Goslar: Festnahme und ein weiterer "dicker Fisch" bei Großkontrolle in Seesen
ots/Polizeiinspektion Goslar
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Goslar (ots) - Am Dienstag, 14.03.2023, zwischen 12.00 Uhr und 19.00 Uhr, führten Beamtinnen und Beamte der Polizeiinspektion Goslar gemeinsam mit einer Vielzahl von Unterstützungskräften eine Großkontrolle zur Bekämpfung der Eigentumskriminalität durch.
Hierfür wurde erneut auf dem Parkplatz "Ziegenberg" an der Bundesstraße 243 eine stationäre Kontrollstelle eingerichtet. Zudem kontrollierten mobile Streifenteams weitere Verkehrsteilnehmer im Seesener Stadtgebiet. Für eine unverzügliche Bearbeitung möglicher anfallender Delikte hatte die Einsatzleitung eine mobile Wache vorgesehen. (S. Fotos)
"Bundesstraßen dieser Größenordnung verzeichnen einen Durchlauf von teils mehr als 6.000 Fahrzeugen täglich. Für uns stand zunächst die Erkenntnisgewinnung über Reisewege und/oder Verbindungen sowie die Zusammensetzung und Fahrzeugnutzung überörtlich agierender Tätergruppierungen im Vordergrund dieser Aktion", sagte Einsatzleiter Polizeioberkommissar Julian Lepa.
Polizeioberkommissar Simon Weidenfeller, gemeinsam mit Lepa für die Durchführung der Kontrolle verantwortlich, ergänzte: "Auch der präventive Gedanke, insbesondere die Abschreckung potentieller Täter, spielt hier eine entscheidende Rolle. Zudem ermöglichen solche Kontrollen eine gezielte Bekämpfung von Straftaten im Straßenverkehr, wie beispielweise Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss".
Rund 150 Fahrzeuge kontrollierten die Einsatzkräfte im Laufe des Tages. Dabei wurden u.a. folgende Feststellungen getroffen:
Gegen 15.00 Uhr wurde durch Zivilkräfte ein verdächtiger Mercedes Sprinter mit rumänischen Kennzeichen im Stadtgebiet Seesen kontrolliert.
Bei den Insassen handelte es sich um ein in Salzgitter wohnendes Pärchen. Die Überprüfung des 34- jährigen Fahrers und seiner 38-jährigen Beifahrerin ergab zwar umfangreiche Erkenntnisse aus dem Bereich der Eigentumskriminalität, verlief aber ansonsten negativ.
Da der PKW aber schon längst hätte in Deutschlang angemeldet werden müssen, wurde ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Kraftfahrzeugsteuergesetz gegen den Fahrzeughalter eingeleitet.
Kurz vor Ende der Kontrolle fuhr ein BMW mit Osteröder Kennzeichen in die stationäre Kontrolle. Das Fahrzeug war mit zwei männlichen EU-Bürgern besetzt. Bei der Überprüfung der Fahrzeuginsassen wurde festgestellt, dass der 33- jährige Beifahrer mit internationalem Haftbefehl gesucht wurde.
Er soll in seinem Heimatland eine sechsjährige Haftstrafe wegen eines Gewaltdelikts absitzen. Der Mann ließ sich widerstandslos festnehmen, wird heute (15.03.2023) dem Amtsgericht Seesen vorgeführt und anschließend in sein Heimatland ausgeliefert.
Ein ganz anderer "dicker Fisch" ging den Beamtinnen und Beamten bereits zu Beginn der Kontrolle ins Netz. Gegen 12.00 Uhr wurde ein Hannoveraner Mercedes Sprinter aus dem Verkehr "gefischt".
Bei der Überprüfung des Fahrzeuges wurde festgestellt, dass der 45- jährige Fahrzeugführer "Tintenfisch" und "Pangasius" im dreistelligen Kilogrammbereich ungekühlt transportierte und Restaurants beliefern wollte.
Zuständigkeitshalber wurde das Veterinäramt des Landkreises Goslar hinzugezogen, welches die weitere Bearbeitung sowie Folgemaßnahmen übernahm.
Der 24- jähriger Fahrer eines BMW provozierte an der Kontrollstelle die einschreitenden Beamten. Dabei nahm der Mann aus dem Kreis Osterode während der Kontrolle das vertrauliche (nicht öffentliche gesprochene Wort) eines Polizeibeamten mit seinem Smartphone auf und ignorierte die Aufforderungen, dieses zu unterlassen.
Nach Rücksprache mit dem Eildienst der Staatsanwaltschaft wurde die Beschlagnahme des Mobiltelefons angeordnet und ein Verfahren wegen der Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes eingeleitet.
Bei der Kontrolle wurden ferner drei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz festgestellt. Eine Person führte unter dem Einfluss berauschender Mittel ein Kraftfahrzeug. Blutentnahmen, entsprechende Straf- bzw. Ordnungswidrigkeitenverfahren, sowie Sicherstellungen von Kleinstmengen Betäubungsmittel und Konsumutensilien waren die Folge.
Insgesamt wurden im Rahmen der Kontrolle über 50 Personen einer Überprüfung ihrer Identität unterzogen.
Die dabei in Bezug auf Eigentumskriminalität gewonnenen Erkenntnisse werden durch die zuständigen Stellen einer weitergehenden Betrachtung unterzogen, über die aus ermittlungstaktischen Gründen keine näheren Angaben möglich sind.
Bei der aus polizeilicher Sicht als erfolgreich zu bewertenden Kontrolle wurde ein "ganzheitlicher Ansatz" gewählt. Die Kontrollkräfte beschränkten sich nicht nur auf den Bereich Eigentumskriminalität, sondern schauten an diesem Nachmittag auf die "Gesamtpalette denkbarer Gesetzesverstöße".
Dieser Ansatz bewahrte gestern wahrscheinlich einige Fischliebhaber vor gesundheitlichen Problemen.
-Lüdke, KHK-
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