Graz: Alle für einen – den Klimaschutz

Slide background
Graz

21 Mär 10:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Der erste Klimaschutzbericht der Stadt zeigt eindrucksvoll, wie das „Haus Graz" bereits innerhalb eines Jahres deutlich klimafitter wurde. 9 Millionen Euro wurden in 17 vom Gemeinderat beschlossene Projekte investiert. Fortsetzung folgt.

Bauwerke durch Begrünung kühlen, durch die Umstellung von Mineralwasserflaschen auf Sodaanlagen 13.000 Kilo Co2 einsparen, nachhaltige Baustandards etablieren und beim Neubau städtischer Gebäude gleich anwenden, 800 Bäume pro Jahr pflanzen und somit so viel CO2 binden, wie mehr als 5 Millionen Autokilometer verursachen ...Diese und noch viel mehr Projekte wurden im Vorjahr von städtischen Abteilungen sowie Beteiligungen ersonnen und umgesetzt und in einem 48 Seiten starken Bericht aufbereitet, den Bürgermeister Siegfried Nagl, TU-Rektor Harald Kainz, Wegener-Center-Leiterin Andrea Steiner, Stadtbaudirektor Bertram Werle und der Grazer Klimaschutzbeauftragte Thomas Drage nun druckfrisch in der Schmiedgasse präsentierten. Dort, wo im Vorjahr 13 Bäume gepflanzt und attraktive Sitzgelegenheiten für kühlen Komfort sorgen.

Vorbildliche Maßnahmen für ein gutes Klima

„Der Klimaschutz ist eines der dringlichsten Themen, denen wir und mit uns die Grazerinnen und Grazer stellen", verdeutlicht Bürgermeister Siegfried Nagl einmal mehr. „Wir haben als Stadt Vorbildwirkung und zeigen anhand vieler Projekte, wie es gelingen kann. Den Klimaschutzfonds haben wir deshalb mit 30 Millionen Euro gefüllt und über den Klimaschutzfachbeirat bereits im ersten Jahr Maßnahmen im Wert von neun Millionen Euro umgesetzt und auf den Weg gebracht. Schließlich wollen wir bis zum Jahr 2030 - und damit zehn Jahre früher als die EU und Österreich - als Haus Graz klimaneutral werden. Die Pilotprojekte, die im ersten Klimaschutzfonds-Bericht vorgestellt werden, machen Mut und animieren zu weiterem Tun".

Über das erste Projektjahr resümiert TU-Rektor Harald Kainz: „Die Einrichtung des Fachbeirates für Klimaschutz war ein wichtiger Schritt, um Graz zu Österreichs Klimainnovationsstadt zu entwickeln. Unsere Arbeit im Beirat bildet die Basis und ist der Anstoß für Maßnahmen - entscheidend ist, was umgesetzt wird. Die inhaltliche Bandbreite und die hohe Qualität der Projekte stimmen mich zuversichtlich, dass Graz die richtigen Impulse setzt. Sowohl die Zusammenarbeit im Fachbeirat als auch mit der städtischen Arbeitsgruppe zum Klimaschutz erlebe ich als zielorientiert und sehr konstruktiv. Wir haben der Stadt Graz empfohlen, mit gutem Beispiel voranzugehen und für das Haus Graz Klimaneutralität bis 2030 anzustreben. Die Begleitung bei diesem ambitionierten Vorhaben ist eine große Herausforderung für uns.

Die Vorbildwirkung ist für die Leiterin des Grazer Wegener Centers, Andrea Steiner essenziell: „Alle Mitglieder im Fachbeirat teilen die gemeinsame Vision, etwas Entscheidendes für den Klimaschutz in Graz auf den Weg zu bringen. Dadurch erlebe ich die Arbeit im Fachbeirat als sehr positiv. Unser erster Jahresbericht zeigt, dass die über den Klimaschutzfonds geförderten Projekte wichtige Impulse zur erforderlichen Reduktion von Treibhausgasen in Graz setzen können. Wenn wir Pilot- und Leuchtturmprojekte erstmalig fördern, dann schaffen wir Vorbilder, an denen sich andere orientieren können. Es wird zukünftig neben Projekten aus dem Klimaschutzfonds die Anstrengung aller benötigen, um die ambitionierten Klimaschutzziele von Paris zu erreichen und damit unsere Lebensqualität in einer gesunden Umwelt zu erhalten.

„In der Stadt ist die Forschung zu Hause, die Lust an positiver Veränderung ist spürbar und Menschen mit innovativen Ideen treffen, vernetzen und beflügeln einander", weiß Stadtbaudirektor Bertram Werle um die konstruktiven Kräfte in Graz und betont: „Wenn wir also etwas für den Klimaschutz tun, tun wir auch etwas für uns. Die Projekte, die dank dem Klimaschutzfonds und der Unterstützung des Fachbeirats bereits umgesetzt werden, seien es klimafreundliche und nachhaltige Baustandards, das Pflanzen Hunderter zusätzlicher Bäume pro Jahr oder die Begrünung von Dächern und Fassaden sind beispielgebend und machen Hoffnung."


Thomas Drage, Klimaschutzbeauftragter der Stadt, freut sich besonders über den tatkräftigen Spirit der einzelnen Arbeitsgruppen: „Abteilungen und Beteiligungen der Stadt haben sich mit viel Engagement und Knowhow den Klimaherausforderungen gestellt und in ihren Bereichen gute Lösungen und Maßnahmen gefunden, die im besten Sinne des Wortes zukunftsweisend sind. Die Fachexpertise aus dem Klimaschutzbeirat ist dabei nicht hoch genug zu schätzen. Die ersten ausgewählten und teilweise bereits umgesetzten Projekte können sich jedenfalls sehen lassen. Sie dienen als gute Beispiele, zeigen, dass es Potenziale bei Mobilität, Energie, ressourcenschonendem Bauen, der Begrünung, Abfallvermeidung, Bewusstseinsbildung, klimafreundliches Wirtschaften und mehr gibt. Jeder kann in seinem Bereich etwas beitragen."



Die im Klimaschutzbericht 2020 vorgestellten Projekte:

  • Maßnahmenprogramm Grazer Stadtbaum 2020-2022
  • Fassadenbegrünungssysteme BeRTA
  • Umstellung von Mineralwasser aus PET- bzw. Glasflaschen auf Gastro-Sodaanlagen in den GGZ
  • Begrünungspaket für städtische Gebäude
  • Climate Business 100
  • Kommunikationsstrategien zur Förderung von klimafreundlichem Verhalten
  • Sprühnebelsystem Testanlage Tummelplatz
  • Erarbeitung KNBs - Klimafreundliche, nachhaltige Baustandards
  • Thalersee-Restaurant-Neubau
  • Lastenrad-Offensive Graz
  • RE_SYS-Tool
  • Green Tech 100
  • Klima-Euro für Bezirke
  • Neubau der VS Puntigam
  • Pilot Start-up-Initiative „Green Tech Summer Graz"
  • Grünraumbewirtschaftung mit emissionsfreien, leisen (elektrifizierten) Geräten für Stadtpark und Schloßberg

Quelle: Stadt Graz



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg