Budget 2025: Innsbrucks Stadtteile aufwerten
Visionen für die Stadtteile, Umsetzungen mit Mehrwert für die Bevölkerung
Transparent über die städtischen Budgetmittel im Jahr 2025 zu informieren, ist das Ziel der detaillierten Pressegespräche im Vorfeld des Beschlusses im Rahmen des Innsbrucker Budgetgemeinderates am 12. und 13. Dezember 2024. Neben der Ausgangslage zur Budgeterstellung wurden bereits die geplanten Eckpfeiler aus den zentralen Bereichen der Daseinsfürsorge von Sozialem über Bildung bis zu Kultur präsentiert. Im Pressegespräch am 27. November 2024 wurden die Schwerpunkte zu den Themen Stadtentwicklung, Klima, Mobilität und Grünanlagen, Tiefbau sowie Wirtschaft und Tourismus vorgestellt. Die Stadträtinnen Janine Bex, BSc und Mag.a Mariella Lutz standen gemeinsam mit Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc und Finanzdirektor Mag. Martin Rupprechter Rede und Antwort.
„Die Koalition hat sich zusammengesetzt und sich gezielt überlegt, wie das Budget angegangen werden soll. Die Ausgangssituation war nicht einfach, die Gespräche waren geprägt von einer sachlichen Herangehensweise. Nachhaltig in die Lebensqualität unserer Stadt zu investieren und dabei die Bevölkerung aktiv mitzunehmen, ist unser Ziel. Dafür nehmen wir im Budgetvoranschlag Schulden auf, haben aber sehr vorsichtig kalkuliert und setzen alles dran, dass es sich am Ende mit einem ausgeglichenen Budget ausgeht“, formulierte Bürgermeister und Finanzreferent Anzengruber die globalen Ziele für den Innsbrucker Haushaltsplan.
Janine Bex: „Planende und beratende Ämter arbeiten mit Blick in die Zukunft“
Stadträtin Bex verfügt in ihren Ressorts über ein Budget von 1,7 Millionen Euro. Dieses splittet sich in rund 980.000 Euro für Stadtplanung, Mobilität und Integration, 400.000 Euro für Klimaneutrale Stadt, 206.000 Euro für Bau- Wasser-, Gewerbe- und Straßenrecht.
„Unser Fokus liegt auf einer nachhaltigen, gleichberechtigten und partizipativen Stadtentwicklung. Planungssicherheit und Gestaltungskraft sind die Grundpfeiler unserer Arbeit, um Innsbruck zukunftsfähig und lebenswert zu machen,“ betonte Mobilitäts-, Klima- und Stadtplanungsstadträtin Janine Bex. Im Rahmen der Budgetpräsentationen für 2025 setzt die Stadt klare Akzente, die zeigen, wie Stadtentwicklung, Mobilität und Klimaschutz Hand in Hand gehen.
Stadtentwicklung: Für eine lebendige und zukunftsorientierte Stadt
Die Gestaltung des Hauptbahnhof-Areals ist eines der zentralen Planungsprojekte für 2025. Die intensive Zusammenarbeit mit dem Land Tirol und den ÖBB mündet Anfang nächsten Jahres in einer gemeinsamen Planungsvereinbarung, die zum Ziel hat, den Fuß- und Radverkehr sowie den öffentlichen Verkehr deutlich zu stärken. „Diese Mobilitätsdrehscheibe wird nicht nur belebter, sondern auch lebenswerter – mit neuen Wegen und einem attraktiven Sillufer,“ erläuterte Stadträtin Bex.
Auch andere Projekte setzen Impulse: Das Marktviertel wird in einem intensiven Planungsprozess und dem Ansatz von gelebter Beteiligungskultur im Innen sowie im Außen weiterentwickelt, die Standortoffensive Rossau adressiert nachhaltiges betriebliches Mobilitätsmanagement, Energiemanagment und Kreislaufwirtschaft. „Der Masterplan „Ruhender Verkehr“ sorgt im Bereich des städtischen Parkraummanagements für vorausschauende Lösungen, wofür wir bspw. mit einer digitalen AnwohnerInnenparkkarte neue Wege beschreiten wollen. Mit diesen Maßnahmen belebt Innsbruck nicht nur bestehende Räume, sondern schafft Platz für Begegnung, Austausch und Integration“, führte Stadträtin Bex aus.
Klimaschutz: Gemeinsam für eine resiliente Stadt
„Klimaschutz in Innsbruck heißt, Maßnahmen zu setzen, die konkret spürbar sind und allen BürgerInnen zugutekommen,“ so Bex. Mit der Fertigstellung von „COOLYMP“ am DDr.-Lugger-Platz wird 2025 ein klimafittes Vorzeigeprojekt mit richtungsweisenden Vorbildcharakter eröffnet. Der Ort vereint einen städtebaulichen Meilenstein mit verbesserten mikroklimatischen Bedingungen – ein wichtiger Schritt zur Anpassung an den Klimawandel. Gerade das Projekt COOLYMP zeigt, wie Maßnahmen wie die Entsiegelung von mehr als die Hälfte der Fläche und innovative Begrünungskonzepte durch eine Steigerung des Grünflächenanteils von 0,35 Prozent (14 Quadratmeter) auf rund ein Viertel der Fläche spürbare Effekte wie eine kalkulierte Abkühlung um bis zu drei bis vier Grad erzielen können.
Zusätzlich stehen der Innsbrucker Hitzeaktionsplan und der kommunale Wärmeplan vor der Fertigstellung. Beide Programme sind Meilensteine, die aufzeigen, wie die Stadt auf klimatische Herausforderungen reagiert, indem sie wissenschaftliche Erkenntnisse und BürgerInnenbeteiligung kombiniert.
Ein wichtiger Schritt zur Förderung nachhaltiger Energienutzung ist die Einführung einer Energieberatungsstelle. Diese wird BürgerInnen umfassend dabei unterstützen, auf erneuerbare Energiesysteme umzusteigen und Energie effizienter einzusetzen. Durch persönliche Beratung und spezifische Förderprogramme soll die Hemmschwelle für nachhaltige Lösungen gesenkt werden. Ziel ist es, Innsbruck auf dem Weg zu einer klimafitten und ressourcenschonenden Stadt aktiv zu begleiten.
Innovationen für eine lebenswerte Stadt
Mit dem Pilotprojekt „Pfandringe“ wird ein in Deutschland bereits erfolgreiches Modell getestet, das nicht nur ökologische, sondern auch soziale und wirtschaftliche Vorteile bietet. „Das Pilotprojekt dient dazu, Wertstoffe wieder in den Kreislauf zurückzuführen und gleichzeitig einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung und für Umweltbewusstsein zu leisten“, erklärt Bex.
Gestaltungskraft durch Zusammenarbeit
„Unsere Ämter denken vor, planen und entwickeln Konzepte, die die Basis für die Umsetzung durch andere städtische Abteilungen bilden,“ fasste Stadträtin Bex zusammen. Diese Arbeit geschieht häufig im Hintergrund, ist aber entscheidend für das sichtbare ‚Endprodukt‘, wie sie abschließend betonte: „Ob Tiefbau, Stadtplanung, Grünanlagen oder andere Ausführende – was am Ende sichtbar wird, ist das Ergebnis einer gemeinsamen Anstrengung.“
Mit Projekten wie dem klimafitten DDr.-Alois-Lugger-Platz, der Planungsvereinbarung zur Gestaltung des Hauptbahnhofs und dem Hitzeaktionsplan setzt Innsbruck 2025 starke Akzente für eine lebenswerte, zukunftsorientierte Stadt – und zeigt eindrucksvoll, wie nachhaltige Stadtentwicklung, Klimaschutz und Mobilität zusammengedacht werden können.
Mariella Lutz: „Investitionen steigern die Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Stadt“
37,2 Millionen Euro werden im Budgetjahr 2025 von Stadträtin Mariella Lutz in ihren Ressorts verwaltet. Auf den Tiefbau entfallen rund 23 Millionen Euro, 7,5 Millionen Euro sind für den Bereich Wirtschaft und Tourismus, vier Millionen Euro für die Grünanlagen und drei Millionen für den Straßenbetrieb reserviert.
Im Bereich Tiefbau nimmt die Stadt für den Boznerplatz 8,3 Millionen Euro in die Hand: „Mit der Neugestaltung schaffen wir Platz für Menschen, ein Umfeld des Zusammentreffens, des Miteinanders, des Verweilens, des Feierns und Flanierens. Die klimafitte Platzgestaltung, eine sickerungsfähige wassergebundene Wegedecke mit 31 Bäumen im Schwammstadtprinzip, eine westseitige, multifunktionale Freifläche für Veranstaltungen, ein Trinkwasserbrunnen, hochwertige Beleuchtung, eine konsumfreie Zone, aber auch Gastgärten und eine Begegnungszone sind Teil des umfangreichen Konzeptes. Dies alles barrierefrei. Garant dafür ist ein homogenes Natursteinpflaster in ungebundener Bauweise”, freut sich Stadträtin Lutz über die deutliche Aufwertung dieses wichtigen innerstädtischen Platzes bis Herbst 2025.
Der zweite Teil der Altstadtpflasterung, die von März bis Juni 2025 geplant ist, wird mit 3,7 Millionen Euro veranschlagt. Umsetzungsbereiche sind die Herzog-Friedrich-Straße Abschnitt Süd, inklusive Schlossergasse, Hofgasse und Pfarrgasse. Mit dem Abschluss der Arbeiten entsteht zwischen den modernen und den alten Gebäuden und Sehenswürdigkeiten ein neues Raumgefühl. „Die Aufwertung für Einheimische und Touristen sowie der damit einhergehende wirtschaftliche Impuls für Handel und Gastronomie liegen auf der Hand”, ist sich Innsbrucks Tiefbaustadträtin sicher.
Zu den zwei Neugestaltungsprojekten kommen Ausgaben für Sanierungen und Instandhaltungen: 500.000 Euro für die Sanierung von Stützmauern im Stadtgebiet, 75.000 Euro für Hochwasserschutz, 100.000 Euro für die Planungen zur Verbauung und Sicherung des Höttingerbachs, 800.000 Euro für die Sanierung- und Fertigstellung des Sieglangersteges als Brücke für die Menschen zwischen den Stadtteilen.
Aktiv in Radinfrastruktur wird im Bereich des Südrings (Anton-Melzer-Straße/Egger-Lienz-Straße) mit 710.000 Euro investiert. Das gemeinsame Projekt mit Land Tirol und der IKB beinhaltet die Umsetzung des fehlenden Radweganschlusses im Bereich der Olympia-Brücke in Richtung Westen bzw. die Innenstadt. Zudem werden Gehwege errichtet und die Renaturierung durch Schaffung von Grünflächen mit zahlreichen Bäumen umgesetzt. Das Projekt wird im Jahr 2026 fortgesetzt. Weiter geht es 2025 auch mit der Radweginfrastruktur im Bereich der L32 Aldranser Straße. Dafür werden von städtischer Seite 500.000 Euro bereitgehalten.
Die attraktive Gestaltung des Lebensraums ist auch im Bereich Grünanlagen die oberste Prämisse. Herauszugreifen ist das Projekt Friedhof Pradl West. Mit den dafür veranschlagten 100.000 Euro wird eine alternative Bestattungsform (Baumgrab) geschaffen. Im Baumhain finden dann Urnenbeisetzungen statt. Dabei gibt es keine zugewiesenen Gräber, sondern die Urnen werden im Bereich der Bäume ohne örtliche Kenntlichmachung beigesetzt.
Für den Olympiapark des O-Dorfes werden 590.000 Euro bereitgestellt, der Vorplatz der Schutzengelkirche wird mit 400.000 Euro umgestaltet. Beim Olympiapark stehen die besseren Zugangsmöglichkeiten, neue Sitzgelegenheiten und die Attraktivierung durch viel neues Grün im Vordergrund. Ähnliches gilt für den Bereich vor der Schutzengelkirche. Auch hier sind die Schaffung von Grünflächen und Sitzmöglichkeiten und Bäumen, die für eine entsprechende Beschattung und somit für ein angenehmes Klima sorgen, geplant.
Nicht zu vergessen sind die Ausgaben im Bereich des städtischen Straßenbetriebes: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Lebens- und Aufenthaltsqualität in unserer Stadt: Sie reinigen Straßen, leeren Mülleimer, räumen Schneemassen weg und bringen die Stadt mit vielen weiteren Tätigkeiten von der Sanierung von Sitzbänken bis zur Betreuung von Gehsteigen, zum Glänzen.” KR
Besonders erfreut zeigte sich Stadträtin Lutz zudem, dass die Stadt Innsbruck die Subventionen für die Bereiche Wirtschaft und Tourismus so wie bisher auszahlen wird. Somit sind wirtschaftliche Impulse, die zum Teil von ehrenamtlichen Institutionen getätigt werden, weiterhin gesichert.
Quelle: Stadt Innsbruck