Österreich: Erstmals in Österreich - Versorgung von Patient*innen mit „Post-Intensive-Care-Syndrom“ (“PICS”) im Franziskus Spital

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Erstmals in Österreich: Versorgung von Patient*innen mit „Post-Intensive-Care-Syndrome“ (“PICS”) im Franziskus Spital
Foto: Franziskus Spital
18 Sep 17:00 2024 von OTS Print This Article

Für Menschen, die unter Langzeitfolgen einer Intensivbehandlung leiden, gibt es im Franziskus Spital die erste Spezialambulanz Österreichs.

Auf einer Intensivstation werden schwerst erkrankte Menschen versorgt, z.B. nach einem Herzinfarkt, einer Lungenembolie oder auch nach einer komplizierten Operation. Sie bedürfen ständiger Überwachung und/oder lebenserhaltender Maßnahmen, welche belastend für den Körper wie auch für die Psyche sein können.

An manchen Patient*innen geht diese Zeit auf der Intensivstation nicht spurlos vorüber und sie zeigen auch noch lange nach ihrer Entlassung körperliche, kognitive und/oder psychische Folgen der Behandlung. Diese werden unter den Begriff „Post-Intensive-Care-Syndrom“ - kurz „PICS“ zusammengefasst.

Dazu gehören u.a. Verlust an Muskelmasse und damit verbunden Einschränkungen der Mobilität oder Atmung, Schmerzen, Probleme beim Schlucken, Wahrnehmungs- oder Konzentrationsstörungen, Bewusstseinsminderungen, Depressionen, Angst oder post-traumatische Belastungsstörungen. Unbehandelt können diese Symptome Lebensqualität und Teilhabe auch langfristig beschränken und sogar zu Pflegebedürftigkeit führen.

Um diesen Patient*innen Hilfestellung zu geben, hat das Franziskus Spital in Margareten die erste PICS-Ambulanz Österreichs etabliert:

Diese wird von erfahrenen Fachärzt*innen für Anästhesie und Intensivmediziner*innen geführt, welche über fundierte Einblicke und Kenntnisse intensiv-medizinischer Maßnahmen verfügen und deren Auswirkungen einordnen können.

Das ca. 2-stündige Assessment umfasst eine ausführliche körperliche Untersuchung sowie psychische sowie kognitive Tests. Nach der Evaluierung der Ergebnisse entwickelt ein multidisziplinäres Team individuelle, bedarfsentsprechende Empfehlungen für Therapien. Diese können teilweise im Franziskus Spital erfolgen oder es werden Spezialist*innen empfohlen und vermittelt, um Patient*innen die jeweils für sie beste Behandlung zu ermöglichen.

Da das PICS oft auch die Angehörigen belastet, können diese bei diesem Termin ebenfalls dabei sein. Auch für etwaige Fragen zur intensivmedizinischen Versorgung stehen die Mediziner*innen im Rahmen des Assessments zur Verfügung. Dies hilft zusätzlich, die belastende Zeit besser verarbeiten zu können.

Dazu OA Alexander Krainer, der gemeinsam mit OA Balint Grundtner die PICS-Ambulanz führt: „Wir wollen mit der neuen PICS-Ambulanz eine Art Case Management bieten und jeder Patientin und jedem Patienten bedarfsentsprechend die nötige Unterstützung, Behandlung, Begleitung, Förderung und Versorgung organisieren. Teilweise können wir das hier im Franziskus Spital anbieten, bei Bedarf vermitteln wir auch an externe Fachbereiche. Auf der Intensivstation geht es um das Überleben, wenn das geschafft ist, geht es dann darum, wieder gut ins normale Leben zurückzufinden!“


Quelle: OTS



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