Graz: Aktuelles aus dem Stadtsenat
In der heutigen Sitzung der Stadtregierung wurden ausschließlich einstimmige Beschlüsse gefasst.
In der heutigen von Bürgermeisterin Elke Kahr geleiteten Stadtsenatssitzung standen 16 Stücke auf der Tagesordnung, ein weiteres befand sich im Nachtrag. Alle Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.
Demenzgerechte Gestaltung von Räumlichkeiten
Die Lebensraumgestaltung von alternden und an Demenz erkrankten Menschen muss ganz besondere Merkmale erfüllen, um ihnen ausreichend Sicherheit und Orientierung bieten zu können. Das weiß man aus zahlreichen Studien und zeigen auch die Erfahrungen, die das Team der Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz (GGZ) macht. Mit einer entsprechenden Raumgestaltung gewinnen betroffene Patient:innen wieder an Lebensqualität. Besonders durch den Umzug in ein Pflegeheim geht ein Teil der Identität verloren. Der Raum wird zunehmend zum Lebensmittelpunkt. Die Gestaltung der Wohnung im Pflegeheim bekommt eine große Bedeutung. Und das nicht nur für die Menschen die darin wohnen, sondern auch für das Pflegepersonal, welches einen großen Teil seiner Zeit in dieser Umgebung verbringt. Aus diesem Grund wurde der Antrag gestellt, das Pflegeeinrichtungen der GGZ von einem Stundenkontingent der Architektin Petra Jerovšek-Peer Gebrauch machen können. Diese ist auf demenzsensible Gestaltung von Räumlichkeiten spezialisiert. Die Projektförderung in der Höhe von 2.750 Euro erhielt eine Zustimmung.
Stadtteiltreffs sind für alle Nachbarn:innen offene Treffpunkte, die in von einer Organisation genutzten Räumen zu bestimmten Zeiten betreut werden. Dem Bezirk und dem Grätzel Moserhofgasse sehr verbunden hat sich der Verein Mohoga dazu entschlossen, mehr für den Bezirk tätig zu sein und Begegnungen zu fördern. Monatliche Flohmärkte ohne Standgebühr für Privatpersonen aus der Umgebung, ein Gemeinschaftsgarten, ein betreutes Bücherregal, Workshops, Hauskonzerte uvm. haben sich sehr gut etabliert und sollen im Jahr 2023 fortgesetzt werden. Die Weiterführung der Stadtteilarbeit in Graz ist aus Sicht des Amtes für Wohnungsangelegenheiten dringend notwendig und sinnvoll.
Für „SIBET Basisförderung Stadtteiltreff miteinander.mohoga" wurde eine Förderung in Höhe von 10.000 Euro gewährt.
Das KinderParlament am Karmeliterplatz 2 in 8010 Graz, wird in EinJahres-Zyklen organisiert. Die Kinder sollen sich vorzugsweise mindestens ein Jahr im KinderParlament beteiligen, damit sie die verschiedenen Abläufe, Entscheidungsprozesse und Projekte selbst mitgestalten können und diese für sie gut nachvollziehbar werden. Das KinderParlament trifft sich zweimal im Monat an unterschiedlichen Orten in Graz. Im Rathaus, am Karmeliterhof, im Amt für Jugend und Familie, oder an anderen Orten - jeweils von den Themen und Projekten abhängig. Die Kinder sollen in ihrem KinderParlament auch strukturelle Gestaltungsmöglichkeiten haben. Demokratie (er)leben - Kinder sollen reden und auf allen Ebenen zu Wort kommen. Die Förderung für das heurige Jahr in der Höhe von 50.000 Euro wurde beschlossen.
Im Zentrum der Tatigkeiten des Vereins "Sicher Leben in Graz" steht die Förderung des sicheren und friedlichen Zusammenlebens in Graz sowie die Verhinderung von Kriminalitat, Radikalisierung, Polarisierung und Gewalt. Schwerpunkte der Arbeit mit der Grazer Bevölkerung/Bezirksarbeit 2023:
• Kriminalpravention und Erhöhung des subjektiven Sicherheitsempfindens sowie der objektiven Sicherheit
• Gewalt und Gewaltprävention mit besonderer Beracksichtigung der Bedürfnisse und Problemlagen von Frauen Maßnahmen gegen Radikalisierung und Polarisierung
• Unterstützung und Zusammenarbeit mit verschiedenen Stellen und Organisationen im Themenbereich
• Initiativen und Kampagnen
• Erstellung von Konzepten zu aktuellen Themen
Bürgermeisterin Kahr strich hinsichtlich der Förderung in Höhe von 25.000 Euro die aktuelle Unterstützung des Vereins auf den Auwiesen und im Volksgarten hervor: "Das ist auch in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen ein wichtiger Beitrag."
Clemens J. Setz erhält den Franz-Nabel-Preis
Ein klingender Name der internationalen Literaturszene mit Wurzeln in Graz wurde zum Träger des diesjährigen Franz-Nabel-Preises auserkoren: Clemens J. Setz.
Seit 1974 verleiht die Stadt Graz diesen Literaturpreis, der mit 15.000 Euro dotiert ist und den schon Schriftsteller:innen wie Elias Canetti (1975), Ilse Aichinger (1979) oder Christoph Ransmayr (1995), um nur drei Beispiele zu nennen, erhielten.
„Clemens J. Setz wurde 1982 in Graz geboren, wo er mit Auszeichnung maturierte und Germanistik und Mathematik zu studieren begann. In seiner Schulzeit war er nicht sehr an Literatur interessiert, erst das Gedicht „Die Morgenfeier" von Ernst Jandl weckte in ihm seine dahingehende Aufmerksamkeit. Seinen literarischen Weg begann er im Frühjahr 2002 mit einer Veröffentlichung in der Grazer Literaturzeitschrift LICHTUNGEN, er publizierte auch in den manuskripten und war Mitglied der Grazer Textwerkstatt plattform. Heute lebt Clemens J. Setz in Wien und gehört zu den herausragendsten Autor:innen Österreichs. Seine zahlreichen Publikationen, die hauptsächlich bei Suhrkamp erscheinen, erhielten bislang ebenso zahlreiche Literaturpreise. So wurde Setz für den Erzählband „Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes" mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2011 ausgezeichnet, landete auf mehreren Long- und Shortlists, erhielt den Jakob von Wassermann- genauso wie den Heinrich von Kleist-Preis und nahm 2021, als Höhepunkt seiner bisherigen literarischen Laufbahn, den „Georg Büchner"-Preises 2021 entgegen.
Und nun folgt, nachdem der Stadtsenat zustimmte, die Überreichung des Franz-Nabel-Preises am 21. Juni als ein weiterer Höhepunkt im Schaffen des Ausnahmeschriftstellers, der heute mit seiner Familie in Wien lebt. "Er ist Graz aber nach wie vor sehr eng verbunden", freute sich auch Kulturstadtrat Günter Riegler über die Juryentscheidung.
Dass sich leerstehende Geschäftslokale wieder füllen und Jungunternehmer:innen bei ihrer Firmengründung unterstützt werden, zählt zu den Aufgabenbereichen der Abteilung für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung.
So erhielt auch das Unternehmen „Peaches Biomode" von Susanne Huber in der Stempfergasse 1 / Bischofplatz 5 eine Förderung in der Höhe von 8.400 Euro, die der Stadtsenat genehmigte. Ihr Modegeschäft sorgt ab kommenden Donnerstag, 30. März, dafür, dass eine leerstehende Geschäftsräumlichkeit wieder mit Leben erfüllt wird. Peaces Biomode steht für fair und ökologisch hergestellte Naturmode für die ganze Familie. Susanne Huber bietet Interessierten die Möglichkeit, durch die Kollektion zu stöbern und maßangefertigte und handbedruckte Designermode zu kaufen. Durch regional und fair hergestellter Mode bereichert Huber den Branchenmix der Straße.
Gute Nachrichten gibt es für alle Hundebesitzer:innen: Mit dem Pop-up-Store „Fellever&Paways" wagt Christine Haller sich mit ihren Hundezubehörprodukten testweise zusätzlich zum online Handel in die Franziskanergasse 5. Alle Produktdesigns werden von der Gründerin mit viel Liebe zum Detail selbst designt. Im Pop-Up Shop sollen ebenfalls in Zusammenarbeit mit einem lokalen steirischen Kleinunternehmen, auch eigens kreierte Hundeleckerlis verkauft werden. Die Förderung beträgt 2.916,54 Euro.
Der Unternehmer Paul Siegl, Siegl & Urschler OG, möchte mit dem Geschäft „Blindbergh - Galeria Fotografia" in der Schmiedgasse 11 einen Platz für Fotografie und Fotograf:innen, Ausstellungsräumlichkeit, kultureller Treffpunkt und Verkaufsfläche schaffen und damit junge Fotograf:innen (vorzugsweise aus der Region) unterstützen. Mit dem neuartigen Geschäftsmodell wird die Innenstadt belebt und der Branchenmix der Straße bereichert. Die Förderung beträgt 10.000 Euro.
Quelle: Stadt Graz