Niederösterreich: Erste Senioren-WG am Bauernhof in Maria Roggendorf eröffnet

Slide background
Niederösterreich

18 Jun 07:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Mikl-Leitner: „Zeichen der Gemeinschaft und des Zusammenhalts“

Mit einem großen Fest wurde am vergangenen Freitag die Eröffnung des neuen Green Care-Projekts „Sonnenplatzerl“ in Maria Roggendorf gefeiert. Der Betrieb von Familie Schwinner bekam für sein in Niederösterreich einzigartiges Betreuungsangebot für ältere Menschen die Green Care-Hoftafel von Landeshauptfrau Mikl-Leitner überreicht.

Das „Sonnenplatzerl“ ist ein Ort zum Wohlfühlen und Ankommen für ältere Menschen, die am Bauernhof von Christa Schwinner ein neues Zuhause gefunden haben. Die engagierte Bäuerin und diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin hat auf ihrem Betrieb barrierefreie Räumlichkeiten für eine Seniorenwohngemeinschaft und ein Tageszentrum geschaffen. Der Green Care-Betrieb bietet älteren Menschen aus der Region die Möglichkeit für ein aktives Leben in einem familiären und naturnahen Umfeld.

„In unserer Senioren-WG haben die Bewohnerinnen und Bewohner die Sicherheit einer Gemeinschaft und bei Bedarf auch einer professionellen Pflege und Betreuung“, so Christa Schwinner anlässlich der Eröffnung. Neben diesem stationären Wohnangebot bietet das Tageszentrum Menschen, die alleine oder bei ihren pflegenden Angehörigen leben, einen aktiven und strukturierten Tagesablauf. Die Bewohnerinnen und Bewohner und die Tagesgäste erleben am Bauernhof einen unmittelbaren Bezug zur Natur und den Tieren. Die Möglichkeit zur Mitarbeit in Stall und Garten fördert die geistige und körperliche Aktivität und trägt damit zum Erhalt der Selbstständigkeit bei. Für dieses Angebot erhielt das „Sonnenplatzerl“ nun die Green Care-Hoftafel durch Landeshauptfrau Mikl-Leitner überreicht.

„Das ,Sonnenplatzerl‘ ist nicht nur ein Ort der Pflege und Betreuung, sondern auch ein strahlendes Zeichen der Gemeinschaft und des Zusammenhalts, auf das wir alle sehr stolz sein können. Es sind Vorzeigebetriebe wie dieser, die Altern in Würde ermöglichen“, betonte Mikl-Leitner anlässlich der Hoftafelübergabe. Dem stimmte auch Josef Balber, Vizepräsident des Niederösterreichischen Gemeindebundes, zu: „Wir müssen in unseren Gemeinden jene Angebote schaffen, die den Menschen ein gutes Leben am Land ermöglichen. Dazu gehört auch die Entlastung der betreuenden Angehörigen und die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das ist zentral für die Attraktivität einer Gemeinde.“

Das Projekt „Sonnenplatzerl“ wurde in der Entstehung von der Green Care Entwicklungs- und Beratungs-GmbH begleitet. „Soziale Dienstleistungsangebote auf Bauernhöfen bieten nicht nur den Betrieben neue Einkommensmöglichkeiten. Sie sind auch ein Beispiel dafür, was möglich ist, wenn man über die gewohnten Grenzen hinweg denkt und handelt. Im Grunde geht es bei Green Care darum, die Ressourcen eines Bauernhofes – die Tiere, die Gärten, die Wiesen und Wälder, die Talente und Leidenschaften der Betriebsführer*innen – mit anderen Augen zu betrachten und für neue Angebote zu nutzen“, betonten Andrea Wagner, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Niederösterreich und Günther Mayerl, Geschäftsführer der Green Care Entwicklungs- und Beratungs-GmbH. Teil des Unterstützungsteams war auch Hannes Heissl, Leiter des Instituts für gesellschaftlichen Wandel (IGW), das sich auf die Innovationsberatung von Gemeinden und Regionen spezialisiert hat.

Im Beisein der zahlreichen Besucherinnen und Besucher des Hoffestes wurde das „Sonnenplatzerl“ durch Pfarrer P. Philippus Reisenberger gesegnet, bevor die Feierlichkeiten bei einer gemeinsamen Hofbesichtigung mit Speis und Trank ausklangen.

„Green Care – Wo Menschen aufblühen“ macht land- und forstwirtschaftliche Betriebe zu Partnern der Sozial-, Gesundheits-, Bildungs- und Wirtschaftssysteme. Der Bauernhof wird in Kooperation mit Sozialträgern und Institutionen zum Arbeits-, Bildungs-, Gesundheits- und Lebensort und ermöglicht eine Vielzahl an Angeboten und Dienstleistungen für junge und ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen bzw. körperlichen und seelischen Belastungen. Im Mittelpunkt steht dabei die Interaktion zwischen Mensch, Tier und Natur. Durch dieses innovative soziale Angebot wird die Lebensmittel- und Umweltkompetenz der bäuerlichen Familienbetriebe um eine zukunftsweisende soziale Komponente erweitert. Für bäuerliche Unternehmerinnen und Unternehmer und für Sozialträger und Institutionen stellt Green Care neue Möglichkeiten der Angebotsdiversifizierung dar. „Green Care – Wo Menschen aufblühen“ bildet eine ideale Brücke zwischen Land- und Forstwirtschaft und der Bevölkerung und stärkt somit den Zusammenhalt im ländlichen Raum. Die Green Care Entwicklungs- und Beratungs-GmbH (www.greencare-oe.at, www.fb.me/greencareoe) bildet gemeinsam mit dem Verein Green Care Österreich und seinen Mitgliedern (Landwirtschaftskammern, Österreichischer Gemeindebund, Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, zertifizierte Green Care-Betriebe) das Kompetenznetzwerk für die Entwicklung und Umsetzung von innovativen Green Care- Dienstleistungen auf aktiven bäuerlichen Familienbetrieben. Das Vorhaben Green Care – Wo Menschen aufblühen wird durch das Programm für die ländliche Entwicklung gefördert. Mit Unterstützung von Bund, Ländern und Europäischer Union.

Die Österreichische Hagelversicherung, die NÖM AG/MGN und die Niederösterreichische Versicherung AG sind namhafte Kooperationspartner von Green Care Österreich, die bereit sind mit ihrer Unterstützung gesellschaftliche Verantwortung für den ländlichen Raum zu übernehmen.


Quelle: Land Niederösterreich



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg