Amphibienschutzzäune - Fluch oder Segen für die Umwelt?
Jeder Mensch isst im Jahr den Mikroplastikgehalt einer Kreditkarte, diese Information ist erstmals im Jahr 2021 durch das Internet gespukt und hat viele Leute zum Nachdenken angeregt. Dadurch, dass diese Neuigkeit, für manche das erste Mal war, dass sie selbst von der Umwelt – und Klimaproblematik betroffen waren. Jedoch gibt es immer wieder sogenannte Dilemmata, die in der Klimakrise besprochen werden müssen und wo unterschiedliche Themen gegeneinander aufgewogen werden müssen. Beispielweise: „Sind Elektroautos besser für die Umwelt, auch wenn man am Ende nicht weiß, wie man die Akkus entsorgen soll?“ oder „Kein Fleisch essen, aber dafür die in Plastik eingepackten Ersatzprodukte konsumieren, macht das Sinn?“. Diese Dilemmata stellen viele Leute vor eine große Diskussion mit sich selbst und einige verzweifeln daran und lassen, die Thematik letztendlich gleich in Ruhe und tun Nichts, ganz nach dem Motto, „Wenn ich nichts tue, kann ich auch nichts falsch machen.“ Ein weiteres Dilemma welches besonders ,wenn der Schnee weg ist wieder für Diskussion sorgen wird ist das Aufstellen von Amphibienzäunen.
Amphibienschutzzäune sind Zäune, die zum Schutz von Amphibien auf Wegkreuzungen aufgestellt werden, damit Salamander, Frösche, Kröten und weitere Tiere geschützt werden können. Diese Zäune bestehen aber zumeist aus Plastikwänden und greifen in die Umwelt und das Brutverhalten der Tiere ein. Eine schwierige Frage also was klimatechnisch weniger schädlich ist, denn Zaun aufzustellen und das Leben der Tiere zu retten oder die Plastikverschmutzung. Im Weiteren wird dieses Dilemma erörtert, um herauszufinden, wie es möglich ist den österreichischen Artenschutz noch mehr zu unterstützen.
Amphibienzäune werden an stark befahrenen Straßen aufgebaut und sehen aus wie kleine grüne Mauern. Kleintiere wie eben Amphibien kommen daran nicht vorbei und orientieren sich dann entlang dieser „Mauer“ bis sie einen Ausweg finden oder in einen der Auffangeimer springen und nicht mehr herauskommen. Diese Tiere werden dann von Helfern auf die andere Straßenseite gebracht. Ein großes Manko an den Amphibienzäunen scheint jedoch, dass sie aus Plastik sind. Die Zäune werden mit Metallpfosten in der Erde festgemacht und die Wände sind aus einer Plastikfolie. Noch mehr Plastik in die Umwelt zu bringen ist jedenfalls kontraproduktiv für das bereits vorherrschende Plastikproblem. Natürlich kann man nicht von der Hand weisen das zusätzliches Plastik in den Wäldern nicht unbedingt hilft. Jedoch muss ein solcher Zaun registriert werden und somit gibt es Menschen, die sich aktiv um den Erhalt und letztendlich auf fachgerechte Entsorgung kümmern. Dies minimiert diese Problematik sehr stark und schmälert den Plastikeinfluss auf die Umwelt.
Ein weiteres Problem, welches durch Amphibienschutzzäune auftreten kann ist, dass die Tiere von ihren natürlichen Wegen abgebracht werden und diese ihr Laichverhalten nicht so ausführen können wie gewohnt. Besonders das Einfangen in den Auffangeimer sorgt für starken Stress. Hier ist jedoch der klare Kosten - und Nutzenvorteil gegeben. Amphibien sind im Ökosystem Österreichs ein wesentlicher Bestandteil, sie bilden einen großen Teil für den Weiterbestand von Tümpeln, Teichen und vor allem auch Mooren und Auen, die viel CO2 speichern und Umweltwunder sind. Geht also die Amphibienpopulation zu stark zurück wird diese empfindlichen Gleichgewicht gestört und diese Orte können nicht weiter existieren, was ein Supergau für die österreichische Umweltbilanz wäre. Natürlich gilt dies nicht nur für Österreich, sondern für den gesamten mitteleuropäischen Raum. Wenn diese Zäune aufgestellt werden, werden wesentlich weniger Tiere von Autos tot gefahren, was zum Artenschutz nicht nur ein wenig beiträgt sondern wirklich merklich, gegen Artensterben hilft. Somit sieht man bei den Amphibienschutzzäunen, dass die Pro - Seite wesentlich stärkere Argumente bringt als die Kontra - Seite. Das Fördern von Amphibienschutzzäunen ist ein wesentlicher Teil des heimischen Artenschutzes und es liegt in jedermanns Interesse, dass die kleinen Lebewesen geschützt werden, ein Dilemma wurde somit gelöst.