Segeberg: Gemeinsame Nationale Maritime Sicherheitsübung BEAVER 2023
ots/Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt
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Hamburg, Bad Bramstedt, Neustadt in Holstein (ots) -
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) trainierte gemeinsam mit der Bundespolizei (See und Spezialkräfte), den Spezialeinheiten der Küstenländer, der Polizeidirektion Oldenburg und den niedersächsischen (Hafen-) Sicherheitsbehörden vom 9. bis 12. Oktober den Ernstfall einer sogenannten maritimen Sonderlage in der Umgebung von Wilhelmshaven. Simuliert wurde dabei ein mögliches Gefahrenszenario an einem logistischen Knotenpunkt im maritimen Bereich.
Helge Heegewaldt, Präsident des BSH, erklärt: "Wenn es darauf ankommt, müssen alle Akteure schnell, effektiv und effizient reagieren. Das bedarf natürlich einiger Absprachen im Vorfeld und eben auch solcher Trainings, bei denen wir ganz konkret sehen, wo wir uns verbessern können."
Aufgrund ihrer örtlichen Zuständigkeit bei der Bewältigung von herausragenden maritimen Bedrohungslagen in niedersächsischen Küstengewässern nahm die Polizeidirektion Oldenburg bei der Übung diesmal eine zusätzliche Rolle ein. So trainierten Bundespolizei, die Spezialeinheiten der fünf Küstenländer (Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern), die Hafensicherheitsbehörden und der Hafenbetreiber Niedersachsen Ports die Bewältigung verschiedener möglicher Szenarien und das Zusammenspiel der Einheiten bei Tag und Nacht.
Horst Kriesamer, Präsident der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt sagt: "Wir konnten uns in den vergangenen Tagen von der Professionalität in der Zusammenarbeit aller Beteiligten auf nationaler Ebene bei der Bewältigung eines möglichen Gefahrenszenarios im Bereich der maritimen KRITIS überzeugen. Das Training war ein Erfolg. Es gelang, wichtige Übungsfelder wie Schnittstellen im Bereich der Kommunikation sowie Ablaufprozesse weiter zu optimieren und die Handlungssicherheit im Einsatz im partnerschaftlichen Verbund zu fördern."
"Auch, wenn wir natürlich alle hoffen, dass ein Szenario wie in dieser Übung niemals eintritt, wäre es fahrlässig, sich nicht bestmöglich darauf vorzubereiten. In einem Ernstfall wie diesen kommt es mehr denn je darauf an, dass die Zusammenarbeit zwischen uns als Landespolizei und den weiteren beteiligten Akteuren schnell und zuverlässig funktioniert. Übungen verfestigen die bestehenden Abläufe und liefern wertvolle Erkenntnisse für mögliche derartige Einsatzlagen in der Zukunft", sagte Andreas Sagehorn, Vizepräsident der Polizeidirektion Oldenburg. Begleitend erörterten Vertreterinnen und Vertreter der maritimen Behörden in einem Workshop unter Leitung des BSH optionale Handlungsmöglichkeiten in solchen Gefahrenlagen.
Hintergrund:
In Deutschland wurden innerhalb kürzester Zeit vier LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Stade, Brunsbüttel, Lubmin. gebaut. Die Terminals und LNG-Tanker (Floating Storage and Regasification Unit - FSRU) gehören zur Spezialschifffahrt und zählen zur kritischen maritimen Infrastruktur. Sie müssen deshalb nicht nur sicher im Sinne der Betriebs- und Arbeitssicherheit sein, sondern auch im Sinne der Gefahrenabwehr. Das BSH ist zuständig für die Umsetzung des International Ship and Port Facility Security Codes (ISPS Code), der die Vorgaben zur Eigensicherung von Schiffen auf See regelt. Seit 2016 führen das BSH und die Bundespolizei regelmäßig Übungen zur Gefahrenabwehr auf See durch. In den letzten Jahren lag der Schwerpunkt auf der Fahrgast- und Fährschifffahrt. Parallel dazu fanden unter der Leitung des BSH Fachtagungen bzw. Workshops zur Überprüfung und Weiterentwicklung der Maßnahmen des ISPS-Code mit Vertreterinnen und Vertreterin der maritimen Sicherheitsbehörden statt.
Die Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt nimmt als Bundesbehörde ihre Aufgaben in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie in Nord- und Ostsee und anlassbezogen darüber hinaus wahr. Dazu sind ihr als operative Dienststellen die Bundespolizeiinspektionen in Flensburg, Kiel, Rostock, Stralsund und Pasewalk sowie die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Rostock und eine Mobile Kontroll- und Überwachungseinheit unterstellt. Mit den Bundespolizeiinspektionen See in Neustadt in Holstein, Warnemünde und Cuxhaven verfügt sie als einzige Bundespolizeidirektion über eine maritime Einsatzkomponente "Bundespolizei See", um die Seegrenze in der Nord- und Ostsee (Schengen-Außengrenze) zu überwachen. Die Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt beschäftigt insgesamt ca. 2.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter Polizeibeamte, Verwaltungsbeamte und Tarifbeschäftigte. Auf Grundlage des Bundespolizeigesetzes und anderer Gesetze nimmt sie umfangreiche und vielfältige Aufgaben wahr. Dazu gehören insbesondere: der grenzpolizeiliche Schutz des Bundesgebietes, die bahnpolizeilichen Aufgaben, die grenzpolizeilichen, schifffahrtspolizeilichen und umweltpolizeilichen Aufgaben in Nord- und Ostsee.
In der Bundespolizeidirektion 11 werden seit 2017 die Spezialkräfte der Bundespolizei mit ihrer Fachexpertise unter einem Dach gebündelt und unter einheitlicher Führung zusammengefasst. Die Bundespolizeidirektion 11 löst komplexe Szenarien im Verbund und ist 24/7 weltweit im Einsatz. Sie bekämpft Terrorismus, Extremismus und die Organisierte Kriminalität. Zu den sechs Dienststellen der Bundespolizeidirektion 11 zählen die GSG 9 der Bundespolizei, der Bundespolizei-Flugdienst, Polizeiliche Schutzaufgaben Ausland der Bundespolizei, die Einsatz- und Ermittlungsunterstützung der Bundespolizei, Besondere Schutzaufgaben Luftverkehr der Bundespolizei und der Entschärfungsdienst der Bundespolizei. Weitere Informationen zur Bundespolizei, zur Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt sowie zur Bundespolizeidirektion 11 erhalten Sie unter: www.bundespolizei.de.
Die Polizeidirektion Oldenburg ist eine Polizei- und Verwaltungsbehörde der Landespolizei Niedersachsen, die mit der ihr angegliederten Wasserschutzpolizeiinspektion (WSPI) unter anderem auch für die wasserschutzpolizeiliche Aufgabenwahrnehmung im niedersächsischen Küstenbereich zuständig ist. Die Wasserschutzpolizeiinspektion mit ihrem Führungsstab und der Koordinierungsstelle hat ihren Sitz in Oldenburg. Mit den vier Wasserschutzpolizeistationen in Emden, Wilhelmshaven, Brake und Stade ist die Wasserschutzpolizei an den wichtigsten Häfen an der niedersächsischen Küste vertreten. Bei einer Zuständigkeit des Landes Niedersachsen liegt die zentrale Einsatzführung zur Bewältigung von herausragenden maritimen Bedrohungslagen im niedersächsischen Küstengewässer (12-Seemeilen-Zone) bei der Polizeidirektion Oldenburg. Vor dem Hintergrund der Komplexität maritimer Bedrohungslagen leisten die Polizeien der Küstenländer Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg sowie die Bundespolizei gegenseitige Amts- und Vollzugshilfe. Dabei ist die WSP-Leitstelle Bestandteil des Gemeinsames Lagezentrum See (GLZ-See) im Maritimen Sicherheitszentrums (MSZ) und nimmt als Einrichtung der Wasserschutzpolizeien der fünf Küstenländer die sogenannten "schifffahrtspolizeilichen Vollzugsaufgaben" in Nord- und Ostsee wahr.
Das BSH ist die zentrale maritime Behörde in Deutschland. Zuständig für Schifffahrt. Für Meeresschutz. Für Offshore. Für Meeresvermessung. Für Meeresdaten. Für maritime Ressortforschung. Insgesamt engagieren sich 1000 Beschäftigte in über 100 unterschiedlichen Berufen an den Standorten in Hamburg und Rostock sowie auf fünf Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffen. Wir unterstützen die Schifffahrt, fördern eine nachhaltige Meeresnutzung und schützen die Meeresumwelt - und damit das Klima. Für die kommenden Generationen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). Das BSH. Schifffahrt. Klima. Daten. Und viel Meer.
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