Steyregg: Aufregung um völlig konträre Einsatzdarstellungen nach Brand bei Asylunterkunft
Foto: Matthias Lauber
STEYREGG. Einsatzberichte von Feuerwehr und Polizei, die sich in nahezu allen Punkten widersprechen sind zwar äußerst selten, ein Fall in Steyregg (Bezirk Urfahr-Umgebung) schlägt jetzt allerdings hohe Wellen. Nachdem die Feuerwehr am späten Mittwochabend zu einem ehemaligen Hotel, welches jetzt als Asylquartier genutzt wird, alarmiert wurde und vor dem Gebäude eine große Abfallmulde gebrannt hatte, berichtet die Feuerwehr über untragbare Zustände: "Beim Eintreffen an der Einsatzadresse war ersichtlich, dass ein Abfallcontainer in Vollbrand stand und die Bewohner der Asylunterkunft um den Brandherd tanzten und der Feuerwehr eine ungehinderte Zufahrt zum Brandherd verhinderten. Nachdem der Einsatzleiter sowie der Abschnittsfeuerwehrkommandant aus den Einsatzfahrzeugen ausstiegen um die Lage zu erkunden, wurden diese aufs massivste von den Asylanten bedrängt und an ihrer Tätigkeit behindert. Aufgrund dieser Umstände und dass die Asylanten stark herumgröhlten und die Feuerwehrkräfte bedrängten sowie auch zu "attackieren" begannen wurde über die Landeswarnzentrale der Feuerwehr die Polizei als Unterstützung angefordert. Nachdem sich die Feuerwehrführungskräfte einen Weg durch die Menschenmassen gebahnt hatten wurde mit dem Aufbau einer Löschleitung vom Hydranten begonnen. (...) Bevor die Polizei eintraf erging durch die Feuerwehrführungskräfte der Befehl, dass sich sämtliche weibliche Feuerwehrmitglieder gemeinsam mit ihren männlichen Kameraden zwischen den beiden großen Löschfahrzeugen aufzuhalten haben zumal die "Bewohner" der Einrichtung in diese Richtung besonders "angriffslustig" wirkten und es bereits am Vortag zu dementsprechenden Vorfällen kam", erklärt die Feuerwehr Steyregg. Die Polizei widerspricht der Feuerwehr in einer am Donnerstag ausgesendeten Pressemeldung dann in weiten Teilen: "Der Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr gab an, dass sich bei der Zufahrt zur Brandstelle ca. 30 Asylwerber auf der Fahrbahn beziehungsweise dem Parkplatz der Asylunterkunft befunden haben. Die Feuerwehr sei nicht behindert worden und habe umgehend Löschmaßnahmen durchführen können. Jedoch seien einige Asylwerber zwischen den Feuerwehrfahrzeugen herumgelaufen und haben sich in unmittelbarer Nähe zu den Feuerwehrleuten aufgehalten. (...) Eine konkrete Bedrohung konnte nicht festgestellt werden", so die Polizei. Der Bürgermeister der Stadtgemeinde erklärte gegenüber mehreren Medien, dass die Einrichtung stark überbelegt sei und es geheißen hatte, dass die Einrichtung mit maximal 50 Personen belegt werde, derzeit aber 120 Personen dort untergebracht seien. Seitens des Landesfeuerwehrkommandos Oberösterreich verurteilt man die Angriffe und Bedrohungen auf das Schärfste: "Jegliche Art von Behinderung der Einsatzkräfte, wie auch Angriffe oder gar Bedrohungen sind auf das Schärfste zu verurteilen. Die missbräuchliche Verwendung von Alarmierungseinrichtungen, wie im vorliegenden Fall offenbar mehrmals in den vergangenen Tagen passiert, muss eingestellt und geahndet werden. Dafür haben die Verantwortlichen von Einrichtungen beziehungsweise die zuständigen Organisationen zu sorgen", so Markus Voglhuber, Pressesprecher des Landesfeuerwehrkommandos Oberösterreich. Die Bundesbetreuungsagentur bedauere das Verhalten einiger der jugendlichen Bewohner der Betreuungseinrichtung Steyregg, teilt man mit.
Quelle: www.laumat.at