Eröffnung Kunstraum Tabaktrafik
Foto: Jeff Mangione
Foto: Jeff Mangione
An zwei Abenden hintereinander eröffnet der Kunstraum Tabaktrafik in der Lichtenauergasse 13, 1020 -eine ehemalige Tabaktrafik im Czerninviertel.
Den Beginn machte am Mittwoch ein Salongespräch zwischen Universitätsprofessor Robert Pfaller, Philosoph und Bestseller- Autor, und Petra Stuiber – stellvertr. Chefredakteurin derStandard -zum Thema „Scham“ in Zeiten, in denen die Selbstoptimierung und der damit einhergehende Verbotskult zum Massenphänomen wurden. „Während Trafiken früher als Nahversorger galten, werden sie von Teilen der Gesellschaft zunehmend als Tempel der Versuchung geortet“, so Pfaller. Die Gesprächspartner widmeten sich u.a. Fragen wie „Gibt es so etwas wie „Raumscham"? Wenn ja, bezieht es sich auf konkrete Räume oder schämen wir uns als Menschen mittlerweile per se, weil wir Raum brauchen bzw. „verbrauchen“?".
Eröffnet wurde der Kunstraum, der mit künstlerischen Arbeiten der Künstlerin Lola Lindenbaum gesäumt ist, mit einer Laudatio von Dr. Eveline Steinberger.
Unter den Gästen fanden sich u.a. Jürgen Meindl/Sektionschef Kunst-und Kultur BKA, Marianne Kohn/Loos-Bar, Clarissa Stadler/ORF-Kultur, Claudia Lahnsteiner & Tarek Leitner/ORF, Rainer Nowak/diePresse; Valerie Hackl/Austrocontrol; Elvira Franta & Wolfgang Jansky/Heute, Herbert Lackner/Journalist, Thomas Roth/Filmregisseur, Albert Schmidbauer/CEO Biogena.
Am zweiten Eröffnungsabend liegt der Fokus auf den Arbeiten der Künstlerin Lindenbaum und der Ausstellung „Der große Muffensaus“.
Ihre aktuellen künstlerischen Arbeiten befassen sich inhaltlich unter anderem mit Themen wie Vergänglichkeit, Wertschätzung und charakteristische Paradigmen in fragilen Soziotopen. „In den letzten beiden Jahren habe ich mich verstärkt auf die Materialität und Textur des Malgrundes fokussiert“, so Lindenbaum. Im Vordergrund steht hier der Drang zur Transformation, das Spiel mit der Vergänglichkeit: aus ausgedienten Tischdecken, Vorhängen, Kleidungsstücken oder zuletzt auch eines Leichentuches wird eine Malfläche. „Somit hat zwar das Textil beispielsweise als Tischdecke ausgedient, bekommt aber ein neues Leben als Leinwand- Äquivalent und die Vergänglichkeit wird scheinbar "ausgetrixt" und das Leben des Objekts quasi prolongiert“, so die Künstlerin. Die spielerische Zweckentfremdung als signifikantes Thema nicht nur hinsichtlich der Materialität, sondern auch in Bezug auf Versatzstücke, die in die Bilder integriert sind und einem anderen Kontext entrissen sind, zeigen sich durch viele der gezeigten Werke.
Angekündigt haben sich u.a. kunstsinnige Gäste wie Georg Markus/Journalist und Bestseller-Autor, Andreas Gnesda/Unternehmer, Richard Schmitt/Chefredakteur, Nicole Adler/Autorin und Kunst-Salonistin, Birgit Graschopf/Künstlerin, Sandra Ritzberger/Journalistin, Johanna Ruzicka/Journalistin, Elisabeth Gottfried/Shop Jüdisches Museum
Quelle: OTS