Salzburg: Die Enns fließt in Radstadt wieder so wie früher
Foto: Land Salzburg/Franz Neumayr
1,3 Millionen Euro für natürlichen Flussverlauf / Wertvoller Naturraum für Mensch und Tier / Mehr Hochwasserschutz
(LK) Seit einigen Monaten schlängelt sich die Enns in Radtstadt auf rund 550 Metern Länge wieder in ihrem ursprünglichen Flussbett. Rund 1,3 Millionen Euro haben die Europäische Union, Bund, Land und Gemeinde in den natürlichen Flussverlauf mit zwei großen Kurven investiert. Geschaffen wurde so ein wertvoller Natur- und Naherholungsraum für Mensch und Tier in unmittelbarer Nähe zum Naturjuwel Mandlinger Moor.
Acht Monate wurden intensiv an den Enns-Mäandern, so werden die Kurven in der Fachsprache genannt, gearbeitet. „Der Lebensraum Fluss wurde so für Pflanzen und Tiere noch attraktiver. Und für die Bevölkerung, insbesondere für Kinder, wird das Wasser erlebbar. Alle beteiligten haben beim Projekt an einem Strang gezogen, das Ergebnis spricht für sich“, betonen Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek und Landesrat Josef Schwaiger.
Projekt im Überblick
- Gesamtkosten: Rund 1,3 Millionen Euro (EU, Bund, Land, Gemeinde). Rund 90 Prozent stammen von der EU und vom Bund.
- Wiederherstellung von zwei Flussschleifen (Mäander)
- Neue Bereich für Tief- und Flachwasser sowie Kies- und Sandbänke
- Wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen
- Bauzeit: Oktober 2022 bis Mai 2023
Svazek: „Gewinn für den Naturschutz.“
Die Enns-Mäander wurden eng zwischen dem Wasserbau und dem Naturschutz abgestimmt. „Bereits nach kurzer Zeit hat sich der Zustand des Flusses und damit das Angebot für die heimisch Tier- und Pflanzenwelt wesentlich verbessert. Gemeinsam mit dem Mandlinger Moor ist hier ein einzigartiger Lebensraum entstanden“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek.
Schwaiger: „Mehr Hochwasserschutz.“
Neben dem Mehrwert für Flora und Fauna sowie der Bevölkerung vor Ort wird beim Projekt im Pongau auch der Hochwasserschutz verbessert. „Wir reduzieren durch die Mäander die Fließgeschwindigkeit der Enns merklich, da zusätzlicher Platz geschaffen wird. Das ist besonders bei Starkregen wichtig, da dann die Wassermassen verzögert abfließen können. So können wir den Fluss auch besser für die Menschen in Radstadt zugänglich machen“, so Landesart Josef Schwaiger.
Prommegger: „Platz für Jung und Alt.“
Die neuen Mäander werden vor allem von der Bevölkerung vor Ort bereits gut angenommen. „Das Projekt ist nicht nur wichtig für den Hochwasser- und Naturschutz, es ist ein Platz mit absolutem Mehrwert für Jung und Alt entstanden. Man kann ganz einfach zu Fuß zur Enns spazieren, sich in der Natur eine Auszeit gönnen und entspannen“, sagt die Radstädter Bürgermeisterin Katharina Prommegger.
Baukosten unterschritten
Rund 1,3 Millionen Euro wurden für die Enns-Mäander investiert. Ursprünglich waren 1,64 Millionen Euro vorgesehen, aber vor allem die Baukosten, sie belaufen sich auf rund 750.000 Euro und werden hauptsächlich von der EU und vom Bund übernommen, sind deutlich günstiger ausgefallen als geplant. Die restlichen Kosten übernehmen das Land sowie die Gemeinde Radstadt.
Mehr Informationen
- Die Enns schlängelt sich schon bald wieder durch Mandling (26. Jänner 2023)
- Die Enns bekommt in Radstadt ihre Kurven wieder zurück (3. November 2022)
Quelle: Land Salzburg