Kärnten: Entlastung pflegender Angehöriger - Mehrstündige mobile Betreuung wird Kärntner Erfolgsmodell

Slide background
Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten
27 Jän 06:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

LHStv.in Beate Prettner: Pilotprojekt zur mehrstündigen mobilen Betreuung hat „voll eingeschlagen“ - Übernahme in Regelbetrieb ab 1. Feber – pro Jahr wird mit 3.200 Betreuungspaketen gerechnet – Zusatzkosten in Höhe von rund 500.000 Euro, zusätzliches Paket mit 5 und 7 Stunden

Klagenfurt (LPD). „Mit dem Pilotprojekt der mehrstündigen mobilen Betreuung zur Entlastung pflegender Angehöriger hat Kärnten ein Angebot geschaffen, das von den Betroffenen - wie eine Umfrage zeigt - begeistert angenommen wird. Aus diesem Grund wird das Pilotprojekt ab 1. Feber in den Regelbetrieb übernommen“, informiert Gesundheitsreferentin Beate Prettner im Vorfeld der heutigen Regierungssitzung. Konkret sieht die Maßnahme ein mehrstündiges Betreuungsangebot vor, das zum einen pflegende Angehörige entlastet und zum anderen einen massiv reduzierten Selbstbehalt aufweist. Im Pilotversuch wurden Betreuungspakete von 4, 6, 8 oder 10 Stunden am Stück angeboten. Der Selbstbehalt wurde um 50 Prozent reduziert: Für eine 4-Stunden-Betreuung waren so durchschnittlich 30 Euro zu zahlen, das Land übernahm zeitgleich 133 Euro.

„Eine Umfrage unter den Klienten hat dem Pilotprojekt ein äußerst positives Zeugnis ausgestellt: Die angebotenen Stunden-Pakete wurden mit 85 Prozent und die reduzierten Selbstbehalte wurden mit 90 Prozent als völlig ausreichend bzw. angemessen erachtet“, informiert Prettner. Weitere Ergebnisse der Evaluierung: „Nach einem Lock-down-bedingten Einbruch im Frühjahr und Frühsommer ist die Nachfrage ab Juni wieder abrupt angestiegen und hat sich auf mehr als 250 Pakete pro Monat eingependelt“, sagt Prettner. Mit Abstand am häufigsten wurde das Paket mit 4 Stunden gebucht – „83 Prozent haben die 4-Stunden-Betreuung in Anspruch genommen, gefolgt von der 6-Stunden-Variante mit 12 Prozent“, erklärt die Gesundheitsreferentin. Auffallend sei, dass der Großteil der betreuten Klienten eine dementielle Diagnose aufweise, konkret 81 Prozent.

„Mit 1. Feber geht das erfolgreiche Pilotprojekt in den Regelbetrieb über. Neu wird sein, dass es zusätzlich ein Paket über 5 und 7 Sunden geben wird. Wir gehen pro Jahr von 3.200 Paketen aus“, betont Prettner. „Damit verbunden ist ein finanzieller Mehraufwand von 500.000 Euro jährlich – Geld, das sinnvoll investiert ist, denn wir schaffen damit für pflegende Angehörige eine ganz konkrete Entlastung und sind damit einmal mehr Vorreiter in Österreich“, sagt Prettner. Auch wenn das Angebot primär auf pflegende Angehörige abzielt, können auch alleinstehende Senioren die mehrstündige mobile Betreuung in Anspruch nehmen. Voraussetzungen sind: Pflegegeldbezug oder das Vorliegen einer ärztlichen Bestätigung einer demenziellen Erkrankung.

Und noch eine finanzielle Erleichterung gibt es für die betroffenen Klienten: „Das notwendige Erstgespräch mit einer diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegefachkraft ist überhaupt kostenlos: Der Stundensatz in Höhe von 82 Euro wird zur Gänze vom Land abgegolten“, betont Prettner.


Quelle: Land Kärnten



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg