Alpenverein: Über 50 Prozent der Hütten sollen bis 2033 emissionsneutral sein
Foto: Österreichischer Alpenverein
Das Ziel des Österreichischen Alpenvereins ist ehrgeizig: Im Rahmen seiner Klimastrategie sollen bis 2033 mindestens 50 Prozent seiner bewirtschafteten Alpenvereinshütten im Betrieb weitgehend emissionsneutral sein und somit die strengen Kriterien des „Umweltgütesiegels der Alpenvereine“ erfüllen. Vorgabe dieses Siegels ist es, den Klima-Fußabdruck der Hütten so klein wie möglich zu halten. Anlässlich seiner Jahreshauptversammlung mit rund 500 Funktionären in Steyr verlieh der Österreichische Alpenverein das renommierte „Umweltgütesiegel“ an die Sonnschien-Hütte (Stmk), die Tilisuna-Hütte (Vgb) und das Jugend- und Seminarhaus Obernberg (T).
Insgesamt 225 Hütten werden vom Österreichischen Alpenverein betrieben. Unter allen Alpenvereinshütten werden seit über 25 Jahren jene prämiert, die sich im Sinne der Umwelt besonders auszeichnen und die strengen, sich stets weiterentwickelten Kriterien des Umweltgütesiegels der Alpenvereine in Österreich, Deutschland und Südtirol erfüllen.
Ehrgeiziges Ziel bis 2033
Nun setzt sich der Österreichische Alpenverein im Rahmen seiner Klimastrategie ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2033 soll mindestens die Hälfte seiner bewirtschafteten Alpenvereinshütten die Kriterien des Umweltgütesiegel erfüllen und im Betrieb weitgehend emissionsneutral sein. Im Österreichischen Alpenverein sind aktuell 67 Hütten Träger des Siegels, mindestens 46 Hütten sollen also bis 2033 folgen.
Grundvoraussetzungen für die Auszeichnung sind ein nachhaltiges, energieeffizientes und klimafreundliches Betreiben und Bewirtschaften der Hütte. Außerdem müssen sich die Hüttenwirtsleute mit den Leitbildern, Klimaschutzkonzepten und Nachhaltigkeitsstrategien der Alpenvereine identifizieren. Bei Neuinvestitionen haben sich die verantwortlichen hüttenbesitzenden Alpenvereinssektionen nicht nur am aktuellen Stand der Technik zu orientieren, sondern zusätzlich an nachhaltigen Betriebsformen sowie ressourcenschonenden Maßnahmen, um die negativen Umweltauswirkungen bestmöglich zu reduzieren.
Auch Gäste und Hüttenbesucher sollen mit diesem Siegel auf das ökologische Engagement der Alpenvereine und ihren Einsatz für den Umweltschutz aufmerksam gemacht werden. Um die Alpenvereinssektionen und ihre Hüttenpächter zu unterstützen, ihre Hütten klimafreundlich zu führen, bietet der Österreichische Alpenverein seit 2024 eine eigene Förderung für Alpenvereinshütten mit Umweltgütesiegel an.
Hütten in der Steiermark, Vorarlberg und Tirol frisch ausgezeichnet
Die Bekanntgabe und Verleihung des renommierten Umweltgütesiegels war einmal mehr einer der Höhepunkte der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Österreichischen Alpenvereins in Steyr. Über die begehrte Auszeichnung freuten sich u.a. die Verantwortlichen der Wiener Alpenvereinssektion Austria: Ihre Sonnschien-Hütte (1.523 m) in der Hochschwabgruppe (Stmk) wurde mit dem Umweltgütesiegel geadelt. Die umfassend energetisch und thermisch sanierte Sonnschien-Hütte verfügt als erste Alpenvereinshütte im österreichischen Alpenraum über eine Wasserstoffanlage.
Weiters wurde die Tilisuna-Hütte (2.211 m) im Rätikon (Vbg) des Alpenverein Vorarlberg im Rahmen der Jahreshauptversammlung mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet. Die Wirtsleute legen großen Wert auf regionale Lieferanten, klimafreundliche Ernährung und bieten vegetarische und vegane Gerichte an.
Auch das Jugend- und Seminarhaus Obernberg (1.400m) in den Stubaier Alpen (T) vom Alpenverein Innsbruck erfüllt die strengen Nachhaltigkeitskriterien des Umweltgütesiegels und darf dieses ab sofort tragen. Seit der Sanierung 2021 erstrahlt das Haus in einem neuen Erscheinungsbild und wurde dafür auch mit dem Tiroler Sanierungspreis 2024 in der Kategorie „Gewerbeobjekte“ ausgezeichnet.
Weitere Informationen zu den frisch ausgezeichneten Hütten:
- Sonnschien-Hütte, Hochschwabgruppe, Steiermark (Alpenverein Austria)
- Tilisuna-Hütte, Rätikon, Vorarlberg (Alpenverein Vorarlberg)
- Jugend- und Seminarhaus Obernberg, Stubaier Alpen, Tirol (Alpenverein Innsbruck)
Quelle: OTS