Wien: Begrünter Bauzaun - Maturaprojekt für Baustelle von Wien Kanal

Slide background
Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, Aurel Ruppert, Eleni Schmid und Bezirksvorsteher Nikolaus Ebert (v.l.)
Foto: Stadt Wien/Martin Votava
01 Jun 19:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Wien Kanal unterstützt vorwissenschaftliche Projektarbeit der HBLFA für Gartenbau

Wien (OTS) Dem Mikroklima rund um Baustellen widmen sich zwei Maturant*innen im Rahmen ihrer vorwissenschaftlichen Abschlussarbeit. „Aus einer guten Idee ist ein innovatives Projekt entstanden,“ gratuliert Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky den Gartenbauschüler*innen Eleni Schmid (Bautechnik) und Aurel Ruppert (Vegetationstechnik) bei der Präsentation ihrer Projektarbeit.

Die von den Schüler*innen entwickelten Bauzäune sind bei der Baustelle von Wien Kanal in der Sankt-Veit Gasse im 13. Bezirk im Einsatz. Sie werten das Stadtbild für den Zeitraum der Bauarbeiten auf. Je nach Dichte der Bepflanzung können sie auch einen kleinen Beitrag zur Kühlung, Staubreduktion und CO2-Reduktion im Grätzel bieten. Bis der Zaun einer grünen Wand gleicht, wird es auch noch ein paar Monate dauern. Einen ersten Schritt haben die nun ehemaligen Schönbrunn-Schüler*innen aber mit ihrer Idee bereits gesetzt.

Auf der Suche nach neuen Bauzaun-Lösungen bot Wien Kanal den Schülerinnen und Schülern der HBLFA für Gartenbau ein Projekt für die vorwissenschaftliche Abschlussarbeit an. Prototypen sollten entwickelt und gebaut werden, mit dem Ziel Bauzäune optisch zu verschönern und einen Beitrag zum Mikroklima zu liefern.

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky lobt das Engagement der beiden Tüftler*innen: „Gerade um eine gesellschaftliche Aufgabe wie den Klimawandel zu lösen, braucht es Mut, Neugier und Begeisterung. Das sind die treibenden Kräfte für neue Entdeckungen und Fortschritte. Es ist schön zu sehen, dass junge Menschen Bedürfnisse erkennen, Lösungen suchen, Prototypen entwickeln und testen.“

Gerade im Hinblick auf das Umgebungsklima können diese vertikalen Flächen einen wertvollen Gestaltungsraum darstellen. In verdichteten Stadtstrukturen bieten die entwickelten Elemente während der Bauzeit eine Abwechslung zu üblichen Baustellenabsperrungen.

Bezirksvorsteher Nikolaus Ebert spricht ebenfalls lobende Worte: „Ich gratuliere den beiden Schüler*innen für Ihre gelungene Arbeit. Baustellen sind, auch wenn sie Gutes bewirken, oft ein Ärgernis für Anrainer*innen und Unternehmer*innen. Mit einer kreativen Idee können wir das etwas abfedern und einen wertvollen Beitrag für das Grätzel bieten.“

Neugier und Begeisterung

Stolz halten Eleni Schmid und Aurel Ruppert ihre Diplomarbeit in die Kamera. In Goldlettern ist zu lesen: „Begrünung mobiler Bauzäune als nachhaltige und öffentlichkeitswirksame Maßnahme auf Baustellen von Wien Kanal“. Ein etwas sperriger Titel – ein umso spannenderes Projekt, mit dem sich die Jugendlichen im Auftrag von Wien Kanal ein Jahr lang auseinandergesetzt haben. „Als ich von dem Angebot vor über einem Jahr hörte, war ich sofort begeistert und schlug zu“, erzählt Eleni Schmid von ihrer Entscheidung. Die Ausschreibung von Wien Kanal machte auch ihren Klassenkollegen Aurel Ruppert neugierig: „Ich ließ mich nach kurzer Zeit von Elenis Begeisterung anstecken und so stürzten wir uns 2023 gemeinsam ins Abenteuer Baustelle und Pflanzen“. Fachliche Betreuung für das Projekt fanden sie in Person von DI Alexandra Königer, der Abteilungsvorständin der Fachrichtung Garten- und Landschaftsgestaltung der HBLFA für Gartenbau.

Bei der Präsentation der Prototypen am 21. Mai in der Sankt-Veit Gasse 67 ließen die beiden Absolvent*innen das Projekt noch einmal Revue passieren. Der erste Kontakt mit Wien Kanal zum Start im Februar 2023 war für die beiden besonders wichtig. Schmid: „Wir mussten zuerst rausfinden: Was braucht Wien Kanal? Was ist möglich und was können wir als Maturaprojekt umsetzen?“ Ruppert ergänzt: „Durch diese erste Auseinandersetzung vor Ort sind wir auf die Umsetzung von Begrünungsmöglichkeiten in handelsüblichen Kanalrohren gekommen. Solche Rohre sind in jedem Baumarkt verfügbar, haltbar und entsprechend günstig.“ Insgesamt wurden von Schmid und Ruppert drei Prototypen entwickelt.

Die praktische Umsetzung war die größte Herausforderung bei der vorwissenschaftlichen Arbeit. Schmid: „Es war uns nicht bewusst, was es alles braucht, damit Ideen auch umgesetzt werden können. Ohne die Werkstätte von Wien Kanal gäbe es unsere Prototypen nicht. Vor allem die Metallarbeiten haben uns vor große Herausforderungen gestellt.“

Zukunft der Prototypen

Die Prototypen werden nun von Wien Kanal getestet. Wie sie sich bewähren, könnten die nächsten Klassen rausfinden und erforschen: Welche Pflanzen in welcher der Varianten am besten gedeihen, wie die Wasserversorgung funktioniert, oder ob der Aufbau auch für den mehrmaligen Transport geeignet ist. Das Thema ist noch lange nicht ausgeschöpft.

Wien Kanal Direktor Andreas Ilmer: „Wir werden interessierten Schüler*innen weiterhin gerne als Projektpartner zu Verfügung stehen. So lernen sie im Zuge ihrer Maturaarbeit reale Anforderungen kennen. Mit dem Projekt unterstützen wir aber nicht nur junge Menschen in ihrer Ausbildung, sondern übernehmen mit der Entwicklung von urbanem Grün auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Pflanzen sehen einfach schöner aus als graue Gitterstäbe und das dahinterliegende Baustellengeschehen.“


Quelle: Stadt Wien



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg