Unna: Chemielabor im häuslichen Umfeld - Feuerwehr zur Lagebeurteilung gerufen
ots/Freiwillige Feuerwehr Werne
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Werne (ots) - Der Löschzug 1 Stadtmitte der Freiwilligen Feuerwehr Werne wurde am Samstagmorgen um 06:32Uhr per digitalem Meldeempfänger in die Dietrich-Bonhoeffer-Strasse in Werne alarmiert. Die Polizei erbat um die sogenannte Amtshilfe.
Das Einsatzstichwort lautete: "TH_ABC_1 - Pol vor Ort / Chemielabor / im häuslichen Umfeld / FW zur Lagebeurteilung". Eine männliche Person hatte sich in den frühen Morgenstunden durch eine selbst ausgelöste Explosion schwere Verbrennungen an Armen und im Gesicht zugefügt. Er konnte sich noch selbstständig in ein Krankenhaus begeben. Aufgrund der Schwere der Verletzungen wurde den Patient in eine Dortmunder Spezialklinik verlegt. Die Ermittlungen der Polizei im privaten Umfeld bzw. in der Wohnung des Verletzten ergaben, dass dort nicht geringfügige teils unbekannte Chemikalien lagerten. Die Erkundung der Feuerwehr ergab, dass es sich für die Feuerwehr um eine sogenannte "statische Lage" handelte. Demnach ging keine akute Gefahr durch die bereits stattgefundene Explosion bzw. akut durch die Chemikalien aus der Wohnung hervor. Es wurde für die Polizei zwecks weiterer Erkundung mittels Bolzenschneider ein Kellerraum des Eigentümers in dem Mehrfamilienhaus geöffnet. Aufgrund der Menge an unbekannten Chemikalien in der Wohnung wurde durch die Polizei, Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes aus Düsseldorf zur Einsatzstelle nachalarmiert. Die sogenannten "Unkonventionelle Spreng- oder Brandvorrichtungs" Entschärfer kurz USBV-Entschärfer sind für solche Beurteilungen besonders ausgebildet und geschult. Ebenfalls wurde das Ordnungsamt der Stadt Werne sowie die Kriminalpolizei zur Einsatzstelle gerufen.
Die Aufgaben der Feuerwehr beliefen sich zu diesem Zeitpunkt auf der Absicherung der Einsatzstelle bzw. der Unterstützung der Polizei. Nach Eintreffen des USBV-Entschärfers aus Düsseldorf wurde durch diesen die Wohnung bzw. das Chemielabor im häuslichen Umfeld begutachtet. Es wurde sich dafür entschieden, zwei unbekannte Chemikalien aufgrund von möglichen Sicherheitsrisiken beim Transport von diesen im nahen freien Umfeld vorsorglich zu sprengen. In Abstimmung mit der Polizei wurde anhand von Kartenmaterial ein nahegelegenes Feld als möglicher und sicherer Sprengort ausgewählt. Um ca. 10 Uhr wurden die Chemikalien durch die Polizei dort hingebracht und die Zufahrtstraßen durch die Polizei und Feuerwehr abgesperrt. Um 10:20 Uhr führte der Entschärfer zwei Explosionen durch um die unbekannten Chemikalien gezielt unschädlich zu machen. Die Straßensperren konnten gegen 10:40 Uhr zurückgenommen werden. Einsatzende konnte der Kreisrettungsleitstelle in Unna um 11 Uhr gemeldet werden.
Quelle: Original-Content von: Freiwillige Feuerwehr Werne, übermittelt durch news aktuell