Europas erstes legales Cannabis-Fachgeschäft ist eröffnet: Schweizer Pilotstudie "Grashaus Projects" offiziell gestartet

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Schweizer Pilotstudie "Grashaus Projects" offiziell gestartet
Foto: Sanity Group GmbH
08 Dez 06:00 2023 von OTS Print This Article

In einem historischen Schritt betreten die Schweiz und Europa neues Terrain: Seit dieser Woche hat in der Gemeinde Allschwil im nordwestschweizer Kanton Basel-Landschaft das erste legale Cannabis-Fachgeschäft in Europa offiziell seine Türen geöffnet. Zum Start des Baselbieter Pilotversuchs Grashaus Projects zur kontrollierten Abgabe von Cannabis zu Genusszwecken können bis zu 3.950 Studienteilnehmer:innen unter Beratung des geschulten Fachpersonals in der Verkaufsstelle ab sofort verschiedene THC-haltige Cannabiserzeugnisse erwerben - von getrockneten Blüten über Haschisch, Extrakte und Vape-Liquids bis hin zu Edibles. Es ist der erste Shop dieser Art auf dem europäischen Kontinent.

Grashaus Projects legt offiziell los: Nach der Freigabe durch das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) zur Durchführung einer Cannabispilotstudie im Kanton Basel-Landschaft im Oktober hat in der Baslerstrasse 198 in der Gemeinde Allschwil seit dieser Woche nun die erste von zwei Cannabis-Dispensaries geöffnet: Auf rund 110 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet das Grashaus verschiedene THC-haltige Cannabisprodukte wie Blüten und in Kürze auch Extrakte, Vape-Liquids, Haschisch und Edibles für die bis zu 3 950 Studienteilnehmenden an. Alle Produkte werden dabei nach den Qualitätsanforderungen der BetmPV nach Bio-Verordnung vom Schweizer Anbaupartner SwissExtract produziert. Die Preise für z. B. Cannabis-Blüten liegen, je nach THC-Gehalt, zwischen acht und zwölf Schweizer Franken pro Gramm.

Darüber hinaus gibt es auch Merchandise und Zubehör wie Grinder und Vaporisatoren von ausgewählten, international renommierten Partner-Marken und Herstellern zu erwerben, wie zum Beispiel Medusa, Steezy, Pax, HØJ oder YewYew. Geplant sind im Grashaus künftig auch Workshops und Aufklärungsveranstaltungen rund um alle Cannabisthemen bis hin zu kleinen Kulturveranstaltungen.

"Unser Ziel ist es, qualitativ hochwertige Produkte in einem sicheren und regulierten Umfeld anzubieten. Wir sehen unseren Shop dabei auch als Ort der Aufklärung. Die Eröffnung markiert einen bedeutsamen Schritt in Richtung einer modernen Cannabispolitik in Europa", erklärt Finn Hänsel, CEO der Sanity Group, die zusammen mit dem Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung (ISGF) hinter dem Projekt steht. Eine weitere Verkaufsstelle entsteht derzeit in Liestal; sie soll in den kommenden Monaten ebenfalls eröffnen.

Volle Kontrolle von der Produktion bis zum Produktkauf

Im Rahmen der Studie arbeitet Grashaus Projects dabei auch mit dem Schweizer Track&Trace-Unternehmen Cannavigia zusammen: Durch die Cannavigia-Software wird sichergestellt, dass alle Prozesse vom Produktanbau bis zum Verkauf lückenlos verfolgt werden können und so Qualitätsstandards und Compliance entlang der gesamten Wertschöpfungskette gewährleistet sind. Zudem wird dadurch ermöglicht, dass nur berechtigte Personen die erlaubte Menge Cannabis nach Vorlage des Teilnehmer:innenausweises erwerben und konsumieren können. Die Konsumdaten der Teilnehmer:innen werden dabei durch eine pseudonyme Studien-ID zu jedem Zeitpunkt geschützt.

Erkenntnisse über den Umgang mit Cannabis gewinnen

Die Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Schaub, Scientific Director vom ISGF, untersucht den regulierten Verkauf von Cannabis für nicht-medizinische Zwecke. Hierfür werden im Rahmen der Studie das Konsumverhalten sowie die körperliche und psychische Gesundheit der Teilnehmer:innen erfasst. Durch einen engen Austausch und die Integration der relevanten Fokusgruppen wie Staatsanwaltschaft, Sozial- und Gesundheitsdezernat und Gemeinde werden gesellschaftliche Auswirkungen, insbesondere auf öffentliche Sicherheit und Ordnung, analysiert.

Bis zu 3 950 gesunde Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren mit Wohnsitz im Kanton Basel-Landschaft können an der Studie teilnehmen. Innerhalb weniger Wochen konnten bereits über 200 Teilnehmer:innen in die Studie aufgenommen werden; nach und nach werden immer mehr Teilnehmende zugelassen. Nach einer ersten Informationsveranstaltung zur Aufklärung über den Versuch und den Umgang mit Cannabis folgt eine medizinische Eignungsprüfung der potenziellen Teilnehmer:innen sowie eine Online-Eingangsbefragung. Bei erfolgreicher Aufnahme in die Untersuchung kann dann künftig mit einem Teilnahmeausweis zeitlich beschränkt und legal Cannabis in der Verkaufsstelle bezogen werden. Alle drei bis sechs Monate finden fortlaufend Befragungen zu Konsumverhalten sowie körperlicher und psychischer Gesundheit der Teilnehmenden statt. Die Untersuchung läuft dabei über eine Dauer von fünf Jahren. Interessent:innen erhalten weitere Informationen zur Studienteilnahme und Anmeldung online unter www.grashausprojects.ch sowie unter www.isgf.ch/pilotversuch-interesse.

Über die Sanity Group

Die Sanity Group hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensqualität von Menschen durch den sinnvollen Einsatz von Cannabinoiden und die Nutzung des Endocannabinoidsystems zu verbessern. Im Fokus stehen dabei Arzneimittel und Consumer Goods auf Cannabinoidbasis. Um das volle Potenzial von Cannabis nutzbar zu machen, investiert die Sanity Group in die Grundlagenforschung der Cannabispflanze und ihrer Wirkstoffe sowie in spezifische Anwendungsbereiche. Zur Sanity Group, die 2018 in Berlin gegründet wurde, gehören u. a. Vayamed und avaay Medical (Medizinalcannabis), vaay (Lifestyle) und Grashaus Projects (Genusscannabis Pilotversuch Schweiz). Darüber hinaus ist die Sanity Group auch am Fertigarzneimittelunternehmen Endosane Pharmaceuticals beteiligt. Bei Frankfurt am Main betreibt die Sanity Group eine Produktionsanlage für Cannabisextrakte. Die Sanity Group Switzerland AG ist eine Tochterfirma der Sanity Group GmbH und organisiert während des Pilotversuchs in der Schweiz die operativen Tätigkeiten in der Verkaufsstelle. Mehr Informationen unter sanitygroup.com/presse.

Über das ISGF

Das Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung (ISGF) ist ein assoziiertes Institut der Universität Zürich und ein Collaborating Center der Weltgesundheitsorganisation WHO. Der Schwerpunkt liegt sowohl auf dem Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis, als auch auf der wissenschaftlichen Durchdringung von innovativen Praxisansätzen. Regelmäßig arbeitet das interdisziplinäre Team von Sucht- und Gesundheitsforschenden mit ausgewiesenen, nationalen und internationalen Expert:innen zusammen. Weitere Informationen unter www.isgf.uzh.ch.

Über SwissExtract

SwissExtract ist ein 2016 gegründetes Schweizer Unternehmen mit Sitz in Baar im Kanton Zug, das mit dem Anbau der Cannabisprodukte für das Modellprojekt des ISGF und der Sanity Group im Kanton Basel-Landschaft beauftragt wurde. Der gesamte Prozess zur Herstellung der Produkte - vom Anbau bis zur Etikettierung - findet in der Schweiz statt. Dabei steht die Qualität an erster Stelle. Alle SwissExtract-Produkte unterliegen strengen regelmäßigen Kontrollen durch ein unabhängiges, spezialisiertes Labor. Weitere Informationen unter www.swissextract.ch.

Über Cannavigia

Cannavigia, ein führendes Unternehmen in der schweizerischen Technologiebranche, hat sich als Vorreiter in der Transformation des Prozess- und Compliance-Managements in der Cannabisanbau- und -herstellungsbranche etabliert. Mit innovativen Lösungen, die durch ein benutzerfreundliches Design und fortschrittliche Technologie gekennzeichnet sind, verpflichtet sich Cannavigia zur Erbringung erstklassiger kundenorientierter Leistungen. Das Unternehmen hat die nahtlose Integration der Cannabisabgabekontrolle in sein Dienstleistungsportfolio vorangetrieben, was zu einer Verbesserung des umfassenden Compliance-Managements führt. Cannavigias Engagement in schweizerischen Pilotprojekten, die durch einen langfristigen Vertrag mit dem Bundesamt für Gesundheit unterstützt werden, unterstreicht seine führende Position und sein Bekenntnis zur Förderung eines verantwortungsbewussten Cannabiskonsums und -vertriebs. Mehr Informationen unter www.cannavigia.com.


Quelle: OTS



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