Harburg: Aktuelle Betrugsfälle - Polizei rät zur Vorsicht und bietet Beratung an
ots/Polizeiinspektion Harburg
Landkreis Harburg (ots) - #Falsche Polizeibeamte
In den letzten Tagen kam es landkreisweit zu erhöhtem Aufkommen von telefonischen Betrugsversuchen mit der Masche "falsche Polizeibeamte". In der Vielzahl wurde der Betrugsversuch von den Angerufenen erkannt und das Telefonat abgebrochen. In einem Fall waren die Täter allerdings erfolgreich: In Winsen ist ein 88-jähriger Mann ist am 9.11.2022 Opfer von Betrügern geworden, die sich als Polizeibeamte ausgaben und ihn telefonisch kontaktiert hatten. Eine Frau schilderte dem Mann, dass seine Enkelin einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und nun eine hohe Kautionszahlung fällig sei, um sie vor der Untersuchungshaft zu verschonen.
Im Zuge des rund einstündigen Telefonats gelang es der Frau, den 88-Jährigen derart unter Druck zu setzen, dass er im weiteren Verlauf Bargeld und Schmuck im Wert von mehreren tausend Euro an einen unbekannten Kurier übergab.
Trotz zahlreicher Warnungen gelingt es den Tätern immer wieder, Menschen mit dieser perfiden Masche zu betrügen. Die Polizei weist erneut darauf hin, dass solche Forderungen nicht gestellt werden. Im Zweifelsfall sollte das Telefonat sofort beendet werden und die örtliche Polizeidienststelle über die bekannte Rufnummer kontaktiert werden.
#Love Scamming - Liebe vortäuschen und Geld nehmen
Eine andere Betrugsvariante beschäftigt derzeit die Polizei in Buchholz. Dort ist eine Frau Opfer des sogenannten Love Scammings geworden. Hierbei täuschen Betrüger über Online-Partnerbörsen eine Beziehungsabsicht vor und erschleichen sich das Vertrauen der Opfer. Im weiteren, meist schriftlichen, Gesprächsverlaufs via Messenger oder E-Mail, der sich über Wochen und Monate hinziehen kann, werden immer wieder persönliche Treffen in Aussicht gestellt und dann doch kurzfristig abgesagt. Parallel missbrauchen die Täter das Vertrauen der Opfer, indem sie für angebliche Notsituationen kurzfristig um finanzielle Unterstützung bitten. In der Erwartung, dass es doch noch zu einem Treffen kommt, zahlen die Opfer. Die Schäden sind zum Teil immens.
Häufig sind es nahe Angehörige, die Anzeige erstatten, weil die Opfer selbst bis zum Schluss an die vermeintliche Beziehung glauben. Die Polizei geht zudem von einer hohen Dunkelziffer aus, weil Geschädigte möglicherweise aus Scham von einer Anzeigenerstattung absehen.
Die Täter machen sich nicht einmal die Mühe, ihren Namen zu wechseln. So gibt es mittlerweile einige einschlägige Internetforen, in denen Geschädigte sich über die von den Tätern genutzten Namen und kopierte Profilfotos austauschen. Auch hier rät die Polizei, spätestens bei ersten Geldforderungen äußerst misstrauisch zu werden und den Kontakt im Zweifelsfall abzubrechen.
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