Fohnsdorf: Einfamilienhaus in Vollbrand - Toter und Verletzte - erste Ergebnisse
Dienstagabend, 23. November 2021, stand ein Einfamilienhaus in Vollbrand. Dabei kam ein 74-Jähriger ums Leben. Seine 68-jährige Ehefrau erlitt schwere Verletzungen. Sie befindet sich im Krankenhaus Judenburg.
Gegen 20.00 Uhr brach der Brand aus derzeit unbekannten Gründen im Ort Fohnsdorf aus. Als Polizisten am Brandort eintrafen, stand das Dachgeschoss bereits in Vollbrand. 75 Einsatzkräfte der umliegenden Feuerwehren standen im Löscheinsatz. Mitgliedern der FF Hetzendorf gelang es, die 68-Jährige aus dem brennenden Haus zu retten. Die Rettung transportierte die Frau in das Krankenhaus Judenburg. Der 74-Jährige konnte nur noch tot aufgefunden werden. Die Ermittlungen zur Brand- und Todesursache werden nun vom Landeskriminalamt Steiermark, gemeinsam mit Sachverständigen der Landesstelle für Brandverhütung geführt. Da das Gebäude aufgrund des Brandes sowie des Löschwassers stark beschädigt wurde, ist ein gefahrloses Betreten des Gebäudes derzeit unmöglich. Die Brandursachenermittlung, innerhalb des Gebäudes, wird deshalb frühestens am Donnerstagnachmittag, 25. November 2021, erfolgen.
Erstmeldung:
Brand eines Einfamilienhauses - 1 Toter und eine Schwerverletzte
Fohnsdorf, Bezirk Murtal. – Dienstagabend, 23. November 2021, stand ein Einfamilienhaus in Vollbrand. Dabei kam ein 74-Jähriger ums Leben. Eine 68-Jährige erlitt schwere Verletzungen. Sie befindet sich im Krankenhaus.
Update der Feuerwehr:
Zu einem abendlichen Großeinsatz kam es am 23. November in der Gemeinde Fohnsdorf. Gegen 19:50 Uhr gingen bei der Feuerwehr Notrufe ein, in denen ein Brand eines Wohnhauses in Fohnsdorf gemeldet wurde. Bereits nach wenigen Minuten nachdem die Feuerwehren Fohnsdorf, Hetzendorf, Judenburg, Rattenberg und Betriebsfeuerwehr Stahl Judenburg alarmiert wurden, begab sich der erste Atemschutztrupp in das Innere des Hauses um mit der Brandbekämpfung zu beginnen. „Dichter Rauch und Flammen schlugen den insgesamt 75 Einsatzkräften beim Eintreffen entgegen“, schildert Hauptbrandinspektor Leo Temnitzer die ersten Minuten nach dem Eintreffen der Löschmannschaften. Während dem Aufbau der Zubringleitungen für die Speisung der Tanklöschfahrzeuge, wurde ein massiver Außen- und Innenangriff vorangetrieben. Um an den unter dem Dach liegenden Brandherd zu gelangen, musste von der Feuerwehr unter schwerem Atemschutz mit Einreißhaken, Äxten und Motorsägen das Dach geöffnet werden so Hauptbrandinspektor Temnitzer weiter. Bis in die frühen Morgenstunden kämpften acht Atemschutztrupps gegen die Flammen und konnten erfolgreich ein Übergreifen auf die benachbarten Gebäude verhindern. Die Polizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Update der Feuerwehr:
Donnerstagnachmittag, 25. November 2021, gelang es den Ermittlern des Landeskriminalamtes Steiermark den Sachverhalt zu klären.
Das Landeskriminalamt Steiermark (Ermittlungsbereich Brand) führte gemeinsam mit Sachverständigen der Brandverhütung in Steiermark die erforderlichen Ermittlungen durch. Da das Haus durch den Brand sowie Löschwasser stark beschädigt wurde, bestand große Einsturzgefahr. Dennoch gelang es den Ermittlern unter erschwerten Umständen den Sachverhalt rasch aufzuklären, der sich nach derzeitigem Ermittlungsstand wie folgt darstellt:
Versuchter Mord, Brandstiftung und Selbstmord Der 74-jährige Murtaler dürfte im Laufe des Abends versucht haben, seine Frau mit einem Strangulationswerkzeug zu erdrosseln. Im Glauben, die Frau ermordet zu haben, begab er sich in das Dachgeschoss des Hauses. Dort dürfte er gegen 20.00 Uhr im Bereich des Stiegenaufganges Feuer gelegt haben. Als es bereits brannte, stürzte er sich – vermutlich in suizidaler Absicht – aus dem Fenster. Bereits vor dem Haus anwesende Zeugen verständigten die Einsatzkräfte. Die Rettung versuchte den Mann noch zu reanimieren. Er verstarb jedoch an Ort und Stelle.
"Crashrettung" Die 68-jährige Ehefrau konnte von der Feuerwehr Hetzendorf mit einer sogenannten "Crashrettung" unter schwerem Atemschutz, aus dem bereits in Vollbrand stehenden Haus, gerettet werden. Sie wurde in das Krankenhaus Judenburg verbracht. Die Frau befindet sich aufgrund ihrer schweren Verletzungen (im Bereich des Halses) im künstlichen Tiefschlaf. Laut ihren behandelten Ärzten ist ihr Zustand stabil.
Opfer konnte noch nicht einvernommen werden Sobald es der Gesundheitszustand der Frau zulässt, werden ihre Wahrnehmungen ausschlaggebend für das finale Ermittlungsergebnis sein. Durch das professionelle Einschreiten der Feuerwehr (75 Einsatzkräfte im Löschangriff) konnte ein Übergreifen der Flammen auf umliegende Häuser verhindert und gegen 05.00 Uhr morgens "Brand-Aus" verkündet werden. Der Sachschaden wird auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt. Die Staatsanwaltschaft Leoben ordnete weiterführende Ermittlungen zum Verdacht des Verbrechens an.
Quelle: LPD Steiermark, FF Fohnsdorf