIEGEL, der dem Thema Gendermedizin eine Sonderausgabe im April 2024 widmete.

„Investitionen in ein diverses und geschlechterspezifisches Gesundheitssystem bringen allen etwas. Es geht um eine maßgeschneiderte und individualisierte Behandlung und Versorgung von Frauen und Männern, denn diese haben ein Recht darauf“, klärte Blatnik auf.

Die Studie von McKinsey bestätigt im Übrigen den Kärntner Weg: Bewusstsein in der Bevölkerung stärken, sowie die Aus- und Weiterbildung von Ärztinnen, Ärzten und Pflegepersonal voranzutreiben. Ebenfalls gehört die geschlechterspezifische Datenerhebung dazu, hinsichtlich welcher sich das Kärntner Modell in der bundesweit einheitlichen Ergebnisqualitätsmessung (A-IQI) bereits durchsetzt.

Der Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit des Saarlandes, Magnus Jung, zeigte sich überzeugt und sehr zufrieden über den fruchtbaren Austausch mit dem Bundesland Kärnten. Weitere Einladungen das Erfolgsmodell Gendermedizin Kärnten in andere deutsche Bundesländer zu exportieren, sind bereits an die Gesundheitslandesrätin ergangen.




Quelle: Land Kärnten



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