Salzburg: Die Lust am Verstörenden
Ausstellungseröffnung „Teasing Chaos“ von David Tudor im Museum der Moderne
(LK) „Teasing Chaos“ ist die erste Darstellung von David Tudors bahnbrechenden Leistungen auf dem Gebiet der Live-Elektronik und seiner interdisziplinären Projekte. Die Ausstellung ist bis 13. Februar 2022 im Museum der Moderne auf dem Mönchsberg zu sehen.
„‘Das Ohr aufwecken, die Augen, das menschliche Denken.‘ Kaum ein Satz könnte für den erstaunlichen Künstler, dessen Werk diese umfassende Ausstellung gewidmet ist, besser zutreffen als ein in der Präambel der Salzburger Festspiele zitierter Satz Luigi Nonos. Er beschreibt für mich auch genau meine persönliche Begegnung mit dem für mich doch rätselhaften, auch durchaus verstörenden Werk David Tudors“, so Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf in Vertretung von Landeshauptmann Wilfried Haslauer bei der Ausstellungseröffnung.
Die Kunst, das Chaotische zu beherrschen
Der US-Amerikaner David Tudor (1926 - 1996) war in den 1950er-Jahren einer der führenden Pianisten und Interpreten zeitgenössischer Musik. Seine Fähigkeit, die unbestimmten, anspruchsvollen Partituren von Komponisten wie John Cage, Karlheinz Stockhausen und Christian Wolff mit komplexen und manchmal mehrdeutigen Anweisungen auszuführen, war einzigartig. Bis zu seinem Tod 1996 schuf er Werke, die zwischen Komposition, Performance, Objektkunst und Installation angesiedelt sind. Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl von Tudors kollaborativen Werken, Archivmaterial, Video- und Audioaufnahmen.
Quelle: Land Salzburg