Rhein-Erft-Kreis: Falscher Polizist täuschte Seniorin dreifach
ots/Polizei Rhein-Erft-Kreis
Eine 81-Jährige ging auf die telefonischen Forderungen eines falschen Polizeibeamten ein und hob an drei Tagen in Folge bei ihrer Hausbank in Köln insgesamt 60.000 Euro ab. Die Polizei warnt vor der perfiden Masche der Betrüger und schildert den Fall detailliert.
Die Seniorin (81) erhielt am Montag (25. Januar) zwischen 10:00 Uhr und 11:00 Uhr erstmalig einen Anruf des "Herrn Steinbach" von der Kripo. Der Steinbach erschlich sich mit der Mär eines gefährlichen Nachbarn und Ermittlungen in einer Falschgeldsache das Vertrauen der Dame. Die Angerufene könne mit einer Abhebung über 10.000 Euro bei der Aufklärung der Tat behilflich sein, so der Steinbach weiter. Der Betrüger stellte sogar ein Taxi zur Verfügung, das die 81-Jährige von Pulheim zur Hausbank nach Köln fahren sollte. Derart eingeschüchtert, hob die Dame das Geld ab und deponierte es im Glauben, es handele sich um Falschgeld, wie vereinbart in einer blauen Tonne einer Gaststätte.
Dienstagvormittag rief der Betrüger wieder an mit seiner Falschgeldgeschichte. Die Seniorin sollte 25.000 Euro abholen, um die Kriminalpolizei erneut zu unterstützen. Die 81-Jährige bestellte sich selbst ein Taxi und hob bei der Hausbank das Geld ab. Im Glauben, dass es sich wieder um Falschgeld handelte, deponierte sie auch an diesem Tag die Summe in der Mülltonne.
Aller guten Dinge sind drei: Am Mittwoch schilderte der Steinbach, dass er eine Razzia vorbereite und wieder auf die Mithilfe der Seniorin angewiesen sei. Sie solle wieder 25.000 Euro abheben und deponieren, was die Seniorin auch tat. Der Steinbach bestätigte ihr bei einem erneuten Anruf, dass es sich um Falschgeld handele, gab aber auch an, den Täter mittlerweile festgenommen zu haben. Er kündigte an, am Nachmittag gegen 16:00 Uhr zusammen mit dem Kölner Bürgermeister und Polizisten nebst Vertretern der Presse bei ihr zu erscheinen und ihr die Gesamtsumme zurückzubringen.
Wen verwundert es? Es erschien niemand bei der Seniorin. Die Seniorin wählte die bekannte Nummer des Steinbach, wobei sich eine Ausländerin meldete. Daraufhin suchte die nun doch misstrauische 81-Jährige die Pulheimer Polizeiwache auf und erstattete Anzeige.
Die Polizei warnt erneut vor der Telefonmasche, bei der es darum geht, an das Vermögen von Senioren zu kommen. Dabei nutzen die Betrüger verschiedene Rollen. Ob als falscher Enkel, als Polizeibeamter oder Microsoft-Mitarbeiter. Sie erwecken mit erfundenen Geschichten keine Zweifel an ihrer Identität und schaffen es auf diesem Wege, sich zumindest temporär ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Die Polizei rät eindringlich, bei Kontaktaufnahmen mit unterschiedlichen Legenden skeptisch zu bleiben, den Notruf 110 der Polizei zu wählen und sich von "echten" Polizisten der Polizeileitstelle beraten und beruhigen zu lassen. Thematisieren Sie auch bitte diese Vorgehensweise als Angehöriger in den Familien, in denen sich Senioren befinden sowie auch in der Nachbarschaft.
In der Anlage befindet sich ein Poster der Polizeilichen Kriminalprävention zum Thema.
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